(11.01.2024, 19:38)vrider73 schrieb: @ saphir
Warum war Blei im Benzin?
Weil es zu seiner Zeit eine gängige Methode war die Klopffestigkeit von Benzin zu erhöhen und damit eine unkontrollierte Verbrennung, die den Motor beschädigt, zu verhindern oder wenigstens zu mindern.
Das der entsprechende Zusatz auch die Haltbarkeit der Ventilsitze positiv beieinflusst hat ist richtig.
Die technologischen Kenntnisse und Möglichkeiten der Motorenhersteller haben sich erst auch mit der Zeit verbessert, sodass der zusatz von "Blei" später nicht mehr zwingend nötig war.
Die von Dir dargestellte Kausalität ist nicht richtig.
Das ist auch richtig, Blei hat die beiden Probleme gelöst bzw. abgemildert.
Aber erstens wusste man auch damals schon um die Giftigkeit von Blei. Und es gab auch Alternativen, wie z.B. bessere Härtung der Ventilsitze und andere Aditive. Aber die bessere Härtung hätte die Motoren teurer gemacht und andere Aditive/Beimischungen wären zumindest mengenmässig höher ausgefallen.
Aber es wäre auch damals schon ungiftiger möglich gewesen. Das Ergebnis war jedoch so, dass das ganze quasi monopolisiert wurde. Also die Autohersteller haben die Motoren mehr oder weniger bewusst auf das Blei abgestimmt und vertrugen kein "bleifrei" mehr. Wegen der Ventilsitze und ich mein auch der Dichtungen die durch andere Aditive angegriffen wurden weil sie das nicht berücksichtigten. Es gab keinen Wettbewerb mehr.
Der Gesetzgeber musste also irgendwann eingreifen, wenn die Gesellschaft das Blei los werden wollte.
Darum ginge es ja hier dabei, dass der Gesetzgeber die Unternehmen ab und zu korrigieren muss.
Es mag sein, dass ich das Verhalten Duponts als besonders niederträchtig formuliert habe. Da hab ich vielleicht etwas über's Ziel hinaus geschossen. Aber vielleicht auch nicht. Das war damals auch kein Kindergeburtstag. Ich kann es nicht belegen. Aber ich vermute Dupont hatte das Patent auf das Blei als Aditiv und hat sich mit den Autoherstellern abgesprochen, dass die Härtung der Ventilsitze darauf abgestimmt wird. Und das war auch ein Vorteil für die Autohersteller, denn dadurch konnten die Motoren etwas günstiger hergestellt werden.