Eine ganz allgemeine Frage in eigener Sache: Ich bin aktuell Kunde bei der Comdirect. Aus unterschiedlichen Gründen (nicht jedoch wegen der bekundeten Absicht der Commerzbank, sich das Geschäft einzuverleiben) suche ich einen zweiten Broker, bei dem ich ein auf Dividenden fokussiertes Depot führen werde. Ich habe mich hier im entsprechenden Thread umgesehen, bin mir jedoch nicht sicher, was die beste Wahl ist, denn oft werden eigentlich nur die Nachteile sehr ausgiebig bemotzt.

Niedrige/keine Gebühren für Trades und Depotführung wären natürlich klasse, aber da ich nur wenige Trades mache (manchmal nur einen im Quartal), spielen diese Kosten eigentlich keine Rolle. Ewaige Gebühren für die Verrechnung der Dividenden sind ein no-go. Automatische/einfache/günstige Erstattung der Quellensteuer vor allem für Dividenden aus den USA, aber auch Schweiz etc. wäre klasse. Für die normale Steuererklärung möchte ich nicht selbst noch irgendwelchen Dokumenten hinterherrennen oder sie selbst erstellen müssen. Daher fällt so etwas wie IB wohl heraus?!? Die Verfahren für login und TAN-Freigabe sollte auch ein geistig einigermassen normal entwickelter Mitteleuropäer verstehen und ohne Konsultation der Hotline auch nach 6 Wochen Inaktivität wieder erinnern und anwenden können.

Wer kann mir aus seiner persönlichen Erfahrung hier eine Empfehlung geben? Gerne auch per PN, damit der schöne Thread nicht verwässert wird.

Ich kann nur IB empfehlen. Ist für mich der mit Abstand beste Broker überhaupt. Ich hab nun 2x Steuererklärungen abgegeben 2017 und 2018 und keinerlei Probleme gehabt. Verstehe diesbezüglich die „Aufregung“ nicht. Kosten technisch unschlagbar. Zumal du bei USA Werte bei den meisten deutschen Broker eh eine Steuererklärung machen musst um die zu viel bezahlte Abgeltungssteuer anzurechnen. Übrigens bin ich auch comdirect und Consors Kunde, würde eher zu comdirect tendieren. Als Alternative kämen nur noch Onvista oder ING infrage.

Aber wie gesagt IB ist mit großem Abstand die erste Wahl!

Bei IB sollte man für ein Dividendendepot aber schon > 100.000 US$ NAV haben, ansonsten fallen die 10 US$/Monat Mindestgebühr schon ins Gewicht.

(07.10.2019, 10:40)Guhu schrieb: Bei IB sollte man für ein Dividendendepot aber schon > 100.000 US$ NAV haben, ansonsten fallen die 10 US$/Monat Mindestgebühr schon ins Gewicht.

diese werden allerdings mit Kurspakete und Orders verrechnet, gehört auch zur Wahrheit. Ich habe diese in den letzten 2,5 Jahren noch nie bezahlt.

(07.10.2019, 10:37)Sterling schrieb: Ich kann nur IB empfehlen. Ist für mich der mit Abstand beste Broker überhaupt. Ich hab nun 2x Steuererklärungen abgegeben 2017 und 2018 und keinerlei Probleme gehabt. Verstehe diesbezüglich die „Aufregung“ nicht. Kosten technisch unschlagbar. 

Bekommst du die Unterlagen für die Steuererklärung automatisch von der musst du dir die Werte selbst zusammensuchen?

(07.10.2019, 10:40)Guhu schrieb: Bei IB sollte man für ein Dividendendepot aber schon > 100.000 US$ NAV haben, ansonsten fallen die 10 US$/Monat Mindestgebühr schon ins Gewicht.

Was ist NAV? Anlagevermögen im Depot? Das wäre kein Problem. Monatlicher Umsatz durch Dividenden und Trades aber schon eher...

Zur Steuer: Du hast einen Jahresbericht, in dem alles aufgeführt ist komprimiert. Die zahlen musst Du in Deine Steuererklärung übernehmen und hoffen, dass das Finanzamt damit zufrieden ist. Du musst dann auf jeden Fall eine Steuererklärung machen.

NAV = Net Asset value, also Wert des Depots + Guthaben. Wenn Du über 100.000 US$ bist, dann zahlst Du keinen Mindestumsatz, sondern nur die Tradinggebühren.

.. und wie der Name schon sagt, das ist ein Mindestumsatz. Wenn Du mehr als 10 US$ Gebühren hast, dann kostet Dich das Depot nicht mehr in diesem Monat.

Ich habe mein Divi-Depot auch bei IB.

(07.10.2019, 11:05)Guhu schrieb: Zur Steuer:  Du hast einen Jahresbericht, in dem alles aufgeführt ist komprimiert. Die zahlen musst Du in Deine Steuererklärung übernehmen und hoffen, dass das Finanzamt damit zufrieden ist. Du musst dann auf jeden Fall eine Steuererklärung machen.

NAV = Net Asset value, also Wert des Depots + Guthaben. Wenn Du über 100.000 US$ bist, dann zahlst Du keinen Mindestumsatz, sondern nur die Tradinggebühren.

.. und wie der Name schon sagt, das ist ein Mindestumsatz. Wenn Du mehr als 10 US$ Gebühren hast, dann kostet Dich das Depot nicht mehr in diesem Monat.

Ich habe mein Divi-Depot auch bei IB.

Also ich hatte jetzt 2 unterschiedliche Finanzämter. Da war es beide male absolut kein Thema. Die wollten die Berichte gar nicht, dass war eher das Problem sondern nur auf Nachfrage. Was ich empfehlen kann ist ein Word Dokument anzufertigen wo man kurz die wichtigsten Summen aufführt und wo diese im Bericht zu finden sind. Das sollte alles kein Problem sein und kostet maximal 30 min Arbeit...

Ich hatte bisher auch kein Problem, allerdings haben die schon mal den Bericht angefordert. Hab denen dann das PDF geschickt, das hat gereicht.

Ich überlege auch grade mich komplett von Comdirect zu verabschieden,
die Übernahme durch die CBK ist mir sehr wohl ein Dorn im Auge, ansonsten bin
ich bisher mit denen sehr zufrieden.

Ein IB Kto habe ich auch, erste Steuererklärung ist auch grade durch,
was mich aber bei der IB nach wie vor davon abhält komplett dorthin
zu wechseln ist eben immer noch das Thema Einlagensicherung,
auch wenn schon oft erklärt wurde das das kein Thema ist, weil 
die Aktien ja von einer Verwahrstelle geführt werden und im Falle
eines Falles nicht in die Konkursmasse fallen würden.

Aber mein Ansprechpartner ist dann eben in GB und im Falle einer
Rechtsstreitigkeit wo es um viel Geld oder eben die besagten Aktien geht,
habe ich da immer kein so gutes Gefühl. Das kann ein sehr teurer und
vor allem wegen der sprachlichen und rechtlichen Barrieren sehr schwieriger
Weg werden.

Wie geht ihr denn mit diesen Überlegungen für Euch um ? 

Ich weiss das ich da tatsächlich immer eher übervorsichtig agiere und 
das nicht zwingend immer mit rationaler Vernunft zu erklären ist.

Ansonsten ist IB hinsichtlich der Kosten und Funktionsumfang nicht zu 
überbieten bezogen auf das was ich bisher so kennen gelernt habe.

OK und Danke! Sehr hilfreich. Ich kämpfe mich dann doch mal durch den gesamten IB-Thread. Nur noch eine Frage: Dividenden finanzieren meinen Lebensunterhalt. Daher muss ich häufiger, schnell und problemlos (und natürlich gerne ohne Gebühren) Geld auf mein deutsches Girokonto transferieren können. Dient das als Referenzkonto und ein Transfer ist so einfach wie eine Überweisung, oder wie funktioniert das? Ich habe in den 80ern mal in den USA gelebt und der Transfer von Geld zu/nach dem deutschen Konto war jeweils ein Kleinkrieg mit den Formularen/Instanzen. Sollte heute hoffentlich per Knopfdruck funktionieren?