Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analysen, Prognosen
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__________________ ![]() ![]() RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen| 19.05.2025, 17:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.05.2025, 17:46 von saphir.)(19.05.2025, 09:38)Ste Fan schrieb: Sozialer Wohnungsbau hat ja mit dem Video nix zu tun. Aber wenn du meinst: Beck kommt ziemlich am Anfang auf den Zeitraum um den es ihm geht, bzw. wo es einen Bruch gibt. Min 2:45 1970 Sozialen Wohnungsbau gab es da noch, die Boomzeiten lagen in den 60ern, es wurde aber noch weiter gebaut ich mein sogar ganz vereinzelt noch in den 1990ern. Aber die tragende Säule des Sozialen Wohnungsbaus kommt aus den 1960ern, die Wohnungen aus den 50ern sind sehr schlecht und nur noch vereinzelt im Betrieb. Und auch die aus den 1960ern werden teils abgerissen. Es war eine gute und vor allem kostengünstige Sache in der langen Sicht. Heute: Kein sozialer Wohnungsbau, stattdessen Wohngeld für teils sehr teure Wohnungen. Eingefädelt wurde das Ende des sozialen Wohnungsbaus aufgrund der liberalen Kräfte im Land. Was ich problematisch finde, ist dass Liberale i.d.R: mit der Pauschallösung wenger Staat daher kommen und sich weigern die finanziellen Folgen, wie eben hier wo sie für höhere Sozialausgaben verantwortlich sind, anzuerkennen. Es ist eben nicht so, dass alles was der Staat macht grundsätzlich weniger wirtschaftlich ist. Interessanterweise ist es sogar so, dass in den 1970ern, also als die Verschuldung anzog, die Marktliberalisierung hier langsam in Gang kam. Man muss einfach differenzieren, Marktkräfte können segensbringend sein, sind aber keine immer nützliche Sache. Am besten man schaut auf die mit uns vergleichbaren Länder wo es besser läuft, insb. Schweiz und Nordeuropa. Da kommt man dann schnell drauf, dass das keine Marktradikalen sind, sondern gemässigt und sozial. Ansonsten ist mir Herr Beck sehr sympathisch und auch ich höre ihm gerne zu. Oft liegt er richtig. __________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
(19.05.2025, 17:42)saphir schrieb: Es war eine gute und vor allem kostengünstige Sache in der langen Sicht. Heute: Kein sozialer Wohnungsbau, stattdessen Wohngeld für teils sehr teure Wohnungen. Eingefädelt wurde das Ende des sozialen Wohnungsbaus aufgrund der liberalen Kräfte im Land. Mit dem differenzieren hast du schon recht, allerdings machst du es dir mMn zu einfach. Du unterscheidest anscheinend nur zwischen sozial oder marktliberal. Wie Kohl die Eisenbahnerwohnungen verscherbelt hat war nicht marktliberal, sondern korrupt. Nach Definition kanns ja in der Sozialen Marktwirtschaft kaum was besseres fuer die ausgebeuteten Arbeiter geben wie ne starke Gewerkschaft. Hats die Neue Heimat dato denn wegen Liberalismus zerissen oder wegen Korruption? Wenn du auf andere Laender schaust kannst auch mit Singapur vergleichen, einerseits extrem "marktliberal" und auf der anderen Seite hast du extreme Regulierung - und die staatlichen Massnahmen funktionieren einwandfrei. Woran liegts? Ein Grund duerfte Verantwortung sein, ein anderer durfte sein dass ne Baerbock oder ein Habeck keine Chance auf politische Aemter haetten weil ungeeignet. Nen Erhard wuerden die da vermutlich aber nehmen. Dass die Verschuldung dann in den 70ern so zunahm mit den ganzen Folgen spaeter fuer die unteren 80% bis heute hast du auch Politikern zu verdanken. Ob jetzt Finanz-oder Crony Kapitalismus spielt keine Rolle, die Politiker haben das verbrochen und Martkwirtschaft ist das keine. Also schau nicht nur nach liberal oder nicht, sondern schau auf die Leute und die Ergebnisse. Trotzdem ergaenze ich mal: Staatliche Eingriffe koennen auch positiv sein, allerdings muss das politische Personal dann was taugen. Dass ist in D leider seit langem nicht mehr der Fall... (19.05.2025, 17:42)saphir schrieb: .... __________________
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Kannst eigentlich nicht vergleichen - früher und heute
Sozialer Wohnungsbau - dort wo auch viele Arbeiter waren - Stahl, Kohle, Industrie Ballungszentren - heute verteilt sich vieles auf viele Zulieferer von nah und fern Damals nach dem Krieg hatten viele nicht mehr viel und wollten mehr - arbeiten, lernen, konsumieren, Eigentum schaffen. Die Altersstruktur war eine andere - weniger Alte - mehr Junge.... Arbeitsrecht für Frauen - meine Mutter brauchte noch eine Unterschrift von meinem Vater das sie arbeiten gehen darf.... Teilzeit - gab es das? Heute arbeiten mehr Menschen als früher - aber viele (Frauen) auch (nur) in Teilzeit wegen Familie. Normal war ja - > der Mann geht schuften - Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder. Heute arbeitet meist nicht nur der Mann - in den meisten Familien arbeiten beide - Frauen machen Baby/Erziehungspause - wenn ein Kindergartenplatz vorhanden ist dann wird auch Teil- oder Vollzeit gearbeitet. Heute haben die Menschen viel mehr Ausgaben - gab es früher alles nicht - Handy, TV-Streaming, Gasheizung, mehrere Autos pro Familie, 1-2 mal im Jahr in den Urlaub, Wegwerfklamotten, E-Bike,... Früher - Schwarzweiß-Röhren-TV, ARD, ZDF und die Dritten - Internet gab es nicht - Handys gab es nicht - Familie die sich ein Auto leisten konnte "hat es geschafft" - viele hatten keine guten Löhne, mehrere Kinder - die bekamen die Sozialwohnungen. Der Staat muss heute mehr Rentner, Pensionäre versorgen - hat mehr Strassen, Brücken, Infrastruktur als früher, die saniert, aus- und neugebaut werden muss. Die Gesundheitsversorgung ist heute anders. Früher sind viele mit Herz-Kreislauf, Krebs, Diabetes früh gestorben - heute kann man mit sehr teuren Medikamenten, Operationen, deutlich länger leben oder sogar geheilt werden - geht halt aufs Budget der Gesundheits- versorgung. Früher tot - heute krank bis zur Rente und 80 werden. Klar Flüchtlinge, Asylanten kosten auch sehr viel Geld - bringen dieses aber auch in den Wirtschaftskreislauf - Konsum, Miete - und auf lange Sicht wollen die wenigsten vom Amt leben - sie wollen ein Leben für sich und ihre Familie aufbauen - eine gute Ausbildung der Kinder - es wird dauern - aber auf lange Sicht wird der größte Teil dieser Menschen ein Gewinn sein - für den Arbeitsmarkt, die Sozialkassen (Gesundheit, Rente, Pflege)... Vielleicht hilft es auch ein wenig bei der Demographie - eine kleine Verjüngung der Gesellschaft - aber so wie früher - wenige Alte - viele Junge - wirds wohl eher nicht.... Irgendwann wird die Rente auf Zeit eingeführt - Rente bekommt man dann für 10 oder 15 Jahre - danach kann man sein Vermögen verleben oder braucht einen Sponsor der einen versorgt oder man wählt den Freitod... Früher war alles besser - wohl eher früher war alles anders - China war z.B. überhaupt nicht am Start - weder als Kunde noch als Konkurrent. Eine globalisierte Welt der Lieferketten und Produktionsstandorte gab es auch noch nicht - viel mehr Konkurrenz als früher - mit deutlich niedrigeren Löhnen, Kosten - aber hoher Effizienz durch Ballungszentren für ganze Industriezweige und kurzen Lieferketten. Großer Fehler der Politik - das Rentensystem nicht schon vor Jahrzehnten zu reformieren - weg von der umlage- hin zur anlagefinanzierten Altersversorgung. Das hätte schon in den 1980ern passieren müssen. __________________ (19.05.2025, 19:57)boersenkater schrieb: ..... __________________
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![]() RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen| 20.05.2025, 13:18 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.05.2025, 13:24 von Boy Plunger.)
Die deutsche Wirtschaft – mit besonderem Fokus auf Hidden Champions
Die Karte präsentiert eine Auswahl der renommierten deutschen Wirtschaftsunternehmen. Unternehmen wie BMW, Siemens, Bayer und Volkswagen sind hier zu nennen. Jedoch fehlt es an einer detaillierten Betrachtung der sogenannten Hidden Champions. Über 1.600 mittelständische Weltmarktführer sind in Dörfern und Kleinstädten ansässig. Oft unbekannt, aber global relevant. Ohne sie wären viele Konzerne nicht in der Lage, ihre Produkte herzustellen. Sie stellen Bauteile, Speziallösungen, Maschinen und Spitzen-Know-how bereit. Die Karte verdeutlicht: Die dezentrale Stärke – wirtschaftliche Potenziale sind nicht nur in Metropolen zu finden. Die Industrie ist in den Bereichen Automotive, Maschinenbau und Chemie stark vertreten. In der östlichen Region um Jena sind nur wenige Logos sichtbar, was auf ein sichtbares Ost-West-Gefälle hindeutet. In Bezug auf die Thematik der sogenannten "Hidden Champions" ist festzustellen, dass es an entsprechenden Marken mangelt, obwohl sie eine enorme Bedeutung haben. Die neue Wirtschaft ist in diesem Bereich kaum vertreten. Themen wie KI, SaaS und Greentech sind hingegen noch nicht sichtbar. An dieser Stelle liegt das zukünftige Potenzial. In der Regel erfolgt eine Definition von Hidden Champions. Sie sind führend auf dem Weltmarkt (oder in Europa) in Ihrem Segment und haben die Nummer 1 inne. Der erwirtschaftete Umsatz liegt zwischen 10 Millionen und 5 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 50 Mitarbeitende. __________________
Trading is both the easiest and the most demanding thing you'll ever do in your life. It can ruin your life, your family and everything you touch if you don't respect it, or it can change your life, your family and give you a feeling that is hard to find elsewhere if you succeed.
(19.05.2025, 13:48)Vahana schrieb: Hier eine super Reportage über Deutschlands Zukunft: Das Video wurde in Deutschland gesperrt, weil wir im besten Deutschland aller Zeiten leben und Meinungsfreiheit ein hohes Gut ist. __________________ Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es - Bertrand Russell
(20.05.2025, 13:18)Boy Plunger schrieb: Die deutsche Wirtschaft – mit besonderem Fokus auf Hidden Champions Na dann.... fast nicht mehr unsere Region - aber auch nicht soooo weit weg.... Zitat:Innovationen und Prestigeprodukte Zitat:Willkommen im Weltzentrum der Medizintechnik Viele kleine Unternehmen - viele GmbHs - viele mit Nachfolgesorgen.... In den USA oder China wäre das eine Boom-Region und Boom-Branche - weil die dort Investoren haben und vermtl. auch einige Aktiengesellschaften anstatt GmbHs wären. Auf der anderen Seite haben die Deutschen 9 Billionen Euro Kapital angespart - oder so.... schlecht verzinst - auf Sparbüchern - in Lebensversicherungen... Da sollte es mehr Investmentbanking geben - Fonds die aufgelegt werden um genau in solche "Projekte" wie die Region Tuttlingen zu investieren und das ganze nach amerikanischem oder chinesischem Vorbild aufzupumpen. Ohne viel Kapital - oder mit der deutschen Mentalität - hätte es Amazon, Google, Apple, Facebook/Meta, Netflix, Tesla,......... nicht gegeben oder sie wären wieder sang- und klanglos verschwunden.... Das Potenzial ist da - es muss nur gefördert werden. Die Politik hat sich lieber auf alte Industrien konzentriert - Kohl, Stahl, Auto - die alten Industrien - viele Arbeiter/Wähler - große Wirtschaftsmacht. Die kleineren/kleinen Unternehmen wurden eher stiefmütterlich behandelt. Kenne ein paar in meinem Bekanntenkreis die auch wegen China schwer zu kämpfen haben, immer wieder Kurzarbeit haben oder auch aufgeben mussten - die können mit den Preisen einfach nicht mithalten... Andere sind so gut aufgestellt - Qualität, Prozesse, Service - das wenn Kunden (B2B) zur billigeren Konkurrenz gehen - Europa oder Asien - sie über kurz oder lang wiederkommen - weil die höheren Preise einfach gerechtfertigt sind. Tuttlingen ist da sicher nur ein Beispiel von vielen in Deutschland - hidden Champions die man aufpumpen könnte - aber stattdessen sind Nachfolger-Probleme und Fachkräftemangel eher das dominantere Thema. Schade ![]() __________________ |
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