Trading-Stocks.de

Normale Version: Die Inflation ist zurück und kaum jemand merkt es
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
(31.05.2020, 10:55)jf2 schrieb: [ -> ]Zum einen sind da Nachholkäufe dabei, zum anderen wird da nicht besonders viel umgesetzt sondern eher weniger als normal weil weniger Leute ins IKEA rein dürfen (deshalb stehen sie halt davor  Biggrin)

Edit: Das erinnert mich übrigens fatal an die DDR, da war Schlange stehen was ganz normales, zum Glück haben meine Lebensmittel-Läden das Problem nicht, ich wäre ziemlich genervt.

Es gibt aber auch den umgekehrten Effekt: je länger die Schlange ist desto mehr Leute wollen rein. Alle Zeitungen haben darüber berichtet, es gibt keine bessere Werbung und erst noch gratis.

Doch, wenn ich mir das Verhalten der Leute anschaue so werfen sie Geld raus wie wenn es kein morgen gäbe. Ist auch logisch. Erstens die Freude diese wahnsinnig tödliche Seuche überlebt zu haben, das Geld das nicht ausgegeben wurde und das Geld das jetzt vom Himmel regnet.

Ich dachte das würde ungefähr 6 Monate dauern, viele Länder sind ja immer noch im Lockdown. Aber ich glaube ich muss meine Schätzungen nach vorne korrigieren.

Auch gibt es jetzt die Angst vor einem zweiten Lockdown, also werden viele Leute ihre Ausgaben sogar vorziehen. Ist ja auch sinnvoll, es wird bestimmt nichts billiger. Ich glaube Laptopcomputer sind schon recht viel teurer geworden, nur ein kleines Beispiel...

Der Staat gibt vielen Unternehmen zinsfreie Kredite, in der Schweiz eigentlich allen. Wer es trotzdem nicht schafft könnte während er im Sterben liegt mit extremen Rabatten versuchen zu überleben, was natürlich auch nicht gelingt. Aber irgendwann sind die weg und der Rest hat mehr Preismacht.

Thor3

Es ist ziemlich hupe, welche IHK in welchem Bundesland berichtet; allesamt zeigen auf, dass die Umsatzeinbrüche des Einzelhandels, Gastronomie auch nach der Lockerung andauern und wir reden hier von >50,60% mit fehlender Kundschaft >50%.

Das Geldausgeben findet so wie vor Covid-19 noch lange nicht statt - insbesondere größere Anschaffungen oder Ausgaben wie zB Fernreisen, generell Reisen - IATA erwartet erst 2023 ein Niveau wie vor der Krise.

Ein Impfstoff, gar eine Therapie würde dies extrem beschleunigen, da die Unsicherheit komplett weg wäre. DANN würde ich wie cubanpete auch die Inflation erwarten und zwar fix. Ansonsten sehe ich es nicht wirklich am Horizont.

und ...

Die Warteschlangen in der DDR waren ja da, weil das Angebot knapp war. Unsere Covid-19 Schlangen sind da, weil die behördliche qm/Personenanzahl ratio eingehalten werden soll.
Ich sehe dass alles teurer geworden ist, es weniger Angebote gibt und die Leute darauf wie verrückt aufspringen. Meine persönliche Sicht.

Nun nimmt der Aktienmarkt die Zukunft in den Preis mit rein. Die Zinsen sind immer noch rekordtief trotz des vielen Geldes im Umlauf. Eine Carry Strategie mit Schulden und Dividendenaktien so wie ich sie seit Mai betreibe bringt sogar einen positiven Netto-Cashflow.

Aber nehmen wir ein anderes Beispiel: in Spanien gibt es ab Montag eine Art Bürgergeld. Dieses ist für einen Familienvater genau gleich hoch wie der Mindestlohn. Was wird nun passieren? Wenn ein Chef will das seine Leute weiter arbeiten so muss er ihnen deutlich mehr zahlen. Die Leute haben also noch mehr Geld aber die Produkte werden teurer in der Herstellung.

Es gibt auch Produkte, vor allem in der Landwirtschaft, wo man die Preise nicht erhöhen kann. Diese Produkte blieben schon seit der Erhöhung des Mindestlohns ohne Ernte. All die schönen Granatäpfel verfaulten im Spätherbst an den Bäumen, noch lange vor Corona. Die nächsten Ernten werden wohl komplett ausfallen, Orangen werden verfaulen und Tomaten werden noch nicht einmal für die Tomatenschlacht in Buñol geerntet.

Also noch weniger Produkte. Die Lieferketten sind unterbrochen, die Lager werden angezapft. Aber auch die sind irgendwann leer. Wenn die Nachfrage kommt so wird sie auf viel zu wenig Produkte treffen die auch noch viel teurer in der Herstellung waren. Dazu gibt es Geld, Geld, Geld. Es regnet richtig Geld vom Himmel.

Geld, nicht Kaffee:

Thor3

==>> Spanien Bürgergeld

Das hört sich aber anders an als was cubanpete vorstellt:

"... Tatsächlich mag Grundeinkommen als Übersetzung für das spanische ingreso mínimo vital irreführen. Was Calviño meinte, ist eher eine soziale Mindestabsicherung, gedacht für Familien mit geringem oder gar keinem Einkommen. .... Es handelt sich nicht um ein bedingungsloses Grundeinkommen, das prinzipiell jedem, ob arm oder reich, alt oder jung, mit Familie oder ohne, zustehen würde, und wohl ungleich kostspieliger werden würde...."
https://www.businessinsider.de/politik/w...ich-plant/


"... the Spanish government has decided to implement what it’s calling a national minimum income, ensuring that people in the nation’s 850,000 lowest-income households receive at least roughly $500 a month in income. The plan aims to reach 2.3 million people and is expected to cost the government about €3 billion a year. ... People between 23 and 65 years old with “assets of less than 16,614 euros,” not including house and discounted loans, will be eligible for the basic income plan, according to Reuters, and will include incentives for finding “a formal job,” though it’s not clear exactly what those incentives are. Though the minimum amount the government is guaranteeing is €462 a month, that amount will increase with the number of family members, up to a total of €1,105 a month. A family is defined as “vulnerable” and eligible for the plan if its monthly income is €10 or more below the minimum income. At the point, the government will give them enough cash to meet the thresholds (but won’t exceed them). ..:"
https://www.fastcompany.com/90511093/spa...ion-people

Die anvisierten 2,3 Mio Spanier als Bezugsberechtigte sind 5% der Bevölkerung.
Auflagen und Prüfungen bezüglich Bezugsberechtigung sollen auf jeden Fall kommen, schnappte ich gestern im Radio auch zwischen Tür und Angel auf.

Ich zweifle, das deswegen die Ernten nicht eingebracht werden!
(31.05.2020, 12:11)Thor3 schrieb: [ -> ]==>> Spanien Bürgergeld

Das hört sich aber anders an als was cubanpete vorstellt:

"... Tatsächlich mag Grundeinkommen als Übersetzung für das spanische ingreso mínimo vital irreführen. Was Calviño meinte, ist eher eine soziale Mindestabsicherung, gedacht für Familien mit geringem oder gar keinem Einkommen. .... Es handelt sich nicht um ein bedingungsloses Grundeinkommen, das prinzipiell jedem, ob arm oder reich, alt oder jung, mit Familie oder ohne, zustehen würde, und wohl ungleich kostspieliger werden würde...."
https://www.businessinsider.de/politik/w...ich-plant/

Auflagen und Prüfungen bezüglich Bezugsberechtigung sollen auf jeden Fall kommen, schnappte ich gestern im Radio auch zwischen Tür und Angel auf.

Ich zweifle, das deswegen die Ernten nicht eingebracht werden!

Ich habe die genauen Konditionen im el pais gelesen. Man bekommt dieses Geld wenn man irgendwann einmal Sozialversicherung eingezahlt hat. Sonst gibt es praktisch keine Bedingungen, insbesondere spielt das Vermögen keine Rolle.

Es ist kein bedingungsloses Einkommen, es wird nicht zum Lohn dazu gezahlt. Man muss also aufhören zu arbeiten oder weniger verdienen um es zu bekommen, das ist aber schon fast die einzige Bedingung.

Thor3

Dann stimmt hier irgendwas nicht!

"The scheme targets some 2.3 million people, Deputy Prime Minister Pablo Iglesias told a news conference. People aged 23 to 65 with assets of less than 16,614 euros, excluding house and discounted loans, will be eligible for the new scheme. .. The new programme aims to reach 850,000 households, or 2.3 million people,"
https://news.trust.org/item/20200529113230-7hf5d

Das MUSS ja mit Auflagen und damit Kontrollen verbunden sein, sonst würde man nicht 850.000 Haushalte oder 2,3Mio Menschen anvisieren, wie willste sonst selektieren können?!

NICHT bedingungslos! KEINE Gießkanne!
(31.05.2020, 12:24)Thor3 schrieb: [ -> ]Dann stimmt hier irgendwas nicht!

"The scheme targets some 2.3 million people, Deputy Prime Minister Pablo Iglesias told a news conference. People aged 23 to 65 with assets of less than 16,614 euros, excluding house and discounted loans, will be eligible for the new scheme. .. The new programme aims to reach 850,000 households, or 2.3 million people,"
https://news.trust.org/item/20200529113230-7hf5d

Das MUSS ja mit Auflagen und damit Kontrollen verbunden sein, sonst würde man nicht 850.000 Haushalte oder 2,3Mio Menschen anvisieren, wie willste sonst selektieren können?!

NICHT bedingungslos! KEINE Gießkanne!

Der Artikel im el pais ist wieder verschwunden. Aber Du musst schon die Brutalität und die Lügen dieser Regierung kennen. Die haben nicht das geringste Problem damit eine Lüge auf Nachfrage vier mal zu wiederholen und dann dem Reporter noch zu sagen man könne sie auch hundert Mal wiederholen. Am nächsten Tag machen sie dann genau das was sie bestritten hatten.

Es gibt keine Bedingungen ausser dass man einmal sozialversichert gewesen sein muss und dass man weniger verdient als das Grundgeld das man bekommt. Die Anzahl Personen die das betrifft wurden absichtlich zu tief angegeben um die Kosten (angeblich 2-3 Milliarden Euro pro Jahr) durchzubringen. Wer die Spanier kennt weiss dass das vermutlich das vielfache kosten wird.

Die Kontrollen sind ein Witz. Diese hätte man auch schon beim paro machen können, der von vielen Spaniern immer noch als bezahlter Urlaub benutzt wird oder um schwarz etwas dazu zu verdienen.

Nachtrag: noch ein wichtiger Punkt. Wer das Formular zu spät ausfüllt bekommt das Geld auch rückwirkend!
Ich denke man darf heute auch nicht ausser acht lassen, dass das Geld, das bei den Bürgen ankommt auch ausgegeben werden kann, ohne Güter zu kaufen, die knapp werden können.

In den USA, wo ja kurzfristig viele Arbeitslose (wenn denn die bürokratische Hürde der Auszahlung genommen ist) mehr Arbeitslosengeld bekommen als sie verdient haben (also erarbeitet haben), steigt die Anzahl digitaler Ausgaben.

Und davon haben wir ja mittlerweile einige. Netflix, Disney, HBO, Spotify, da kann man erstmal ein paar Jahresmitgliedschaften abschließen, die zu einem höheren Umsatz der Firmen aber nicht zur Verknappung der Güter führen.

Genauso sieht es heute mit Computerspielen aus, die alle heruntergeladen werden können. Dazu kommt die unglaubliche Zahl von Gadgets, die wir heute haben. Bis die Produktionskapizitäten des iPhone oder eines neuen Computers so ausgeschöpft sind, dass es dort zu Knappheit kommt, fließt erstmal viel Geld der Konsumenten den Fluß runter.

Energie, Wohnung und Lebensmittel sind die 3 Komponenten, die wirklich einen Unterschied machen können, allerdings darf man hier auch nicht dem Luxuskiez in Berlin Mitte als das Beispiel herausnehmen.

Eine Unterversorgung an bestimmten Waren durch die Unterbrechung der Lieferketten kann zur Inflation führen, aber das sehe ich so nicht kommen. Die Lager waren in der Krise voll, sind immernoch gut gefüllt und die Produktion nimmt Fahrt auf.

Hauspreis/Miete ist ein Problem, weil Anlegergelder irgendwo hinmüssen und wo früher eine Rendite von 10% ok war, da reichen heute 1%, der Preis der Immobilie kann sich aus Investorsicht also ruhig verzehnfachen und wird immernoch gekauft.
Das wird aber hauptsächlich zu einer Inflation in den Investmentsektoren führen. Aktien, Immobilien, Rohstoffe, Kunst usw dürfte massiv ansteigen.
Mieten kann man im Notfall deckeln oder massive Bauprojekte starten oder man führt ein Recht auf Homeoffice ein, was allen die am Computer sitzen die Möglichkeit gibt aufs Land zu ziehen, um hohen Ballungsgebiet-Mieten zu entgehen.
Genauso sieht es heute mit Computerspielen aus, die alle heruntergeladen werden können. Dazu kommt die unglaubliche Zahl von Gadgets, die wir heute haben. Bis die Produktionskapizitäten des iPhone oder eines neuen Computers so ausgeschöpft sind, dass es dort zu Knappheit kommt, fließt erstmal viel Geld der Konsumenten den Fluß runter.

die sind aber schon längst knapp geworden. aktuell bekommt man auf dem gesamten Weltmarkt die primitivsten Bauteile nicht mehr, weil die Bänder in Fernost erst so gaaanz langsam hochgefahren werden, aber der Bedarf riesig ist. Die allermeisten Gehäuselüfter sind einfach mal ausverkauft.

Dr.Evil

Zum Thema Inflation und Corona Hilfs-Programme habe ich bemerkenswerte Kuriosität beizutragen:

So wie's aussieht bekomme ich nämlich dank der aktuellen Situation ein kostenloses Auto und noch 600€ dazu geschenkt. Das hat sich so ergeben:

Im Februar habe ich mir einen VW eUp als Leassingfahrzeug bestellt, für 48 Monate bei einer monatlichen Rate von 49€ und einer Sonderzahlung von 3000€. Die Sonderzahlung entsprach der e-Auto-Förderung von 3000€, die es damals schon gab. Das gleicht sich also aus und man zahlt nur die monatlichen Raten. Schon zu dem Zeitpunkt ein sehr gutes Angebot.

Nun wurde die Förderung ja verdopplt, statt mit 3000€ wird ein e-Auto dank des Corona-Hilfspakets nun mit 6000€ gefördert. D.h. abzüglich der Sonderzahlung von 3000€, krieg ich von der Förderung noch 3000€ raus. Die monatlichen Raten betragen 48x49€, also 2352€.
Insgeamt also 4 Jahre lang ein kostenloses Auto und es verbleibt noch ein Gewinn von 648€  Biggrin

Stichtag für die Förderung ist die Erstzulassung, Liefertermin ist im September.

Ganz schön schräg, das Ganze.  Irony
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14