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Normale Version: Die Inflation ist zurück und kaum jemand merkt es
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Thor3

Hi cubanpete

Im Video oben bei Minute 25 geht es exakt darum. 

Die heißlaufende Notenpresse der Zentralbanken treibt Assetpreise. 

Kauft die Zentralbank staatliche Anleihen (soll ja vorkommen  Biggrin .. aber ist dies schon verschmelzen wie Du Dich ausdrückst Wonder )) wird eine Regierung auch mit Geld versorgt, welche diese wiederum unters Volk "wirft". Der DEFALTIONALE und INFLATIONALE Balken muss im Gleichgewicht verbleiben, so dass es eine - wie Dalio sich ausdrückt - "beautiful deleveraging" Situation ergibt (Minute 26).

Logischerweise denke ich auch: die Geldmenge steigt stark an, dies muss Inflation erzeugen - what else? 

Andererseits wurde auch mächtig viel Kapital verbrannt. Außerdem fällt das hier und da verteilte Helikoptergeld zwar in die Taschen der Bevölkerung, aber das Geld fällt auch in die Liquiditätsfalle, oder?! Die Menschen, die Bevölkerung halten auch das Helikoptergeld zusammen, ob der Unsicherheiten bezgl. Jobs, Zukunft, etc. 

Ist das mit der sicheren Inflation wirklich ausgemacht?! Ich weiß nicht, ich weiß nicht  Wonder
Ich denke der Film beschreibt nur einen Inflationsmechanismus, vereinfacht eben. Gab es da nicht mehrere?
(30.05.2020, 18:07)rienneva schrieb: [ -> ]Ich denke der Film beschreibt nur einen Inflationsmechanismus, vereinfacht eben. Gab es da nicht mehrere?

Hmmm... ich erinnere mich mal gelesen zu haben dass es nur einen einzigen Grund für Inflation geben kann: die Geldmenge wächst mehr als die Produktivität.

Im Augenblick haben wir auf beiden Seiten extreme Situationen: die Geldmenge steigt wie noch nie zuvor und die Produktivität sinkt dank Lockdown.
(30.05.2020, 18:11)cubanpete schrieb: [ -> ]Hmmm... ich erinnere mich mal gelesen zu haben dass es nur einen einzigen Grund für Inflation geben kann: die Geldmenge wächst mehr als die Produktivität.

Im Augenblick haben wir auf beiden Seiten extreme Situationen: die Geldmenge steigt wie noch nie zuvor und die Produktivität sinkt dank Lockdown.
Bedingung: Gleich bleibende oder steigende Nachfrage.

Die Nachfrage ausserhalb des Grundbedarfs ist aber stark gesunken.

Meine Prognose: Mit den Lockerungen steigt die Nachfrage, aber die Produktion auch. Allerdings werden wir eine starke Konzentrierung auf der Produzentenseite sehen, da viele kleine Anbieter über die Klinge springen werden.
(30.05.2020, 22:26)Ramonet schrieb: [ -> ]Bedingung: Gleich bleibende oder steigende Nachfrage.

Die Nachfrage ausserhalb des Grundbedarfs ist aber stark gesunken.

Meine Prognose: Mit den Lockerungen steigt die Nachfrage, aber die Produktion auch. Allerdings werden wir eine starke Konzentrierung auf der Produzentenseite sehen, da viele kleine Anbieter über die Klinge springen werden.

Genau, es gibt ja diese Formeln.

Wie gesagt, diesmal ist alles anders. Ich glaube nicht dass es in der jüngeren Geschichte schon mal so eine Situation gab. Das Geld regnet richtig vom Himmel. Es verschwindet nicht nur in den Taschen der Reichen, es kommt überall an. Dazu kommen noch die Ersparnisse weil man ja monatelang nichts ausgeben konnte.

Das ganze Geld wurde aus dem Nichts geschaffen. Ich glaube kaum dass auch nur ein einziges Land das jetzt Geld verpulvert als ob es unendlich viel gäbe in der Lage wäre Bonds zu solchen Zinsen zu verkaufen wenn sie nicht von den Notenbanken gleich aufgesaugt werden würden. Die Gelddrucker laufen auf Hochtouren.

Weniger Güter, mehr Geld und jetzt kommt die Nachfrage. Das kann eigentlich nur in Inflation enden. Das Geld in der Tasche wird weniger wert und auch die Schulden verschwinden am Horizont. Höhere Zinsen können sich die Staaten gar nicht leisten.
(30.05.2020, 22:26)Ramonet schrieb: [ -> ]Bedingung: Gleich bleibende oder steigende Nachfrage.

Die Nachfrage ausserhalb des Grundbedarfs ist aber stark gesunken.

Meine Prognose: Mit den Lockerungen steigt die Nachfrage, aber die Produktion auch. Allerdings werden wir eine starke Konzentrierung auf der Produzentenseite sehen, da viele kleine Anbieter über die Klinge springen werden.

Weiterer Parameter: die Geldumlaufgeschwindigkeit. Einer der Gründe weshalb wir so nahe der Deflation sind, sie ist deutlich gesunken. Und sollten wir tatsächlich relevante Deflation bekommen werden die Notenbanken mit Sicherheit richtig nervös und aktiv.
(30.05.2020, 23:26)jf2 schrieb: [ -> ]Weiterer Parameter: die Geldumlaufgeschwindigkeit. Einer der Gründe weshalb wir so nahe der Deflation sind, sie ist deutlich gesunken. Und sollten wir tatsächlich relevante Deflation bekommen werden die Notenbanken mit Sicherheit richtig nervös und aktiv.

Hmmm, noch mehr Geld drucken?

Ich werde mich mal ein bisschen genauer einlesen....in Krugman und Obstfeld's Buch ("Internationale Wirtschaft", ich habe die 6.Auflage) gibt es ein paar Seiten über Inflation, mit ein paar interessanten Grafiken. Es gibt zB auf p488 eine Grafik mit dem Zusammenhang Inflation und Geldmengenwachstum in Latainamerika. Ich mag die Grafik nicht hier einstellen wegen Copyright.
Die eigentliche Quelle sind Wirtschaftsdaten des IWF.

Jedenfalls ist die Garfik doppelt logarithmisch, und enthält Daten aus den Jahren 1987 - 2000. Bei ca. 10% Geldmengenwachstum resultieren ca 10% Inflation, bei ca. 100% Geldmengenwachstum ca 100% Inflation.

Diese Auflage des Buchs stammt aus 2004, also vor der Finanzkrise. Vielleicht hat ja jemand ein späteres Exemplar in dem Neueres steht.
(31.05.2020, 07:22)rienneva schrieb: [ -> ]Hmmm, noch mehr Geld drucken?

Eine verringerte Geldumlaufgeschwindigkeit wirkt wie eine verringerte Geldmenge. Nur das sich die geringere Umlaufgeschwindigkeit in "normalen Zeiten" auch wieder normalisieren wird. Dann kann sie mit der erhöhten Geldmenge zur Inflation führen. (meine Interpretation, ob das ein Ökonom auch so sieht ... k.A.)
(31.05.2020, 10:38)jf2 schrieb: [ -> ]Eine verringerte Geldumlaufgeschwindigkeit wirkt wie eine verringerte Geldmenge. Nur das sich die geringere Umlaufgeschwindigkeit in "normalen Zeiten" auch wieder normalisieren wird. Dann kann sie mit der erhöhten Geldmenge zur Inflation führen. (meine Interpretation, ob das ein Ökonom auch so sieht ... k.A.)

So wie zum Beispiel gerade jetzt, mit Warteschlangen bis weit ins Parkhaus vor IKEA, wo natürlich nur Dinge des Grundbedarfs verkauft werden...  Wonder
(31.05.2020, 10:47)cubanpete schrieb: [ -> ]So wie zum Beispiel gerade jetzt, mit Warteschlangen bis weit ins Parkhaus vor IKEA, wo natürlich nur Dinge des Grundbedarfs verkauft werden...  Wonder

Zum einen sind da Nachholkäufe dabei, zum anderen wird da nicht besonders viel umgesetzt sondern eher weniger als normal weil weniger Leute ins IKEA rein dürfen (deshalb stehen sie halt davor  Biggrin)

Edit: Das erinnert mich übrigens fatal an die DDR, da war Schlange stehen was ganz normales, zum Glück haben meine Lebensmittel-Läden das Problem nicht, ich wäre ziemlich genervt.
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