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Mechanische Aktienstrategien
#31

RE: Mechanische Aktienstrategien

Verwendest du immer dieselben Regeln, oder machst du zwischendurch auch Anpassungen?
Wenn eine Strategie mit denselben Regeln und Parametern über viele Jahre hinweg funktionieren sollte, dann könnte man sich ein Handelssystem programmieren und müsste selbst gar nichts mehr machen.
#32
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

(23.06.2025, 21:51)Staubsauger schrieb: Verwendest du immer dieselben Regeln, oder machst du zwischendurch auch Anpassungen?
Wenn eine Strategie mit denselben Regeln und Parametern über viele Jahre hinweg funktionieren sollte, dann könnte man sich ein Handelssystem programmieren und müsste selbst gar nichts mehr machen.

Ich habe meine Regeln schon manchmal geändert, bin aber sehr vorsichtig mit Aenderungen. Sie müssen sowohl theoretisch als auch praktisch Sinn ergeben und zur Strategie passen. Ich habe zum Beispiel die Zeit in der ein Titel nicht verkauft wird bei der Dividendenstrategie geändert. Vorher war es fix 2 Jahre, viel zu lang. Jetzt wird sofort verkauft wenn ein Titel bei den Jahreszahlen und den letzten Quartalszahlen nicht mehr passt und in der schlechteren Hälfte des Momentums ist.

Damit hätte ich die ersten 6 Jahre viele grosse Verluste vermeiden können. Die Performance wurde tatsächlich besser seit dieser Aenderung.

Aber es stimmt schon, ich könnte die Strategie programmieren und müsste dann gar nichts mehr tun. Es gibt zwei Gründe warum ich das nicht tue: 

  1. Ich möchte die Kontrolle behalten. Auch beim Programmieren können Fehler passieren.
  2. Die Cash Flow Zahlen von Edgar müssen manchmal angepasst werden, insbesondere bei Finanztiteln und bei Uebernahmen.

Ein zusätzlicher Grund ist es dass ich ja seit 11 Jahren nicht mehr für andere Leute arbeite und somit mehr als genug Zeit habe.

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#33

RE: Mechanische Aktienstrategien

Zum Thema mechanische Systeme eine Anekdote aus einem Buch:
Die Frau eines Fondsmanagers hatte folgendes System für ihr eigenes privates Portfolio: Sie war ziemlich patriotisch drauf und kaufte alle amerikanischen, börsennotierten Firmen, die ein "american" oder "general" im Namen hatten und nie mehr verkauft. Dadurch erreichte sie eine fast perfekte Diversifikation über Branchen und Marktkapitalisierungen (small/mid/big) hinweg und war wohl mit ihrem Portfolio um einiges erfolgreicher als ihr Mann.

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#34
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

(24.06.2025, 08:57)lomo schrieb: Zum Thema mechanische Systeme eine Anekdote aus einem Buch:
Die Frau eines Fondsmanagers hatte folgendes System für ihr eigenes privates Portfolio: Sie war ziemlich patriotisch drauf und kaufte alle amerikanischen, börsennotierten Firmen, die ein "american" oder "general" im Namen hatten und nie mehr verkauft. Dadurch erreichte sie eine fast perfekte Diversifikation über Branchen und Marktkapitalisierungen (small/mid/big) hinweg und war wohl mit ihrem Portfolio um einiges erfolgreicher als ihr Mann.

Na ja, mit General Electric hätte sie ziemliche Verluste erlitten. General Motors war sogar komplett pleite und die Aktien wurden wertlos. Wenn sie die wieder wollte musste sie dem Staat USA die neuen Aktien der neuen General Motors abkaufen. Ein bisschen Risiko bzw. Positions Management kann nichts schaden...

Nachtrag: American Airlines war auch pleite und wurde von U.S. Airways übernommen. Wenn sie U.S. anstatt American genommen hätte so wäre sie da besser dran gewesen, das war bei mir damals der Fall. Wink Die heutige American Airlines ist U.S. Airways, sie haben den besseren Namen behalten.

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#35

RE: Mechanische Aktienstrategien

ChatGPT schätzt, dass es in den letzten 50 Jahren ca. 600 bis 900 börsennotierte US-Firmen gab, die einen oder beiden der Begriffe im Nahmen hatten. Also könnte sie sich einige Pleiten sicher leisten.

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#36
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

@cubanpete du verfolgst mehrere Strategien parallel und hast teilweise deine Nettorendite angegeben. Hast du auch eine gesamte Berechnung der Bruttorendite über alle deine Strategien insgesamt seit 2014? 
Der MSCI World Index hat seit 2014 im Durchschnitt 11,5% gebracht. Mich würde jetzt interessieren, wenn ich deine Strategie seit 2014 angewendet hätte, wäre ich dann tatsächlich besser als ein MSCI World ETF? In der Schweiz hast du den Vorteil, dass du keine Steuer auf Kursgewinne zahlst, daher hast du nicht die gleichen Nachteile gegenüber ETFs wie in Deutschland.

Ich habe mal den Unterschied ETF / eigene Strategie nach deutschen Steuerrecht am Beispiel des MSCI World seit 2014 ausgerechnet. Rendite 11,5% pro Jahr, davon 2,2% Dividende und 9,3% Kursgewinn. Wenn Dividenden reinvestiert werden, gibt es steuerlich keinen Unterschied zwischen thesaurierendem und ausschüttendem ETF aufgrund der Vorabpauschale. Bei der eigenen Strategie nehme ich an, dass das Depot jedes Jahr einmal komplett umgeschichtet wird. Wenn nicht alle Aktien jedes Jahr umgeschichtet werden, wird der steuerliche Nachteil entsprechend kleiner, bleibt aber immer noch vorhanden.

Szenario 1:
nach 11 Jahren wird alles verkauft. Die eigene Strategie bräuchte eine Rendite von 13,0% um auf denselben Betrag wie beim ETF zu kommen. Der ETF hat den Vorteil, dass beim Verkauf nur 70% des Kursgewinns versteuert werden.

Szenario 2:
jedes Jahr werden 4% entnommen. Die eigene Strategie müsste hier sogar 14,4% erwirtschaften, um nach Steuern auf dieselbe Rendite wie der ETF zu kommen.


Meine eigene mechanische Strategie würde wahrscheinlich nur das machen, was ein Index auch macht: Gewinne laufenlassen, Verluste glattstellen. Daher zweifle ich an, ob ich überhaupt die notwendige Zusatzrendite erwirtschaften kann, um die steuerlichen Nachteile auszugleichen.
#37
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

Leider habe ich nur die Einzelrenditen der beiden Strategien und die Gesamtrendite seit 2012. Damals habe ich noch gearbeitet und hatte deutlich höheres Risiko und vor allem deutlich mehr Verhaltensfehler. Meine Messpunkte:

Momentum Strategie seit 2020: 26.88% pro Jahr
Dividenden Strategie seit 2014: 10.26%
Dividenden Strategie seit 2020: 12.69%
Alles zusammen inklusive nicht-mechanisches Idioten Trading seit 2012: 8.13%

Also ja, Du hast Recht: wenn ich einfach weiterhin im Casino gezockt hätte so wäre ich mit einem Welt-Index deutlich besser gefahren. Dazu muss ich noch sagen dass das Risiko bei meiner nicht-mechanischen Zockerei riesig war, es ist ein Wunder dass ich dabei nicht pleite gegangen bin.

Die Gesamtrendite seit ich nur noch die beiden mechanischen Strategien fahre, also seit 2020, ist bei 17.27%.

Aber wie gesagt, die Performance alleine sagt nicht viel aus. Ich habe die Performance nur bei der Momentum Strategie ins Zentrum gesetzt und dort gehe ich extrem hohe Risiken ein.

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#38
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

Die Momentum Strategie ist aber gehebelt? Oder?

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#39
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

(Gestern, 09:52)Lancelot schrieb: Die Momentum Strategie ist aber gehebelt? Oder?

Ja. Das Moneymanagement ist etwas kompliziert, aber der Hebel ist Bestandteil davon. 

Wörtlich steht beim Moneymanagement meiner Momentum Strategie das folgende:

Zitat:Position size 6.0% equity (without unrealized gains)
- Leverage: MIN(150% + ((SP500 high - SP500 actual) * 3), 300%).
sell:
margin 1 = without unrealized gains, margin 2 = with unrealized gains.
when over margin 2 sell until under margin 2.
when over margin 1 but still under margin 2 sell same amount as  buying, but only if the position to sell is older than 6 months and not in buy list. If none don’t sell, only buy.

Die "unrealized gain" der Strategie ist zur Zeit bei 70.96%. Das ist relativ tief da ich ja Teilverkäufe mache. Die margin ist zur Zeit bei 132.83% des Portfolio Wertes inklusive der unrealisierten Gewinne.

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#40

RE: Mechanische Aktienstrategien

Ich bin nicht ganz sicher, das ich das verstehe. Bedeutet dass, dass du aktuell 33% dieses Portfoliewertes auf Kredit hältst, und der Kredit kann bis zu doppelt so groß wie dein eingesetztes Kaptital werden?

Achtest du aktiv darauf, dass die Kreditzinsen nicht größer als die Dividenden aus allen deinen Strategieen werden, aus Steuergründen?


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