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Mechanische Aktienstrategien
#11
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

da hat jemand seinen Kahneman genau gelesen  Tup
wenn unsere Entscheidungen schon allein dadurch beeinflusst werden was wir zum Frühstück gegessen haben oder gerade eben im Radio gehört haben ist ein mechanischer Ansatz um so wichtiger. Habe auch umgestellt auf Regeln, die ich nur höchst selten breche und habe neben einem gewissen Erfolg noch einen Vorteil: es geht alles viel schneller von sich, kein langes Herumgrübeln oder Abwägen von Möglichkeiten, die reine Ordereingabe ist in Minuten erledigt. Habe so mehr Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens ...

aus irgendeinem SciFi-Film: 

Zitat:... meine Aufgabe ist die Abwehr: ich bereite mich auf alle Fälle vor, und dann das Schlimmste danach und das Schlimmste danach ...

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whatever it takes
#12
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

(21.06.2025, 14:59)Vahana schrieb: Zumindest so ähnlich hatte ich es mal durchgerechnet mit dem S&P500
Variante 1: Immer monatlich Geld anlegen
Variante 2: Geld ansparen bis der Vola Index eine bestimmte Schwelle überschreitet und dann die gesamte Summe anlegen. Ich hatte verschiedene Schwellenwerte ausporbiert. 

Bei beiden Varianten (auch bei verschiedenen Schwellenwerten) kam erstaunlicherweise ziemlich das Gleiche heraus. Das waren aber nur Daten von 2005-2018. Gut möglich das es in anderen Zeiträumen besser funktioniert, oder schlechter.

Also wenn man das mit einem Sparplan macht, ist man wohl in den ersten Jahren deutlich besser dran als später, ganz einfach, weil die monatlichen Sparraten im Vegleich zu den Kapitalerträgen immer kleiner werden. Da müsste man also portfoliomanagermäßig ab einem bestimmten Punkt die Liquidität erhöhen oder verringern bzw. bei Niedrigzinsphasen das Konto leicht überziehen. Aber wenn bei dir annähernd das Gleiche rauskam, kann man sich den Aufwand im Prinzip schenken.
#13
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RE: Mechanische Aktienstrategien

(21.06.2025, 12:16)Bram schrieb: Als Beispiel für einen mechanisch konstruierten Index nennst du den Nasdaq 100. Ich konnte bisher so recht keine weiteren finden. Kannst du bitte weitere nennen, wenn es dir möglich ist?

Das ist doch der Normalfall. DAX AEX SMI EUROSTOXX
Nenn mir mal welche mit subjektivem Auswahlgremium.
#14
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RE: Mechanische Aktienstrategien

(22.06.2025, 14:41)Thomas_B schrieb: Das ist doch der Normalfall. DAX AEX SMI EUROSTOXX
Nenn mir mal welche mit subjektivem Auswahlgremium.

Hab ich ja, der SP500. Geheimes Gremium, publiziert zwar einige Regeln, hält sich aber nicht dran. Wie gesagt, ich investiere nicht in Index ETF. Wenn ich das aber tun würde so käme nur ein mechanisch kreierter Index in Frage. Da ich den Aufwand nicht scheue kreiere ich sozusagen meinen eigenen mechanischen Index nach meinen ganz spezifischen Kriterien.

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#15

RE: Mechanische Aktienstrategien

Deshalb habe ich ja Bram gefragt, der sagt ja, er hätte nur solche gefunden. Ich könnte außer dem SP500 auch keine nennen. Ex ante transparent die Regeln anpassen wie bei Wirecard oder dem VW short squeeze zählt natürlich nicht.
#16
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RE: Mechanische Aktienstrategien

(22.06.2025, 15:07)Thomas_B schrieb: Deshalb habe ich ja Bram gefragt, der sagt ja, er hätte nur solche gefunden. Ich könnte außer dem SP500 auch keine nennen. Ex ante transparent die Regeln anpassen wie bei Wirecard oder dem VW short squeeze zählt natürlich nicht.

Ich habe gestern auf die Schnelle zunächst Dividenden-Indices ins Visier genommen. Nach meinem Verständnis leiten die sich in aller Regel aus einem Mutter-Index ab und modifizieren dann nach unterschiedlichen, nicht immer durchsichtigen und nachvollziehbaren Regularien. Als Beispiel nenne ich mal den FTSE All World High Dividend.
#17
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RE: Mechanische Aktienstrategien

(22.06.2025, 16:06)Bram schrieb: Ich habe gestern auf die Schnelle zunächst Dividenden-Indices ins Visier genommen. Nach meinem Verständnis leiten die sich in aller Regel aus einem Mutter-Index ab und modifizieren dann nach unterschiedlichen, nicht immer durchsichtigen und nachvollziehbaren Regularien. Als Beispiel nenne ich mal den FTSE All World High Dividend.

Die Regeln scheinen bei diesem Index aber relativ klar zu sein: Real estate raus, Aktien ohne Dividenden raus, dan die 45% der höchsten Dividenden in den Index. Sieht ziemlich mechanisch aus...

PDF mit Regeln.

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#18
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RE: Mechanische Aktienstrategien

(22.06.2025, 16:21)cubanpete schrieb: Die Regeln scheinen bei diesem Index aber relativ klar zu sein: Real estate raus, Aktien ohne Dividenden raus, dan die 45% der höchsten Dividenden in den Index. Sieht ziemlich mechanisch aus...

PDF mit Regeln.

Danke, schau ich mir gern genauer an. Dann trifft meine Annahme möglicherweise eher auf sich aus dem SP 500 ableitende Fälle zu.
#19
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

(22.06.2025, 13:14)Speculatius schrieb: Aber wenn bei dir annähernd das Gleiche rauskam, kann man sich den Aufwand im Prinzip schenken.

Ich habe da zumindest kein Geheimnis entdeckt an dem man eine Regel ableiten könnte.
Zumindest wenn man auf den Chart blickt scheint es ja recht einleuchtend zu sein besser auf Rücksetzer zu warten. 

Ich den 9 Jahren habe ich nie eine Phase gehabt in der ich aus Gründen der Überbewertung nicht irgendwie mein Geld an der Börse unterbringen konnte. Von daher habe ich auch keine Not mich damit näher zu beschäftigen. 
Wenn ich ETF kaufen würde, dann täte ich das aber machen.

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#20
Notiz 

RE: Mechanische Aktienstrategien

Kommen wir zu dem Teil der den meisten Marktteilnehmern nicht gefällt: stock picking. Warum soll ein Roboter aussuchen was ich für Aktien kaufen soll? Ich bin doch viel schlauer!

Das mag stimmen, aber warum diese "Schlauheit" nicht einfach in strenge Regeln fassen? Damit verhindern wir in die vielen psychologischen Fallen zu tappen und teure Verhaltensfehler zu begehen. Warum wohl werden Aktien am meisten gehandelt kurz bevor sie abstürzen und am wenigsten kurz bevor sie steigen? Weil es gegen unsere natürlichen Instinkte geht. Und trotzdem, es wäre in diesen Augenblicken mit Abstand das Geschickteste genau gegen den Strom zu handeln.

Die Entscheidung wann verkaufen überlassen wir dem Positionsmanagement. Und dieses, das habe ich ja schon erwähnt, sollte man auf jeden Fall und immer automatisieren! Wenn man erst einmal eine Position hält so kann man keine objektiven Entscheidungen mehr treffen, man muss sie vorher getroffen haben.

Aber das Eröffnen einer Position?

Ich würde zwei Stufen von Automatismen definieren: halb mechanisch und mechanisch. Halb mechanisch bedeutet man definiert genaue Regeln wann man eine Firma nicht kauft! Auf welche Firmen man diese Regeln hingegen anwendet entscheidet man subjektiv.

Mechanisch bedeutet man selektiert die Aktien komplett nach vordefinierten Kriterien und kauft sie dann einfach wenn alle zutreffen.

Meine Dividenden Strategie war lange halb mechanisch. Unterdessen nutze ich den U.S. Dividend 100 Index sortiert nach Dividendenrendite um Kandidaten zu finden, also ist der Selektionsprozess unterdessen auch automatisch.

Der Selektionsprozess sollte auf die Ziele der Strategie zurückgreifen. In meiner Dividenden Strategie will ich möglichst wenig Volatilität. Ich will Positionen so lange wie möglich halten und ich will Cashflow in Form von Dividenden und Marktdividenden,  letztere sind in der Schweiz steuerfrei. Ich habe mich bei den Regeln also auf Cash Flow und Schulden sowie Value konzentriert. Mein Ziel war nicht maximale Performance sondern überleben  um jeden Preis. Die genauen Regeln kann man im MOFO home Thread nachlesen.

Ich glaube mechanische Strategien sollten jeweils auf die persönliche Situation zugeschnitten sein. Ich bin gerne bereit Fragen dazu zu beantworten. Wie gesagt, sogar eine suboptimale mechanische Strategie hat Vorteile gegenüber proprietärem Handel. Man hat eine Edge indem man das Verhaltensrisiko ausschaltet und dieses wird leider stark unterschätzt.

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