Evergrande

Was ist eine Hotennutzung?  

Immobilien sind teuer geworden. Blase oder nicht? Wie sieht die Zukunft aus? Glaskugel wäre schön.
Bist Du im Gewinn? Verlust? Wie ist die Verzinsung? Was würdest Du mit dem Kauferlös machen?
Was war der Grund für den Kauf? Hat sich da was verändert?

Ist ein 1990 oder so auferlegter geschlossener Immobilienfond. 

Beteiligung iHv 25.000€ geerbt 2016 bei einer Bewertung von ca. 20% (5000€).
Heute ca. bei 55% Bewertung (ca 13.000€), also für mich eine rechnerische Entwicklung von +160% seit der Erbschaft, insgesamt aber 12.000€ Verlust seit Kauf (muss ich mal gucken, ob ich das als Verlust geltend machen kann nach über 10 Jahren Haltedauer).

Die Abschätzung ist also, ob in den nächsten Jahren die Bewertung eher in Richtung 80 oder 100% steigt und damit nochmal 50-100% drin sind oder ob der Zweitmarkt gemeinsam mit den darunterliegenden Immobilienbewertungen einen Einbruch erleidet.

Verzinsung sind 1% auf das Stammkapital, also 250€/Jahr, auf die derzeitige Bewertung also immerhin 1,9%.

https://handel.zweitmarkt.de/meinzweitma...EvizywlxdQ
Das ist das Ding...

Wie lange ist das Angebot denn gültig?

Wie lange ist das Angebot denn gültig?

Bis Mitte November (vorbehaltlich der Erschöpfung der gesamten Ankaufssumme - ich glaube iHv 5 Mio). 

Diese Angebote kamen im letzten halben Jahr immer wieder, was für mich eher dafür spricht, dass das insititutionelle Interesse daran nicht weniger, sondern mehr wird. Auf der anderen Seiten gab es das letzte halbe Jahr auch noch kein Evergrande...

Ich hab eine Beteiligung an einem Einkaufszentrum mit teilweiser Hotennutzung in Berlin, die ich irgendwann mal verkaufen wollte.
Aktuell ist ein Angebot eingetrudelt über ziemlich genau den Betrag, der am Zweitmarkt (geschlossener Fond) zuletzt erreicht wurde und ich überlege, ob ich mich davon trenne.

Wie schätzt ihr die Lage von Immobilien insgesamt ein und würdet ihr aktuell eher kaufen oder verkaufen? Geht nicht um sooo große Summen, sehr niedriger 5-Stelliger Betrag.

Danke

Kommt auf deine Persönliche Situation an würd ich sagen.
Bei mir ist es ein eiigen genutztes Einfamillienhaus und ne vermietete Wohnung. Ich hab mir gesagt mehr Immos brauch ich nicht wegen Klumpenrisiko usw. Ich stecke wenn ich mal Geld übrig hab statdessen alles in Aktien, Gold, Bitcoin, P2P und Urlaub. 

Bis Mitte November (vorbehaltlich der Erschöpfung der gesamten Ankaufssumme - ich glaube iHv 5 Mio). 

Diese Angebote kamen im letzten halben Jahr immer wieder, was für mich eher dafür spricht, dass das insititutionelle Interesse daran nicht weniger, sondern mehr wird. Auf der anderen Seiten gab es das letzte halbe Jahr auch noch kein Evergrande...

Die letzte Kaufanfrage kam von http://assetreal.com/

Ich vermute das größte Risiko liegt in den Zinsen im Euroraum und nicht in Evergrande.
Wenn die Inflation wirklich noch weiter ansteigt, dann mehren sich die Stimmen für Zinserhöhungen. Dann ist es auch egal ob der Realzins positiv oder negativ ist, oder ob Staaten die Zinsen vertragen oder nicht. Anschließend wird die Nachfrage an Immobilien naturgemäß zurück gehen.

Deswegen würde ich es davon abhängig machen wie die Alternativen aussehen.
Cash ist scheiße. Aktien derzeit auch kein Schnapper mehr.

(muss ich mal gucken, ob ich das als Verlust geltend machen kann nach über 10 Jahren Haltedauer).

Das ist eine andere Steuerkarte. Von daher musst du alle Gewinne versteuern.
Verlust- und Gewinntöpfe sind personengebunden.

Ich vermute das größte Risiko liegt in den Zinsen im Euroraum und nicht in Evergrande.
Wenn die Inflation wirklich noch weiter ansteigt, dann mehren sich die Stimmen für Zinserhöhungen. Dann ist es auch egal ob der Realzins positiv oder negativ ist, oder ob Staaten die Zinsen vertragen oder nicht. Anschließend wird die Nachfrage an Immobilien naturgemäß zurück gehen.

Deswegen würde ich es davon abhängig machen wie die Alternativen aussehen.
Cash ist scheiße. Aktien derzeit auch kein Schnapper mehr.


Das ist eine andere Steuerkarte. Von daher musst du alle Gewinne versteuern.
Verlust- und Gewinntöpfe sind personengebunden.

Bei Immobilien übernimmt man die Haltedauer und geschlossene immo-Fonds sind mWn auch nach 10 Jahren steuerfrei. Muss ich aber nochmal prüfen, habe ich mich nicht mit beschäftigt.


Ich habe den Damen und Herren mal geantwortet:

herzlichen Dank für das von Ihnen unterbreitete Angebot und das Kaufinteresse an meinem Anteil der o.g. Beteiligung. 

Obgleich die ca. 55% tatsächlich den derzeit erzielten Preisen im Zweitmarkt entsprechen, sehe ich für die Anlage in den nächsten 4 Jahren das Potential, sich auf 80% der Nominalwerte zu entwickeln und damit eine Steigerung um 45% (~10% pro Jahr) in Relation zur angebotenen Bewertung. Bei einer angekündigten Ausschüttung von 2% und einer gleichbleibenden Bewertung  in 2022 hinein läge die Ausschüttungsrendite in der Zwischenzeit gleichzeitig bei attraktiven ~4%.

Eine Opportunitätsrendite von 7% annehmend, würde (diskontiert auf den heutigen Zeitpunkt) ein Verkauf bei einer Bewertung von ca. 70% interessant erscheinen.
Auch wenn das über den derzeit gehandelten Kursen im Zweitmarkt liegt - sollten Sie Interesse an einem Ankauf meiner Beteiligung in entsprechender Bewertung haben, zögern Sie nicht, mich diesbezüglich erneut zu kontaktieren.

Bin gespannt, ob die sich zurückmelden...

Hab mal ein bisserl gegoogelt....


Fundus - da steckt oder steckte der Jagdfeld dahinter....


Anno August Jagdfeld
Der charmante Pleitier von Heiligendamm
Die Insolvenz des Grandhotels Heiligendamm ist eine peinliche Niederlage für den Fondsinitiator Anno August Jagdfeld. Nun fürchtet der charmante Geschäftsmann um seinen Ruf.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen...712-2.html


Geschlossene Fonds
Schieflage in Jagdfelds Immobilien-Imperium
https://www.wiwo.de/finanzen/immobilien/...514-3.html


Spur in die Wüste
https://www.focus.de/finanzen/news/spur-...89399.html


Noch ein paar andere Artikel in diese Richtung gefunden - der Jagdfeld scheint sich mit seinen Projekten oft
zu übernehmen. Kosten höher als geplant. Hintenrum dann noch eigene Firmen oder der Frau Aufträge
zugeschoben. Grundsätzlich höhere Kosten und geringere Einnahmen als geplant. Teilweise auch Projekte
mit zeitweise hohem Leerstand.


Fundus Fonds 28:
Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilt Commerzbank AG
Veröffentlicht von Christopher Kress am 26. Januar 2015
In einem von unserer Kanzlei erstrittenen Urteil vom 22. Dezember 2014 hat die 6. Kammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth die Commerzbank AG zum Schadensersatz in Höhe von über 67.288 00 € und zur vollständigen Rückabwicklung der Beteiligung am Fundus Fonds 28 verurteilt.
https://akh-h.de/news/fundus-fonds-28-la...rzbank-ag/


Da ging es darum das die Commerzbank Rückvergütungen erhalten hat von denen sie dem Kunden nichts gesagt hat.
Verheimlichtes Eigeninteresse über die offizielle Verkaufsprovision (Agio) hinaus. 2011 hätte wohl auch die Chance
für eine Rückabwicklung bestanden. Je nachdem wer das wie unter welchen Angaben an Deine Eltern(?) verkauft hat.


Alles nicht das gelbe vom Ei. Früher hieß es eigentlich immer bei geschlossenen Fonds, Filmfonds, Schiffsfonds
Finger weg. Waren ja eigentlich in erster Linie Steueroptimierungsanlagen für Kunden mit Höchststeuersatz
mit hohen Verlustzuweisungen (Zinsen für hohe Fremdkapitalanteile, Abschreibungen) um Verluste geltend zu
machen und die Steuer zu drücken.

Aber das wurde irgendwann problematisch wegen Gewinnerzielungsabsicht.
Wenn irgendwann abzusehen war das solche Anlagen nie ein positives Ergebnis haben werden - dann hat das
Finanzamt die Verluste rückwirkend nicht anerkannt und es mussten Steuern nachgezahlt werden.

Irgendwann wurde auch das Steuergesetz geändert das Verluste aus solchen Anlagen nur noch mit Gewinnen
verrechnet werden können und nicht mit anderen Einkunftsarten. Alles ohne Gewähr - bin da viel zu lange raus.

Grundsätzlich sieht es doch aber so aus das die geschlossenen Fonds irgendwann mal aufgelöst und die Immobilien
dann verkauft werden. Hast Du Dich da mal kundig gemacht wie da die zukünftigen Planungen des Fonds sind?

Wäre ja doof wenn Du Deinen Anteil jetzt verkaufst und in paar Jahren wird verkauft und der Erlös wäre dann höher.

Vielleicht auch interessant...
https://beteiligungsfinder.de/Fundus-Fon...stitionen/
https://beteiligungsfinder.de/Fundus-Fon...lergebnis/


Plaza Frankfurter Allee, Berlin (Fundus-Fonds 28)
2002 sollten die Gesellschafter des Fundus Fonds 28 entscheiden, 4,8 Millionen Euro an die Bredero Deutschland GmbH zu zahlen, die zur Gruppe von Anno August Jagdfeld gehört. Hintergrund war eine Mietgarantie im Fondsprospekt, die nur für Verluste bei Vollvermietung, aber nicht bei Leerstand gelte. In den Jahren 1996 bis 1999 hatte Bredero, mit der Vermarktung des Objekts betraut, deshalb rund 14,7 Millionen Euro an den Fonds gezahlt. Rund ein Drittel wurde 2002 mit der Begründung zurückgefordert, die Mietgarantie hätte nur für Verluste bei Vollvermietung, aber nicht bei Leerstand gegolten. Kritiker äußerten deshalb die Meinung, es wäre für Bredero günstiger gewesen, das Objekt nicht zu vermieten, als Erträge unterhalb der Prospektversprechen zu erzielen. Auch die Investoren des Fundus Fonds 29 (Gutenberg-Galerie, Leipzig) sollen an Bredero zurückzahlen.[6]
https://de.wikipedia.org/wiki/Fundus-Gru...-Fonds_28)



Wäre auf jeden Fall interessant zu erfahren was die Immobilie wert ist - wieviel Fremdkapital (Kredit)
noch vorhanden ist - wann der Fonds aufgelöst werden soll, welcher Verkaufserlös und welcher
Erlös nach Abzug des Kredits übrig bleiben könnte und wieviel dann auf Deinen Anteil entfällt.

Würde versuchen das mal in Erfahrung zu bringen und erst dann darüber nachdenken.
Vielleicht ist da ja schon was in der Mache und deswegen geht der Kurs nach oben?
Alles Gauner. Würde mich nicht wundern wenn da zuerst am Anfang und dann am Schluss nochmal
abgezockt wird. Kann das wirklich sein das die Immobilie nach fast 30 Jahren keine Wertsteigerung
hat und Dein Anteil dazu auch noch mit 50% Abschlag auf die ursprüngliche Anlagesumme gehandelt
wird? Für mich nicht ganz nachvollziehbar....

Edit: Das mit Frankfurt war ja totaler Quatsch - ist ja Berlin....

Danke für die ausführliche Auseinandersetzung damit.

Je nachdem wer das wie unter welchen Angaben an Deine Eltern(?) verkauft hat.

Großeltern.
Die Angaben beim Verkauf kenne ich nicht. Ich glaube das war einfach Teil einer Diversifikation und nie so richtig im Fokus.


Hier habe ich ein wenig was zu den Daten gefunden: https://beteiligungsfinder.de/Fundus-Fon...stitionen/
Keine Ahnung wie alt, bin gerade rest drüber gestolpert...

Grundsätzlich sieht es doch aber so aus das die geschlossenen Fonds irgendwann mal aufgelöst und die Immobilien
dann verkauft werden. Hast Du Dich da mal kundig gemacht wie da die zukünftigen Planungen des Fonds sind?

Nicht im Detail. Ich kriege die Jahresberichte der Fondbetreiber und blätter da mal durch, im Detail habe ich das aber noch nicht geprüft. Die reden immer recht positiv davon, weiterhin Wertsteigerungen erzielen zu können und visieren Ziele von 70% in den nächsten 5 Jahren an glaube ich. Die Ausschüttung wird auch ab und an erhöht, nächstes Jahr sollen es dann 2% sein.
Vor kurzem wurde das ganze Haus umgebaut und ein Großteil der Flächen jetzt für Hotels genutzt, d.h. langfristige Mieter (solange das Hotel nicht pleite geht natürlich). Ich hab zuletzt einfach mal geschaut, herauszufinden, wie attraktiv das Viertel insgesamt ist, wie gut angebunden und wie gut bewertet.
Sagen wir mal so: Es wäre nicht mein Spot, um da den ganzen Tag rumzuhängen, die Anbindung ist aber sehr gut und als Berlin-Tourist gibt es bestimmt schlechtere Absteigen...

Bei Immobilien übernimmt man die Haltedauer und geschlossene immo-Fonds sind mWn auch nach 10 Jahren steuerfrei. Muss ich aber nochmal prüfen, habe ich mich nicht mit beschäftigt.

Stand 8/2021:
Geschlossene Immobilienfonds – keine Abgeltungssteuer
Wer in geschlossene Immobilienfonds investiert, unterliegt in Bezug auf Anlageerträge genauso wenig der Abgeltungssteuer wie Immobilieneigentümer. Denn bei geschlossenen Immobilienfonds werden Erträge vorwiegend aus Vermietung und Verpachtung generiert. Die werden dann in der Steuererklärung angegeben.
Bei geschlossenen Immobilienfonds gilt ebenso eine Spekulationsfrist von 10 Jahren. Geschlossene Immobilienfonds sind sozusagen eine Sammelstelle von Anlegergeld, um größere Immobilienprojekte auf die Beine zu stellen. Das investierte Anlegerkapital verbleibt während der gesamten Laufzeit im Fonds.
Ein Handel mit den Anteilen ist kaum möglich. Entsprechend kommt es hier ohnehin nicht zu Verkaufserlösen. Allerdings hat sich mittlerweile ein Zweitmarkt entwickelt.

Cash ist scheiße.

danke du arsch!