The Big Picture - The Market-Analyse

Das Vereinigte Königreich hat kürzlich die Position des zweitwichtigsten Kreditgebers Amerikas eingenommen. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 hat das Vereinigte Königreich China als zweitgrößten Inhaber von US-Staatsanleihen (nach Japan) überholt.

Wie ist das zu bewerkstelligen?

China hat sein Engagement seit Jahren im Stillen reduziert und in Gold und andere Vermögenswerte diversifiziert. Die britische Zahl fokussiert sich weniger auf die offiziellen Reserven, sondern zielt vielmehr darauf ab, London als die globale Hauptstadt für … zu etablieren. Ich kann bestätigen, dass es sich um Kapital handelt.  Hedge-Fonds, Banken und Depotbanken mit Sitz im Vereinigten Königreich agieren autonom. Diese Verschiebung stellt jedoch mehr als nur eine Änderung der Rangliste dar. Dies könnte als Signal gewertet werden, dass sich die alte Dynamik ändert. Angesichts der jüngsten Herabstufung der USA von Moody's ist der Zeitpunkt dieses Ereignisses von besonderer symbolischer Bedeutung.

Bitte beachten Sie, dass die wichtigsten Inhaber von US-Staatsanleihen vor anderthalb Jahren (zu finden unter DEBT <GO> auf Bloomberg) waren.

Der S&P 500 weist ein Shiller-zyklisch bereinigtes Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE) von über 37 auf. Historisch betrachtet korrelieren derartige Niveaus mit unterdurchschnittlichen langfristigen Renditen. Nach dieser jüngsten Rallye ist eine Tendenz zu vermerken, die mit der vorangegangenen vergleichbar ist. Das CAPE erreicht gegenwärtig einen Wert von 35,8x, was weiterhin auf gedämpfte Renditen in den kommenden zehn Jahren hindeutet. (siehe linke Grafik unten).

Es stellt sich jedoch die Frage, wie sich dies auf die kommenden zwölf Monate auswirken könnte.

Diese Prognose gestaltet sich deutlich schwieriger. Kurzfristige Marktbewegungen werden maßgeblich von der Stimmung anstatt von Bewertungen determiniert. Die CAPE-Werte sowie das KGV der nächsten zwölf Monate bieten demnach nur eine begrenzte Prognosekraft für die Renditen der kommenden zwölf Monate, wie die rechte Grafik unten veranschaulicht.

Zu Ihrer Information: Die USA haben ihr AAA-Rating vor fast zwei Jahren verloren.

Diese Grafik zeigt den Marktwert von AAA-Wertpapieren im Bloomberg US Aggregate Index. (Alle Investment-Grade-Wertpapiere in den USA.)

Er fiel am 6. August 2023, nachdem Fitch die USA auf AA+ herabgestuft hatte. Seit der Herabstufung durch S&P am 5. August 2011 wurde die USA mit AA+ „gesplittet“. (Moody's behielt sein Aaa-Rating bis zum 16. Mai 2025 bei).

Indexanbieter wie Bloomberg begannen im August 2023, dieses neue Split-Rating AA+ zu berücksichtigen.

Die Herabstufung durch Moody's hat das US-Rating nicht verändert. Es wurde lediglich an das bereits bestehende Rating angepasst.
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Bei den verbleibenden AAA-Schulden in Höhe von fast 9 Billionen Dollar handelt es sich hauptsächlich um hypothekarisch gesicherte Wertpapiere (MBS), Agenturen (Fannie/Freddie), supranationale Organisationen (IBRD, EIB) und eine sehr kleine Handvoll Unternehmen (wie Microsoft und Johnson & Johnson).

Zu Ihrer Information: Apple hat ein AA+-Rating, genau wie die USA.

James Bianco
President at Bianco Research LLC

Die größten Unternehmen der Welt

Die aktuelle Situation ist wie folgt:
𝗔𝗻𝗼𝘁𝗵𝗲𝗿 𝗨𝗦 𝗗𝗼𝘄𝗻𝗴𝗿𝗮𝗱𝗲, 𝗕𝘂𝘁 𝗮 𝗩𝗲𝗿𝘆 𝗗𝗶𝗳𝗳𝗲𝗻𝘁 𝗥𝗲𝗮𝗰𝘁𝗶𝗼𝗻

Diese Beobachtung stammt von John Authers bei Bloomberg (Artikel unten verlinkt).

Im August 2011 stufte S&P die US-Staatsschulden herab, was auf die damals schwierigen Verhandlungen über die Fiskalklippe zurückzuführen ist.

Zu dieser Zeit waren Staatsanleihen für Anleger eine bevorzugte Anlageform, da sie als sehr sicher galten. Ausländische Investoren zeigten reges Interesse.

Die genannten Punkte sind in der vorliegenden Sache von entscheidender Bedeutung.

"𝙏𝙝𝙞𝙨 𝙩𝙞𝙢𝙚 𝙞𝙨 𝙫𝙚𝙧𝙮 𝙙𝙞𝙛𝙛𝙚𝙧𝙚𝙣𝙩".

Gemäß der klassischen Faustregel wird die Gewinnrendite von Aktien (die Umkehrung des Kurs-Gewinn-Multiplikators) mit der Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen verglichen.

(1) 𝗦𝘁𝗼𝗰𝗸𝘀 𝗻𝗼𝘄 𝘆𝗶𝗲𝗹𝗱 𝗹𝗲𝘀𝘀 𝘁𝗵𝗮𝗻 𝗯𝗼𝗻𝗱𝘀 𝗳𝗼𝗿 𝘁𝗵𝗲 𝗳𝗶𝗿𝘀𝘁 𝘁𝗶𝗺𝗲 𝗶𝗻 𝗮𝗹𝗺𝗼𝘀𝘁 𝟮𝟱 𝘆𝗲𝗮𝗿𝘀, und

(2) 𝗧𝗿𝗲𝗮𝘀𝘂𝗿𝘆 𝘆𝗶𝗲𝗹𝗱𝘀 𝗮𝗿𝗲 𝗺𝘂𝗰𝗵 𝗵𝗶𝗴𝗵𝗲𝗿 𝘁𝗵𝗮𝗻 𝗶𝗻 𝟮𝟬𝟭𝟭.

Wie Authers feststellt, können höhere Anleihekurse die Unternehmensgewinne unter Umständen langfristig beeinträchtigen, da sie hohe Zinskosten verursachen. Gleichzeitig stellen sie für Investoren eine attraktive Alternative dar.


https://www.bloomberg.com/opinion/newsle...-sentiment

Europa verfügt über keine bedeutenden Tech-Unternehmen wie Google, Amazon oder Alibaba und spielt auch bei den privat gehaltenen Unternehmen dieser Branche hinter den USA und China eine untergeordnete Rolle. Die Grafik wurde dem "The Wall Street Journal" entnommen.

Es steht außer Frage, dass es sowohl an Know-how als auch an Innovationsgeist nicht mangelt. Im Gegenteil, wir verfügen über exzellente Forschung und eine starke industrielle Basis bei zukunftsträchtigen Themen wie Elektrifizierungs-Infrastruktur, Energietechnik, Hightech-Anlagenbau oder Prozessautomatisierung. Europa und seine Unternehmen sehen sich jedoch mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, darunter eine Überregulierung und Bürokratie, die in Verbindung mit einer mangelnden gesellschaftlichen Wertschätzung für Unternehmertum und Risikobereitschaft stehen. Hinzu kommen unterentwickelte Kapitalmärkte.

S&P 500

Der SP500 stieg um 19,7 % gegenüber den Tiefstständen von 4/8.

Sollte sich dies als eine Bärenmarktrallye erweisen, wäre dies die viertgrößte in der Geschichte.

Außerdem hat der S&P 500 84 % seines Rückgangs vom Höchststand bis zum Tiefststand zurückverfolgt.

Der Markt hat noch nie so viel von einem Bärenmarkt zurückgeholt und anschließend die Tiefststände wieder erreicht.

Die technischen Anzeichen deuten mit überwältigender Mehrheit auf den Beginn einer weiteren Etappe des Bullenmarktes und neue ATHs hin.

Charts von 3Fourteen Research

Größte Arbeitgeber der Welt

Der japanische Anleihemarkt hat einen historischen Meilenstein erreicht.

Während die Aufmerksamkeit auf das Drama um die US-Schuldenobergrenze gerichtet ist, manifestiert sich in Asien eine ebenso beunruhigende Entwicklung.
Die Rendite der 30-jährigen japanischen Staatsanleihen hat mit 3,15 % den höchsten Stand in der Geschichte erreicht.
Die aktuelle Verschuldung des Landes liegt bei 260 % des BIP.
Das Land hat US-Schulden in Höhe von 1,1 Billionen US-Dollar.
Premierminister Ishba verglich die aktuelle Situation mit der Krise in Griechenland.

Lassen Sie das auf sich wirken: Japan, das einst als Vorreiter in Sachen niedriger Zinssätze und Stabilität galt, sieht sich nun mit einer Situation konfrontiert, die sein eigener Regierungschef als "schlimmer als Griechenland" bezeichnet.

Über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten hat sich Japan als stabiler finanzieller Anker weltweit etabliert. Die niedrigen Zinssätze waren eine Selbstverständlichkeit, wie die Schwerkraft.

Diese Möglichkeit besteht nicht mehr. Sie befinden sich nun in einem Wettbewerb.
Wir beobachten derzeit eine Rekordinflation.
Die aktuelle politische Lage ist von Unsicherheit geprägt.
Die aktuelle Schuldenlast in den entwickelten Ländern weist einen neuen Höchstwert auf.

Es ist nicht nur von Relevanz zu betrachten, welche Maßnahmen Japan ergreifen wird. Die Implikationen für die globalen Märkte sind erheblich, wenn der weltweit größte ausländische Inhaber von US-Schulden mit seiner eigenen Krise konfrontiert ist.

Teil 2 - Objektive Analyse

Im Gegensatz zu Griechenland und den meisten anderen hoch verschuldeten Ländern ist die japanische Wirtschaft in der Lage, den Großteil ihrer Schulden selbst zu tragen. Dies wird durch die japanischen Familien, Unternehmen, Banken und die JCB gewährleistet. Der Anteil ausländischer Investoren ist vernachlässigbar.
Die vorliegende Analyse ergibt, dass dem Land die Erreichung dieser Verschuldungshöhe ohne signifikante Probleme möglich war.

Der Großteil der japanischen Staatsanleihen, nämlich rund 70 %, wird von der Bank of Japan gekauft, während der Rest von japanischen Banken und Treuhandfonds erworben wird. Dies hat zur Folge, dass die Preise und Renditen dieser Anleihen weitgehend von den Auswirkungen des globalen Anleihemarktes abgeschirmt sind und ihre Empfindlichkeit gegenüber Änderungen der Kreditwürdigkeit verringert wird.

Die Situation ist nicht so dramatisch, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Die Medien fokussieren sich in ihrer Berichterstattung auf Schlagzeilenzahlen, während die Gesamtbilanz vernachlässigt wird.

Japan hält ein Volumen von etwa 9 Billionen US-Dollar an Staatsanleihen mit äußerst niedrigem Zinssatz, was mehr als 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Im Gegensatz zu den USA ist Japan jedoch auch der weltweit größte Gläubiger mit höher rentierlichen Vermögenswerten im Wert von ~3 Billionen USD + 1,3 Billionen USD an Währungsreserven (die USA haben praktisch keine solchen Vermögenswerte).

Im Falle einer Veräußerung der Vermögenswerte zur Begleichung der Schulden, wie sie von einer verantwortungsvoll geführten Institution zu erwarten wäre, könnte die Verschuldung auf 120 % des BIP reduziert werden. Dies entspricht einem wesentlich besser zu bewältigenden Niveau.

Besorgniserregend ist das schleppende BIP-Wachstum (<2 %), das die Kosten der Schulden (3 %) nicht übersteigt.