(29.09.2020, 11:52)Ste Fan schrieb: Warum ich das tue?
Ganz einfach: Weil dieser - will er langfristig erfolgreich sein - systematisch analysieren und regelmaessig Entscheidungen auf manchmal sogar unklarer Faktenbasis treffen muss. Waren die Entscheidungen (siehe unklare Faktenlage) trotz bestem Ansatz falsch muss er zwangslaeufig adjustieren.
Warum sollte der Einzelanleger (Du, ich, wer-auch-immer) nicht bestrebt sich in seinem Anlageverhalten an einer vergleichbaren professionellen Herangehensweise zu orientieren ?
Dass die Wenigsten die Zukunft ausreichend genau prognostizieren koennen ist ja irgenwie konsens...
Das der Einzelanleger seine Chancen am Markt durch eine ein bisschen professionelle Herangehensweise (z.B. bei Risikobewertung ) durchaus verbessern kann widerspricht dem Konsens ja nicht, oder....
Jeder soll machen was er will oder am besten kann - jmdem irgendwas madig machen ist nicht der Punkt
Es geht um die Herangehensweise - und nach ein paar Jahren an der Boerse (oder in welcher Profession auch immer) sollte man u.A. die Psyche doch mal kontrollieren koennen, oder nicht?
Gibt ein Haufen Buecher zum Thema (A.Elder z.B.) die z.B. meinen: Treat it like a hobby....and it pays like one
Du hast im Grundtenor ja Recht, daher ja mein Verweis auf "rote Linien" - die gibt es bei mir ja auch und ich hoffe bei jedem Anleger !
Aber ein Abteilungsleiter Finanzen hat doch bspw. auch die entsprechende Ausbildung - sprich die Möglichkeiten dafür....denkst du wirklich das jeder Anleger,
das mitbringt ? Ich halte es für sehr gefährlich das für sich in Anspruch zu nehmen ohne wirklich die entsprechenden Skills dafür zu haben. Ich denke der
Vergleich hinkt von daher schon gewaltig.
Ich weiß aktuell nicht ob wir da nicht aneinander vorbei schreiben, das ich gewisse Kriterien nutze zur Auswahl der Titel steht doch
außer Frage - für mich ist das auch mehr als ein Hobby. Ich weiß aber eben nicht ob es wie in dem von dir gewählten Beispiel für den "kleinen Anleger" wirklich zielführend ist
wie ein "Großer" agieren zu wollen.
Hinsichtlich der Psyche sei nur nochmal soviel gesagt, ich für meinen Teil habe einen ersten Test bereits hinter mir, ich "musste" laut eigenem Plan im März
investieren, es war frisches Kapital da. Ich kann nur sagen, das das nicht so einfach war wie es immer aussieht. Wenn du diesbezüglich
kaltschnäuziger bist, ist das super. Ich bin es scheinbar auch viel mehr als ich mir selbst zugetraut habe, aber auch hier denke ich, das es
gefährlich ist davon auszugehen das das jeder so kann.
Mir sind so viele Leute begegnet im Laufe der Jahrzehnte die für sich immer in Anspruch genommen haben das im "Griff" zu haben und dann
mit wehenden Fahnen irgendwann raus sind und den Rest noch "gerettet" haben und seit dem nichts mehr mit der Börse zu tun haben wollen.