(08.01.2021, 12:09)SimpleSwing schrieb: Ich denke das ist wichtig!
Wir Anleger suchen immer nach Nachrichten und Ereignissen, weil wir dann glauben/hoffen, dass wir unsere Intelligenz dafür einsetzten können "den Markt besser zu verstehen als andere" und damit Gewinne machen.
Das ist aber nur dann richtig, wenn nicht eine grundsätzliche "Strömung" den Markt bestimmt.
Seit 2009 sind die Geldschleusen der Notenbank in der ganzen Welt offen und die Geldmenge, die erschaffen wird erhöht sich in zunehmendem Maße.
Das Geld kommt aber nicht gleichmäßig verteilt an, sondern bei den Banken und Firmen, die sich günstige Kredite sichern können, zuerst.
Und das Geld muss angelegt werden.
Daher steigt alles, was in irgendeiner Form begrenzt ist oder im Verhältnis zur Geldmenge langsamer wächst.
Aktien, Immobilien in guter Lage, Gold, Kunst und immer mehr in diesen Kreisen akzeptiert, Bitcoin.
Wenn das Geld in die Aktien fließt, dann steigen S&P, Nasdaq und DAX und weil zusätzlich die Anlegeform der ETFs einen massiven Zulauf seit 2009 erfährt, fliesst das Geld vermehrt in Aktien, die in "allen" ETFs enthalten sind, zB FANG und Tesla.
Nun können wir zwar zB Tesla analyieren und wenn jemand den Wert kritisch sieht, dann mag er damit durchaus richtig liegen aber er stellt seine Meinung/Intelligenz gegen eine Geldflut meist uninformierter Anleger (Bots, ETFs, Sparpläne) die einfach nur in den Markt drängen und in immer wieder die gleichen Aktien investieren.
Solange die Geldflut nicht abreisst oder sogar noch weiter wächst, kann "der Markt" nicht fallen.
Natürlich können einzelne Aktien unter die Räder kommen, deren Geschäftsmodell angeschlagen ist (Luftfahrt, TUI...) aber die TOP-Aktien der Indizes werden steigen.
Zinsen niedrig und M2 steigt = Aktien steigen
Wenn M2 zurückgenommen wird und Zinsen steigen (im Moment erwartet für ca 2022/23) dann kann man einen Richtungswechsel überdenken.
Das blöde am Aktienmark, besonders für "intelligente Anleger" ist, dass diese den Aktienmarkt als Herausforderung sehen.
FANG im Jahr 2009 nur aufgrund der Theorie "Geldmenge steigt = Aktien steigen" gekauft zu haben und diese bis jetzt mit riesigen Gewinnen zu halten ist für viele unangenehm.
Da das ja "ein doofer" hätte machen können, fühlt es sich "falsch" an.
Hat man sich doch bei dieser Form der Anlage gar nicht "auszeichnen" können.
Und doch ist dummerweise genau das die "richtige Form der Anlage gewesen":
Mit Start der massiven Ausweitung der Geldmenge Kauf von Immobilien in London, München, Frankfurt, New York, Kauf von Gold oder Bitcoin und Kauf des S&P500 und danach durch jede Korrektur die Füsse still halten.
Danke für deine ausführliche Meinung.