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CFD Handel; primär Gold und Dax; Analysen, Trades, Dokumentation des Echtgeldhandels
Notiz 

RE: CFD Handel; primär Gold und Dax; Analysen, Trades, Dokumentation des Echtgeldhandels

(22.10.2020, 14:34)KG608i schrieb: Okay, ich versuche mich mal mit einem fundierten Widerspruch:

@Klaus: Wenn Du es so siehst, macht es für Dich Sinn, nie einen Hebel einzusetzen. Was machst Du dann allerdings, wenn Du CFD handelst? Deren Eigenheit ist ja gerade, dass diese normalerweise einen hohen Hebel haben.

Zahlst Du dann freiwillig mehr als die Margin ein? Oder verlangst Du vom Broher, dass den Hebel deaktivieren soll? (ist das technisch möglich, und tut der Broker das?)

Das Konzept des Hebels und der "Einstellung" wird oft falsch verstanden.
Der CFD-Broker git einen maximalen Hebel vor, den Rest "stellst du ein".

Wobei "einstellen" sich technisch anhört, es aber nicht ist.

Ich mach mal ein Beispiel:
Aktie "ABC" kostet 100 Euro

Wenn du nun bei deinem "normalen" Broker 1 Aktie kaufst, dann überweist/bezahlst du 100 Euro.
Du musst jetzt keinen Stop setzen, du behältst die Aktien bis du sie verkauftst. Sie können auf einen Cent fallen, das ändert nichts an deinem Aktienbesitz.

Der CFD-Broker verkauft dir keine Aktie sondern nur die Chance/das Risiko an einer Kursentwicklung zu verdienen/verlieren, also eigentlich eine Abbildung der Aktie

Beim CFD Broker kostet die Aktie "ABC" auch 100 Euro.
Der Broker und/oder der Gesetzgeber legen nun fest, wie der maximale Hebel aussieht.
Nehmen wir mal an der maximale Hebel wäre 10.
Der Hebel zeigt an, wie hoch dein maximales Verlustrisiko in % sein darf (Berechnung unten)

Nochmal kurz zum Gewinn/Verlust des Brokers.
Nehmen wir mal an, du würdest nach einer 10% Kursbewegung der Aktie "ABC" aussteigen, egal in welcher Richtung.
Dann gibt es beim Kauf einer Aktie folgendes Szenario.
Steigt die Aktie auf 110 Euro, dann gewinnst du 10 Euro (und der Broker verliert 10 Euro).
Beim Fallen der Aktie auf 90 Euro ist es genau anders herum

Beim normalen Broker ist die Situation gleich, also haben wir folgendes Bild und ich nehme wegen des Hebels den Verlustfall (Kosten nicht berücksichtigt):

1. normaler Broker
Einlage 100 Euro
Kauf 1 Aktie "ABC" für 100 Euro
Stop-Verkauf 1 Aktie "ABC" für 90 Euro
Konto danach 90 Euro


2a. CFD Broker kein Hebel
Einlage 100 Euro (und hierdurch stellt du den Hebel ein)
Kauf 1 Aktie "ABC" für 100 Euro
Stop-Verkauf 1 Aktie "ABC" für 90 Euro
Konto danach 90 Euro

Beide Fälle sind im Resultat identisch. Du hast bei beiden Aktionen 100 Euro eingezahlt, was den vollen Wert der Aktie abbildet.
Beim richtigen Broker, weil du das musst, beim CFD-Broker weil du das so entschieden hast.
In beiden Fällen hättest du auch den Stop weglassen können und wenn die Aktie auf 50 Euro gefallen wäre, hättest du jeweils 50 Euro Verlust und in beiden Fällen wäre nichts weiter passiert.

Nun kommt die Möglichkeit des von dir genutzten/gewählten Hebel ins Spiel.

Der Broker bietet dir wie gesagt einen maximalen Hebel von 10 an. Und wie oben gesagt, stellt dieser Hebel das maximale Verlustrisiko da.
Das heisst bei der Aktie "ABC", die im Moment 100 Euro kostet, ist das maximale Risiko 10 Euro.

max Risiko = 100%/Hebel (hier 10) = 10%
10% vom Aktienpreis 100E = 10 Euro

Daher geht mit Hebel:

2b. CFD Broker mit Hebel
Einlage 10 Euro (die Mindesteinlage, die der Broker verlangt, wenn du bei diese Aktie den maximalen Hebel nutzt)
Kauf 1 Aktie "ABC" für 100 Euro
Stop-Verkauf 1 Aktie "ABC" für 90 Euro
Konto danach 0 Euro

(technisch ist hier die vereinfachte Variante des "garantierten Stops", den CFD Broker anbieten ausgewählt, weil wir damit innerhalb der Kursbewegung Margincalls vernachlässigen können)

Was ist hier der Unterschied zu 2a?

Nun , der Stop von 10% ist ein Muss, denn mehr als die 10 Euro, die du auf das Konto eingezahlt hast und die der Broker als Mindesteinlage verlangt, kannst/darfst du nicht verlieren.

Ein Stop bei 89 Euro würde einen Verlust von 11 Euro bedeuten, du hast aber ja nur 10 Euro eingezahlt.
Du kannst den Stop auch nicht weglassen, wie bei Fall 2a und einem Fallen der Aktie auf 50 Euro zuschauen, weil bei einem Maximalverlust von 10 Euro der Broker sagt: "game over, Verlustrisiko erreicht (Kontostand Null)"

Ich mache noch ein weiteres Beispiel, um zu zeigen, dass du den Hebel bestimmst und nicht der Broker (der nur den maximalen Hebel festlegt).

2c. CFD Broker mit weniger Hebel
Einlage 50 Euro (du kannst ja soviel auf das Konto einzahlen, wie du magst)
Kauf 1 Aktie "ABC" für 100 Euro
Stop-Verkauf 1 Aktie "ABC" für 50 Euro
Konto danach 0 Euro

Hier ist mit der Einzahlung von 50 Euro jetzt dein maximales Risiko auf einen Verlust von 50% bestgelegt.

Wie wir wissen ist der Hebel = 100%/max Risiko (hier 50%)= hier also 2

Also legt die Einzahlung/das Risiko der Position den Hebel fest. Der CFD-Broker schreibt nur einen maximalen Hebel vor.

Hebel 1 = 100% Einzahlung/Risiko (hier 100 Euro)
Hebel 2 = 50% Einzahlung/Risiko (hier 50 Euro)
Hebel 5 = 20% Einzahlung/Risiko (hier 20 Euro)
Hebel 10 = 10% Einzahlung/Risiko (hier 10 Euro)
Hebel 20 = vom CFD-Broker hier nicht erlaubt

Ich hoffe, das war soweit verständlich.

Und nun zum Thema "überhebeln"

Wie man erkennen kann hilft der Hebel einem Trader mit einem Plan.
Ein Trader, der eine Strategie mit positiver Gewinnerwartung entdeckt hat, die beinhaltet, dass er bei einem 10% Verlust aus der Position aussteigt, muss eben nicht, wie beim normalen Broker, die 100% Einzahlen, um die Aktie zu kaufen, sondern zahlt beim CFD-Broker eben nur diesen maximalen Verlust ein (wenn der maximale Hebel das erlaubt)
Das ändert nichts an seinem Verlust. Der beträgt im Beispiel oben 10 Euro, egal ob er die "echte" Aktie oder CFDs gekauft hat.
Er kann aber diesen Trade durch den CFD-Broker schon mit 10 Euro Kapital starten, während er für den selben Trade beim echten Broker 100 Euro Kapital braucht.

Jetzt das Beispiel des Neulings, der kein Risikoverständnis und kaum Erfahrung hat.
Er hat keine Strategie, liest aber in einem Forum, dass Aktie "ABC" jetzt bald abhebt.

Er guckt auf den Chart und sieht, dass bei 90 Euro eine "Unterstützung" liegt und sich dort ein Stop legen lässt.
Ein Neuling ist auch eher davon überzeugt, dass der Trade in seine Richtung läuft, schließlich hat sich die Begründung in seiner Quelle so gut angehört.

Er schaut sich seine Optionen an. Er hat 100 Euro zur Verfügung.
Er kann 1 Aktie beim normalen Broker kaufen und muss dafür seine 100 Euro einzahlen.
Diese Summe will er ja auch einzahlen, schließlich wird er gewinnen und bald vom Trading leben.
Allerdings muss er dafür sein Kapital erhöhen und zwar möglichst schnell, die Kündigung ging ja gestern schon raus.

Da kommt der CFD Broker mit maximalem Hebel 10 gerade recht:

3. CFD Broker Neuling überhebelt
Einlage 100 Euro (all-in, nur mit viel Risiko kommt viel Gewinn und der Lambo bezahlt sich nicht von alleine)
Kauf 10 Aktien "ABC" für je 100 Euro (für jede Aktie muss er ja 10% (10 Euro) hinterlegen, bei 90 Euro Aktienkurs ist aber Ende)
Stop-Verkauf 10 Aktie "ABC" für 90 Euro
Konto danach 0 Euro (10x 10 Euro Verlust)

Aus Gier und Unverständnis hat der Neuling jetzt für seine 100 Euro Aktien im Gesamtwert von 1000 Euro gehandelt und ist, nachdem er bei 90 Euro ausgestoppt wurde sein ganzes Tradingkapital los und nicht wie der erfahrene Trader nur einen Prozentsatz des Tradingkapitals.

Der Neuling spart jetzt ein paar Wochen und startet den nächsten Versuch und wahrscheinlich nochmal all-in mit zu viel Risiko.

__________________
Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.”  - Ray Dalio


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