(11.11.2020, 18:59)Vahana schrieb: Das Hedgen meine ich natürlich.Bravo! Finde das eine praxisnahe Einschätzung der Lage. Theoretisch gesprochen könnte man noch differenzieren zwischen kurz- und langfristigen Crashes und dementsprechend handeln.
Sagen wir mal das Depot geht 10% runter und in weiser Voraussicht hast du es vorher abgesichert.
Dann kannst du real von der Bewegung vielleicht 5% im Hedge mitnehmen. Je nachdem wie gut das Timing geklappt hat.
Auf den Gewinn bezahlst du Steuern. Gut, das könnte man noch verkraften, aber es mindert nunmal den Hedge und muss berücksichtigt werden.
Aber am schlimmsten ist die Kapitalbindung.
Um ein 300k Konto zu 100% abzusichern brauchst du je nach Hebel mindestens 60k an Kapital.
Overnightkosten sind dann etwas über 30€ am Tag im CFD.
Das Unternehmen gelingt dir in 3 Jahren vielleicht 3x und einmal geht der Hedge nicht auf, sondern macht Verlust. (Bestenfalls!)
Die 60k Kapital müssen aber immer bereit stehen. Alleine die 2% Inflation knabbern dir jeden Tag 3,28€ Kaufkraft weg.
Rechnerisch am klügsten wäre es die 60k ganz normal zu investieren, am besten gerade wenn du es bereut hast mit diesem Geld dein Depot nicht abgesichert zu haben.
Wenn du das kontinuierlich durchziehst hast du nach wenigen Jahren dadurch mehr Gewinn mit den 60k erwirtschaftet als du in sonst Buchverluste während der Draw Downs hättest.
Und das völlig stressfrei.
Schwierig beim Hedging ist halt das Timing und das Finden des Auslösers. Die Wissenschaft ist sich ja bis heute nicht einig ob Corona ein "schwarzer Schwan" war. Viele sagen nein, weil eine solche Art der Seuche schon länger erwartet wurde, siehe Dokumentationssendung "World War Z".
