(03.05.2025, 19:03)Ste Fan schrieb: Klar, das ist fuer den langfristigen Anleger nix relevantes
Aber bedeutet im Gegenzug halt auch dass heute eine grosse rote Kerze nicht heissen muss dass das System Trump zusammenbricht, und ne gruene Kerze morgen ne goldene Zukunft.
OK

Beim Trading interessiert mich die Stimmung - wie reagiert der Markt auf Nachrichten -
wie ist die charttechnische Situation. Wenn die Stimmung die ist, das Trump abkackt oder
ein neues Zeitalter anbricht, dann ist das doch schon was mit dem man was anfangen kann.
Eine Grundtendenz - positiv oder negativ. Mehr nicht. Keiner weiß komplett was die Zukunft
bringt. Die sieht JETZT so aus aus - und 5 Minuten später - eine Meldung, Nachricht, Tweet -
kann die Sicht auf die Zukunft und die Stimmung verändern - positiv oder negativ -
bestätigend oder drehend.
Zitat:Ist halt einfach Rauschen und Vola.
Du kannst als langfristiger Anlager auch mal eine richtig langfristige Analyse machen -
mit Monthly-Charts - mit dieser Sicht ist auch ein Daily-Chart nur Rauschen, mit den
entsprechenden Einstellungen bei dieser langfristigen Sicht ist auch ein Weekly-Chart
nur Rauschen. Mit einem Horizont von 20,30 Jahren könntest Du im Monthly-Chart
mit einem Moving Average arbeiten - dann zählt dieser und die Monatskerzen selbst
sind nur noch Rauschen...
Zitat:Das Sentiment dreht sich hier ja auch im Forum hier im Tagestakt - auch als Kurzfristrader bringt dich die Spekulation ueber Fundamentals nur durcheinander.
Aber jeder versucht halt was zu interpretieren/zu erklaeren, egal ob lang oder kurzfristig aktiv. So sind wir halt![]()
Ist die Frage wie man damit umgeht....
Hatte auch Zeiten da hat mich das eher durcheinandergebracht - im Nachhinein - weil meine
Charts noch nicht "stabil" genug waren. Da habe ich überhaupt keine Nachrichten angeschaut,
keine Meldungen, keine Marktberichte, neben den Charts habe ich nur noch die Konjunktur-Daten-
Termine im Auge gehabt - Uhrzeit - um nicht überfahren zu werden - Inhalt - egal.
Einfach um mich 100% auf meine Charts konzentrieren zu können. Hat über einen langen
Zeitraum gut funktioniert - wenn es dann plötzlich unerwartete Action gab hab ich natürlich
schon recherchiert was Sache ist. Aber mehr nicht.
Das Problem ist natürlich das Du das Hirn nicht ausschalten kannst - Du denkst Dir was.
Frage ist welches Gewicht Du diesen Gedanken gibst und wie Du dann das ganze Puzzle
(in Verbindung mit Deinen Charts) siehst.
Als Trader muss ich meine Gedanken aber auch richtig einordnen - als erstes muss mir
klar sein, daß es nur eine Momentaufnahme ist, die sich jeden Moment ändern kann.
Dann geht es vor allem darum was der Markt denkt und wie der Markt reagiert und das
in einen Kontext zu bringen.
Auf der einen Seite denke ich volkswirtschaftlich mit Blick auf die Zukunft.
Welche Szenarien sind möglich. Wenn es so bleibt. JETZT.
Dementsprechend hat der Markt eine passende Stimmung - positiv oder negativ.
Aber eben mit den nächsten Nachrichten (positiv/negativ) auch ständige ändernde
Erwartungen (z.B. an die FED mit dann entsprechenden Zukunfts-Szenarien).
Das ist die Stimmung die den Markt trägt und bewegt. Um die geht es.
Da ist nichts festgeschrieben - nicht mal auf Sicht von Minuten oder Stunden.
Wenn ich meine Kisten starte und alles läuft schaue ich mir meine Charts an und
habe natürlich Gedanken - rauf oder runter - welche Szenarien sind möglich.
Wie war/ist die Stimmung - Tendenz.
Welche Szenarien sind dadurch charttechnisch wahrscheinlicher?
Weitere Nachrichten, Reaktionen und die Stimmung wird bestätigt oder dreht
sich - welche Szenarien werden jetzt charttechnisch wahrscheinlicher - auf
Sicht der nächsten Minuten, Stunden - 5 Minuten später die nächste Nachricht
und der Blick in die Glaskugel sieht wieder anders aus....
Grundsätzlich muss man die Nachricht selbst sehen - aber dann auch weiter
sehen - Erwartungen.
Höhere Arbeitslosenmeldungen als erwartet (negativ) - Erwartung das FED
Zinsen senken wird - womit die negative Nachricht positive Erwartungen,
Bewegungen auslöst.
Hohe Inflation (negativ) - Erwartung das FED dann keinen Spielraum für
Zinsssenkungen hat also wieder negativere Stimmung.
Gute Arbeitsmarktdaten (Stellenzuwachs) - die Wirtschaft ist stabil - auch
ohne Zinssenkungen - postive Stimmung, Erwartungen, Bewegungen.
usw. usf.
Hin und her - auf und nieder - die Stimmung des Marktes kann sich mit der
nächsten Meldung komplett drehen. Da muss ich mich anpassen.
Das was ich vor 5 Minuten gedacht habe, ist Geschichte.
JETZT sieht die Lage anders aus - dementsprechend passe ich mein Trading an.
Wichtig ist zu sehen welche Stimmung, Gedanken, Erwartungen der Markt hat.
Vor allem wenn ich eigentlich eine ganz andere Meinung habe.
Du kannst Dein Denken nicht abschalten wenn Du eine Meldung sieht - Du
kannst aber entscheiden wie und was Du (vor allem wie lange) denkst.
Zitat:Was mir durch den Kopf ging: Bei der "laengsten Gewinnserie" seit langen wie von B. P. geschrieben wirst ja gleich wieder Sprueche hoeren wie "Na siehste, wenn nicht immer investiert bleibst verpasst du die besten Tage im Jahr und die Performance ist im Eimer"
Hat man jetzt die besten Tage verpasst weil man nicht investiert ist dann hat man zwangslaeufig auch die schlechtesten Tage kurz vorher verpasst - und hat die ganzen letzten Wochen nichts verpasst ausser der Vola
Kurzum: Wer die beste Serie seit Jahren mitgemacht hat freut sich zwar, aber ist am Ende auch nicht weiter wie man es vor ein paar Wochen schon war
Wenn er davor und während dessen invesitert war, nichts gemacht, geändert hat und es
dann wieder genauso rauf wie vorher runter ging - dann ist das so.
Eine grüne Tageskerze sagt nix darüber aus was Intraday wirklich los war - lahm oder
voller Action mit Long- und Shorttrades.
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