(20.01.2025, 13:10)Ste Fan schrieb: Das zeigt ja nochmal dass das Meiste davon abhaengt wie einer anfaengt.
Vereinfacht hast du direkt angefangen (kaltes Wasser), aber finanziell war schon ein Polster da. Also ein Start ohne Erfahrung, aber mit Kapital. Das ist ja schon ein guter Anfang.
Im Unterschied dazu habe ich das Grundkapital in der Berufstaetigkeit aufgebaut.
Beim Berufseinstieg hatte mich Boerse nicht wirklich interessiert, da hatte ich ganz andere Sorgen. Aber war schoen![]()
War bei mir auch nicht anders - nach der Ausbildung zuerst im Job weitergearbeitet,
aber dann auf die Vertriebsschiene gewechselt. Viel gearbeitet. Sehr gut verdient.
Viel gespart. Mit nicht mal 30 ein Haus gekauft - gute Sustanz, 1950er Baujahr,
aber kompletter Sanierungsfall, weil veraltet - Elektrik, Bad, WC, Küche, Dach - da
wurde fast 50 Jahre seit dem Bau fast nichts gemacht....
Vom Keller bis inkl. Dach alles auf Vordermann gebracht - am Wochenende, in den Ferien,
Feiertage, oder auch mal 1-2 Stunden am Abend....
Fast alles selbst gemacht - Familie und Freunde vom Fach haben auch geholfen oder
gesagt, gezeigt wie es gemacht wird. Ging über 3 Jahre bis es fertig war.
Paar Jahre später fast doppelt so viel Gewinn damit gemacht wie Kauf und Renovierung
gekostet haben. Klar fast alles selbst gemacht. Kaufpreis war aber auch extrem niedrig.
Erbengemeinschaft wollte es einfach nur schnell los werden....

Das ist jetzt auch schon 30 Jahre her...

Job lief gut. Da hab ich dann die ersten Fonds gekauft ("Der Euro kommt")....
Zitat:Hatte allerdings schon frueh einen Funds, sogar von der Hausbank, dazu noch Zwangsparen wegen Immo (vermietet).
Dot.com ging an mir vorbei - keine Riesengewinne im langweiligen Funds, aber auch keine wirklichen Verluste.
Nach Dot.com gab es einen neuen Job, besserer Verdienst und damit auch Besuch von Finanzberatern. Von einem hatte ich mich dann breitschlagen lassen: Fundsgebunde Lebens-/Rentenversicherung.
Hype waren dato Commodities, das Timing war soweit ok.
Das alles war auf einer online Fundsplattform, daher konnte ich das permanent verfolgen. Das Interesse am Thema stieg, dann festgestellt der der Sparplan zwar kein totaler Rip-off a la spaeterer Riester war, aber doch zu teuer. Also selber ein Brokerkonto eroeffnet, den Sparplan selbst nur die Mindestvertragslaufzeit laufen lassen und selber angefangen aktiv zu investieren.
Ist irgendwie schon uebel dran zu denken dass das alles schon ueber 20 Jahre her ist![]()
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Zuerst ausschliesslich langfristig investiert - in Funds/ETFs sowie die ueblichen Dickschiffe.
In 2008/2009 dann festgestellt dass mein ETF Depot weitaus besser performt hatte als der Sparplan und durch den Crash eigentlich gut durchgekommen ist - es war schon 2009 wieder ueber Wasser. Den Sparplan dann aufgeloest und alles zum Broker gepackt.
Das ETF-Depot war (ist) recht wartungsfrei, daher ist das immer auf Autopilot weitergelaufen und ich habe angefangen mit dem anderen Kapital zu traden.
Zuerst mit CFDs, dann irgendwann Futures.
Hat zwar am Anfang Lehrgeld gekostet, habe aber nie ein Konto geschrottet. Insgesamt auch nie wirklich gross Geld verloren - die Funds hatten das immer ausgeglichen.
Erfahrungen gesammelt, eigene Entscheidungen getroffen, unterm Strich keine Verluste
gemacht

Zitat:Ich habe mich dann auch am Daytrading probiert - war allerdings im Job. Daher konnte ich nie scalpen oder im Minutenchart traden. Quasi der "Langfristtrader" im Daytradingbereich - im Nachhinein wars wohl auch besser so.
Fuer mich selbst dann festgestellt:
1. Das funktioniert, aber wenn das Risiko akzeptabel sein soll gibts keine magischen Gewinne.
2. Will ich mehr "rausholen" muss ich mehr Kapital/Zeit vorhalten - fuer mich keine Chance da mit 100k auszukommen oder das nebenbei zu machen.
3. Hab ich das Kapital bleibt immer noch die Screentime die erforderlich ist um auf Setups reagieren zu koennen.
Fazit: Hab ich das Kapital und einige Jahre an der Boerse dann gibts allerdings auch andere Moeglichkeiten mit weniger Stress/Zeitaufwand.
Der Knackpunkt ist einfach die Zeit die Du brauchst um immer besser zu werden.
Daytrading heißt ja nur das man am Ende des Tages flat ist - allerdings wenn der
Einstieg sehr gut war, die Position weit im Gewinn ist und es weiter nach freie Fahrt
voraus aussieht - kann man eine Position auch mal 2-3 Tage laufen lassen....
Stress/Zeitaufwand - ich mache mir heute keinen Stress mehr - früher ja - weil
zu viele blinde Flecken zu stressigen Situationen geführt haben. Heute warte ich
einfach bis ich eine gute Situation sehe - vorzugsweise solche bei denen die
Position dann mehrere Stunden läuft und ich einfach nur gemütlich zuschaue....
Zeitaufwand hört sich anstrengend an - wie Arbeit. Das ist es für mich nicht.
Ich mache das was ich mache gerne - ob es ein paar Stunden sind die sich über
den Tag zwischen vielem anderen was ich sonst noch tue summiere - oder auch
mal ganze Tage mit 14-16 Stunden und wenigen Unterbrechungen - einfach weil
es geil und spannend ist....
Wenn ich mir vorstelle ich müsste jeden Tag ins Büro zur Arbeit - könnte ich nicht
mehr. Meine Arbeit sieht vollkommen anders aus. Vielleicht ist meine Arbeit vergleichbar
mit einem Rentner der seinem Lieblingshobby nachgeht....
Dafür habe ich in fast 25 Jahren mehr Zeit investiert als andere in 40 Jahren mit
einem normalen 8-16 Job, Mo-Fr, 30 Urlaubstage, 38-Stunden-Woche....
Zitat:Ich hatte zwar immer mit Finanzen zu tun, aber im Job nie mit der Boerse.
Wirtschaft und Finanzen selbst sind interessant, aber Boerse/Trading selbst sind primaer mal ein Tool zum investieren, kein Selbstzweck.
Im Prinzip genau so wie eine Immobilie, die ist ein Investment, nix fuers Ego oder fuer den Selbstwert. Hausmeister spielen? Gerne, aber Traumjob? Nope![]()
Beides sollte quasi eine Alternative zum Hamsterrad sein, nicht einfach nur ein neues
Wenn man an der Boerse mit ueberschaubarem Zeitaufwand ein Einkommen generieren kann ist das ein Traumzustand, aber ein Traumjob ist was anderes, leider zahlt der meistens nix.
Daytrading kann auf jeden Fall ein Hamsterrad sein - vor allem am Anfang wenn
es noch sehr stressig ist - weil man noch zu wenig weiß, kann, kennt,....
Wenn man dann reingefunden hat, würde ich es immer noch so lange als Hamsterrad
sehen bis man sich und sein Trading weiterentwickelt hat. Das kann auch ewig so bleiben.
Wie ein Angestellter oder Arbeiter der seinen Job macht aber nie so richtig vom Fleck kommt.
Sein Kollege hat sich weitergebildet, qualifiziert, ist aufgestiegen und hat eine Aufgabe
die vielleicht auch stressig ist aber auch Spass macht und oder besser bezahlt ist.
In diesem Sinne - Du musst wirklich sehr viel Zeit im Daytrading investieren bis es ein
Traumjob werden kann.
Zitat:Anlage heute:
Das Depot mit den ETFs/Funds habe ich immer noch - andere haben halt ein Dividepot, dazu noch das Trading in den Einzelwerten zu denen ich manchmal Charts hochlade. Zeitaufwand: Wenn es denn sein muesste wuerden 2 Stunden am Wochenende wohl reichen.
Daytrading hin und wieder mal wenn ich am PC sitze und ein Setup auftaucht. Soweit profitabel, aber der Profit ist unter "ferner liefen"![]()
Damit ist vermutlich auch nachvollziehbar warum ich immer vom notwendigen Kapital schwafele. Prinzipiell kann jeder an der Boerse profitieren, selbst mit BnH - siehe SPY.
Allerdings ohne Kapital im Kurzfristhandel wirds wohl am schwersten...
Am Anfang musst Du Kapital reinstecken - Zeit, (Lehr-)Geld, Zeit, Energie, Zeit,...
Bis man richtig einsteigt sollte man sich ein paar Jahre Zeit nehmen, sich richtig
gut einarbeiten, papern, Erfahrungen sammeln.
Gerade wenn man jung ist hat man keine Vorstellung von "ein paar Jahren" -
das kommt einem mit Blick in die Zukunft doch sehr lange vor.
Die Geduld - vor allem mit sich selbst - haben die wenigsten.
Klar kann man auch direkt loslegen - von Anfang an oder ziemlich schnell.
So werden es aber die allerwenigsten schaffen. Man weiß einfach noch viel zu wenig.
Screentime ist am Anfang wichtiger als alles andere.
Ein Anfänger mit 20k Anfangskapital der direkt loslegt? 97%.....
Wenn zu wenig Zeit vorhanden ist - dann lieber bleiben lassen....
Du hast Deinen Weg gefunden und tradest nur nebenher ohne zu viel zu risikieren.
Ist doch super

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