(19.01.2025, 21:11)boersenkater schrieb: ----
Kommt drauf an an welchem Punkt jemand zufrieden ist oder meinst das er "fertig" ist.
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Du kannst Karriere machen - Teamleiter, Abteilungsleiter, Betriebsleiter,...
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Wann ist Daytrader ein Traumberuf? Wenn man davon leben kann?
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So richtig zum Daytrading bin ich eigentlich erst im 5. Jahr gewechselt - also das ich
gesagt habe - jetzt nur noch Daytrading - vorher überwiegend Swingtrading und nur
sporadisch Daytrading. Aber die Swings haben immer wieder Gewinne abgegeben.
Manche eben auch im Verlust - war mir zu stressig. Wollte abends die Kiste ausmachen
und WIRKLICH Feierabend und den Kopf frei haben. Konnte ich nicht wenn ich im Markt war....
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Daytrading ist was anderes. Und bis es ein Traumjob ist - ich würde es erst seit ein
paar Jahren wirklich als Traumjob bezeichnen - vorher war ich (nur) zufrieden -
was ich vermutlich auch in einem normalen Job gewesen wäre....
Das zeigt ja nochmal dass das Meiste davon abhaengt wie einer anfaengt.
Vereinfacht hast du direkt angefangen (kaltes Wasser), aber finanziell war schon ein Polster da. Also ein Start ohne Erfahrung, aber mit Kapital. Das ist ja schon ein guter Anfang.
Im Unterschied dazu habe ich das Grundkapital in der Berufstaetigkeit aufgebaut.
Beim Berufseinstieg hatte mich Boerse nicht wirklich interessiert, da hatte ich ganz andere Sorgen. Aber war schoen

Hatte allerdings schon frueh einen Funds, sogar von der Hausbank

Dot.com ging an mir vorbei - keine Riesengewinne im langweiligen Funds, aber auch keine wirklichen Verluste.
Nach Dot.com gab es einen neuen Job, besserer Verdienst und damit auch Besuch von Finanzberatern. Von einem hatte ich mich dann breitschlagen lassen: Fundsgebunde Lebens-/Rentenversicherung.
Hype waren dato Commodities, das Timing war soweit ok.
Das alles war auf einer online Fundsplattform, daher konnte ich das permanent verfolgen. Das Interesse am Thema stieg, dann festgestellt der der Sparplan zwar kein totaler Rip-off a la spaeterer Riester war, aber doch zu teuer. Also selber ein Brokerkonto eroeffnet, den Sparplan selbst nur die Mindestvertragslaufzeit laufen lassen und selber angefangen aktiv zu investieren.
Ist irgendwie schon uebel dran zu denken dass das alles schon ueber 20 Jahre her ist


Zuerst ausschliesslich langfristig investiert - in Funds/ETFs sowie die ueblichen Dickschiffe.
In 2008/2009 dann festgestellt dass mein ETF Depot weitaus besser performt hatte als der Sparplan und durch den Crash eigentlich gut durchgekommen ist - es war schon 2009 wieder ueber Wasser. Den Sparplan dann aufgeloest und alles zum Broker gepackt.
Das ETF-Depot war (ist) recht wartungsfrei, daher ist das immer auf Autopilot weitergelaufen und ich habe angefangen mit dem anderen Kapital zu traden.
Zuerst mit CFDs, dann irgendwann Futures.
Hat zwar am Anfang Lehrgeld gekostet, habe aber nie ein Konto geschrottet. Insgesamt auch nie wirklich gross Geld verloren - die Funds hatten das immer ausgeglichen.
Ich habe mich dann auch am Daytrading probiert - war allerdings im Job. Daher konnte ich nie scalpen oder im Minutenchart traden. Quasi der "Langfristtrader" im Daytradingbereich - im Nachhinein wars wohl auch besser so.
Fuer mich selbst dann festgestellt:
1. Das funktioniert, aber wenn das Risiko akzeptabel sein soll gibts keine magischen Gewinne.
2. Will ich mehr "rausholen" muss ich mehr Kapital/Zeit vorhalten - fuer mich keine Chance da mit 100k auszukommen oder das nebenbei zu machen.
3. Hab ich das Kapital bleibt immer noch die Screentime die erforderlich ist um auf Setups reagieren zu koennen.
Fazit: Hab ich das Kapital und einige Jahre an der Boerse dann gibts allerdings auch andere Moeglichkeiten mit weniger Stress/Zeitaufwand.
Ich hatte zwar immer mit Finanzen zu tun, aber im Job nie mit der Boerse.
Wirtschaft und Finanzen selbst sind interessant, aber Boerse/Trading selbst sind primaer mal ein Tool zum investieren, kein Selbstzweck.
Im Prinzip genau so wie eine Immobilie, die ist ein Investment, nix fuers Ego oder fuer den Selbstwert. Hausmeister spielen? Gerne, aber Traumjob? Nope

Beides sollte quasi eine Alternative zum Hamsterrad sein, nicht einfach nur ein neues

Wenn man an der Boerse mit ueberschaubarem Zeitaufwand ein Einkommen generieren kann ist das ein Traumzustand, aber ein Traumjob ist was anderes, leider zahlt der meistens nix.
Anlage heute:
Das Depot mit den ETFs/Funds habe ich immer noch - andere haben halt ein Dividepot, dazu noch das Trading in den Einzelwerten zu denen ich manchmal Charts hochlade. Zeitaufwand: Wenn es denn sein muesste wuerden 2 Stunden am Wochenende wohl reichen.
Daytrading hin und wieder mal wenn ich am PC sitze und ein Setup auftaucht. Soweit profitabel, aber der Profit ist unter "ferner liefen"

Damit ist vermutlich auch nachvollziehbar warum ich immer vom notwendigen Kapital schwafele. Prinzipiell kann jeder an der Boerse profitieren, selbst mit BnH - siehe SPY.
Allerdings ohne Kapital im Kurzfristhandel wirds wohl am schwersten...