
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 24.10.2024, 17:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.10.2024, 17:42 von saphir.)Zitat:Deutschland: Steuereinnahmen im September um fast sieben Prozent gestiegen
Artikel von , Reuters
Die eingenommenen Steuern sind in diesem Jahr aufgrund der schlechten Wirtschaftslage sehr schwankungsanfällig. Dennoch sieht es nach einem Plus für 2024 aus.
Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im September kräftig gestiegen. Sie erhöhten sich um knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf mehr als 86 Milliarden Euro, wie aus dem Reuters vorliegenden Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht werden soll.
Im August hatte es ein Plus von gut fünf Prozent gegeben, dem allerdings ein Einbruch im Juli vorausging. Wegen der mauen Wirtschaftsentwicklung sind die Steuereinnahmen in diesem Jahr bislang sehr schwankungsanfällig.
In den ersten neun Monaten des Jahres zusammen schlägt ein Plus von 2,9 Prozent zu Buche. Die Einnahmen von Bund und Ländern summierten sich damit auf fast 626 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2024 rechnen Experten bislang mit einem Zuwachs von gut vier Prozent. Am Donnerstag wird die neue Steuerschätzung veröffentlicht.
Konjunktur in Deutschland bleibt schwach
Der Anstieg bei den Einnahmen aus der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge setzte sich im September fort. „Ein Einnahmeplus war darüber hinaus bei den Steuern vom Umsatz, der Lohnsteuer und der veranlagten Einkommensteuer zu verzeichnen“, heißt es in dem Monatsbericht. Dagegen verringerten sich die Aufkommen der Körperschaftsteuer und der nicht veranlagten Steuern vom Ertrag.
Einen kräftigen Konjunkturaufschwung sieht das Finanzministerium derzeit nicht. „Die kurzfristigen konjunkturellen Aussichten bleiben eingetrübt“, steht in dem Monatsbericht. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 Prozent. Es wäre das zweite Minus-Jahr in Folge.
Im kommenden Jahr soll es dann zu einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent reichen, das sich 2026 auf 1,6 Prozent beschleunigen soll. „Dabei ist unterstellt, das vor allem der private Konsum angesichts der aufwärtsgerichteten Entwicklung der verfügbaren Einkommen die wirtschaftliche Dynamik stützt“, so das Ministerium.
Zitat:12,7 Milliarden Euro weniger
Steuerschätzer senken Prognose für 2025
24.10.2024
Die Schätzung der Steuereinnahmen für 2025 enttäuscht die Erwartungen innerhalb der Ampel. Trotz eines Mini-Plus von 0,7 Milliarden Euro für den Bund wird die Finanzierungslücke im Haushalt nicht geschlossen.
Manche in der Ampel-Koalition hatten in diese Zahlen große Hoffnung gelegt: Wie viele Steuereinnahmen kommen im nächsten Jahr in die Kassen - und helfen sie womöglich, das vertrackte Problem mit dem Bundeshaushalt 2025 zu lösen? Jetzt haben die Schätzer ihre Prognose veröffentlicht und es ist klar: Für den Haushalt von Finanzminister Christian Lindner gibt es eine Mini-Entlastung - doch die Steuereinnahmen allein können das Problem nicht lösen.
Für den Gesamtstaat, also Bund, Länder und Kommunen zusammen, sagen die Schätzer für 2025 Steuereinnahmen von 982,4 Milliarden Euro voraus. Das ist 12,7 Milliarden Euro pessimistischer als noch im Mai. Auch für das laufende Jahr sieht es mit einem Minus von 8,7 Milliarden Euro mau aus. Bis 2028 erwarten die Schätzer nun 58,1 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen als im Frühjahr.
"Brauchen wirtschaftliches Wachstum"
Für den Bund allein rechnen die Schätzer zwar mit einem Mini-Plus von 0,7 Milliarden - das liegt aber vor allem an geänderten Abführungen an die EU. Im Vergleich zur Frühjahrs-Erwartung, auf die Lindners Haushaltsentwurf aufbaut, bringt das kaum neue Spielräume. "Im Gegenteil: Wir werden zusätzlich konsolidieren müssen. Nicht jede staatliche Leistung wird noch möglich sein", erklärte der FDP-Chef bei Vorstellung der Zahlen in Washington. "Wir brauchen wirtschaftliches Wachstum."
Fast 490 Milliarden Euro will die Ampel-Regierung im nächsten Jahr ausgeben, mehr als ein Zehntel davon auf Kredit. Das erlaubt zwar die Schuldenbremse. Opposition, Rechnungshof, Bundesbank und Ökonomen halten Lindners Zahlenwerk aber trotzdem für mehr oder weniger unseriös oder unrealistisch.
Der FDP-Chef hat den Abgeordneten eine schwierige Aufgabe übertragen, denn bis zum Schluss konnte er sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck nicht einigen, wo Geld eingespart werden soll. Dadurch klaffte eine Finanzierungslücke von zwei bis drei Milliarden, als der Entwurf an den Bundestag ging.
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https://www.n-tv.de/politik/Steuerschaet...12866.html
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