
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 24.03.2024, 20:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2024, 20:57 von saphir.)(24.03.2024, 12:51)Speculatius schrieb: Der zentrale Punkt ist die Staatsquote.
Ich glaub in den 80ern war sie schon mal so hoch, dann ist sie wieder leicht gesunken und nun wieder gestiegen. In Frankreich liegt sie noch viel höher.
Ich glaub auch, dass das ein Problem ist. Bürakratie abzubauen mit Digitalisierung wird wohl nur ein wenig bringen aber immerhin. Ich hab jetzt Schriftverkehr mit meiner Krankenkasse per App und PDF. Früher per Papier, Brief, Post, öffnen, einscannen usw. Glaub schon, dass das Arbeit spart. Die größte Ausgabe sind die Renten, da hat Lindner ja mal angefangen mit der Aktienrente, finde ich schon gut. Wenn es läuft sollte man es ausbauen. Grundsätzlich klingt es sehr plausibel. Mir gefällt auch, dass der Staat damit ein Interesse an der Aktienkultur sicherstellen muss.
Wo ich mich von ihm Unterscheide ist, dass er bei den Ärmeren sparen will. Ich würde lieber den japanischen Weg gehen, per Schulden die Infrastrukur auf den Vordermann bringen und dann von den Früchten profitieren.
Wo wir im internationalen Vergleich schwächeln ist im Konsum. Da ist also noch etwas zu heben für das BIP, dann würde auch die Staatsquote sinken.
Die Schulden würde ich Wälzen bist die Demografie sich erholt. Oder irgendwann löschen, wenn volkswirtschaftlich möglich.
Zitat:Sein nächster Kritikpunkt sind die Steuern. Diese sind all in all (unter Einbeziehung sämtlicher Abgaben und Verbrauchsteuern) in D bei über 60 %, im Ausland, vor allem im englischsprachigen Raum, aber erheblich tiefer. Warum sollen Fachkräfte, die vor allem erst mal englisch sprechen, nach Deutschland kommen?Wenn hier die Löhne wachsen würden wäre das schon eine eine Anregung. Die sind im Ausland oft höher. Und dann würde ich versuchen mit der Besteurung und Rentenbeitrag in die Breite zu gehen. Auch wenn es mir weh tut, sämtliche Kapitaleinkünfte in die Einkommenssteuer verschieben. Man hört das seien sehr große Mehreinnahmen und dann könnte man die Sätze wieder senken. Das ist einer der fundamentalen Unterschiede zu früher, diese ganzen Steuerumgehungen für verschiedene Klientel, hat das System erodieren lassen. Bei der Rente würde ich auch mit den Pensionen einen Topf machen, also auf mehr Schultern verteilen.
Zitat:Der nächste Punkt: wer hier erfolgreich ist, kommt schnell an die Grenzen. Kapital ist in den USA einfacher zu beschaffen. Bestes Beispiel: Biontech.
Das stimmt, das wäre sinnvoll das zu verbessern. Weiss aber im Moment auch nicht wie.
Zitat:Die weitere wichtige Säule des wirtschaftlichen Erfolgs der letzten Jahrzehnte war billige Energie. Erst Steinkohle im Ruhrpott, dann Öl aus Nahost, dann Gas aus Rußland. Jetzt....nix mehr
Das billigste im Moment sind Erneuerbare. Das muss uns der Ausbau und die hässlichen Windkraftanlagen Wert sein. Also so müsste man das diskutieren, sie sind zwar hässlich aber günstiger als die aktuellen Alternativen.
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.