
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 22.03.2024, 17:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.03.2024, 17:21 von boersenkater.)Zitat:analyse
Dumping durch China-Exporte
Preisverfall bei Zukunftstechnologien
Stand: 22.03.2024 14:39 Uhr
Maschinen, Autos, Autoteile - alles Produkte, die Deutschland einst zum Exportweltmeister machten. Doch dann kam China. Die Exportflut von dort macht Produkte günstiger - doch belastet heimische Firmen.
Zitat:Staatliche Hilfen als Anschub
Die günstigen Preise aus China hätten vielfältige Gründe, erklärt Fischer. Chinesische Unternehmen können dank langjähriger und großzügiger Subventionen von Seiten der Regierung günstig und vor allem massenweise produzieren. "Der chinesische Staat ermöglichte in den letzten zehn bis 15 Jahren mit großzügigen Subventionen den Aufbau von Solar-Giga-Fabriken, deren Produktionskapazitäten in der Regel mindestens um den Faktor zehn größer sind als in Europa."
Allein bei den Solarmodulen könnte China die weltweite Nachfrage aktuell sogar zweieinhalb Mal befriedigen. Denn in China sitzen die Hersteller zur Zeit auf gigantischen Überkapazitäten, da die chinesische Wirtschaft schwächelt und außerdem die schwere Immobilienkrise auf die Konsumlaune der Chinesen drückt. Der Binnenmarkt steht größtenteils still, weshalb Industriekonzerne ihre Produkte im Ausland zu Dumpingpreisen verkaufen.
Zitat:Verbraucher profitieren zunächst
Für Deutschland und die EU ist die Warenschwemme ein zwiespältig: Für die Verbraucher wird eine Energiewende mit Hilfe von Solaranlagen und Elektroautos bezahlbarer und vielleicht überhaupt erst möglich. Außerdem dämpfen die niedrigeren Preise chinesischer Produkte hierzulande die Inflation und nehmen den Druck von den Zentralbanken, die Preissteigerungen mit weiter hohen Zinsen zu bekämpfen.
Allerdings würde ein dauerhafter Preiskampf mit ständig neuen Rabattschlachten die deutschen Unternehmen und damit auch die Wirtschaft langfristig belasten. Was der Preisdruck im Fall der Solarbranche bedeutet, schildert Jens Secker, Unternehmenssprecher beim Photovoltaik-Anbieter Solarwatt: "Die Preise für Solarmodule sind seit Mitte des vergangenen Jahres um rund 60 Prozent gesunken, und das können europäische Produzenten irgendwann nicht mehr darstellen. Wenn es keine schnellen Entscheidungen der Politik gibt, wird es schon in naher Zukunft keine relevanten Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa mehr geben."
Im Wettbewerb mit China werden in der EU längst mehr Wettbewerbskontrollen und Handelsschranken etwa durch Zölle diskutiert. Sollte es allerdings zu Importbeschränkungen kommen, droht China bereits mit Gegenmaßnahmen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...u-100.html
__________________