
RE: Deutschland - Wirtschaftsnachrichten, Analyen, Prognosen
| 20.02.2024, 00:35 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.02.2024, 00:36 von Boy Plunger.)Zitat:Sorge um Standort Deutschland
USA ziehen Rekordinvestitionen deutscher Unternehmen an
Während Deutschland über die Gefahr einer Deindustrialisierung diskutiert, hat die US-Regierung bereits gehandelt und ein gewaltiges Förderprogramm aufgelegt. Die Wirkung ist an den Zahlen zu Investitionen deutscher Unternehmen abzulesen.
Zitat:Zahlen des zur Wirtschaftszeitung "Financial Times" gehörenden Datenanbieters fDi Markets zeigen, wie die USA dank der milliardenschweren Anreize der Regierung unter Präsident Joe Biden nicht nur mehr Kapital aus Deutschland denn je, sondern auch China als Standort für deutsche Direktinvestitionen weit hinter sich lassen. fDI zählte für 2023 185 entsprechende Investitionsprojekte im Wert von insgesamt 15,7 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro). Im Jahr zuvor hatte der Wert noch bei 8,2 Milliarden Dollar gelegen. China, das vor wenigen Jahren bei den Kapitalausgaben deutscher Unternehmen noch vor den USA gelegen hatten, kam nur auf knapp sechs Milliarden Dollar.Zitat:2023 ist das erste volle Kalenderjahr seit Inkrafttreten der Hunderte Milliarden Dollar schweren Förderpakete, mit denen US-Präsident Biden die amerikanische Industrie "zurückholen" will. Das als "Inflation Reduction Act" bekannte Gesetz sowie der "Chips Act" für die Halbleiterindustrie umfassen Subventionen, vergünstigte Kredite und Steuererleichterungen im Wert von rund 400 Milliarden Euro. Ein Großteil des Geldes soll in die Infrastruktur, insbesondere den klimafreundlichen Umbau der Energiewirtschaft fließen. Dazu nennen von der "Financial Times" befragte Unternehmen, das starke US-Wirtschaftswachstum und die Neuausrichtung der Lieferketten nach der Corona-Krise als Argumente für ihre Entscheidung.Zitat:Abfluss von Investitionen aus Deutschland
Das Wachstum der Investitionen und die Begeisterung der Unternehmensentscheider für die USA steht derzeit in einem starken Gegensatz zur Stimmung am Industriestandort Deutschland. In Interviews und Brandbriefen beklagen Wirtschaftsvertreter die Gefahr einer Deindustrialisierung. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ist "die Grundausrichtung der Wirtschaftspolitik" für knapp zwei von drei Unternehmen ein Risiko bei ihren Investitionsentscheidungen in Deutschland. Als konkrete Beispiele für die Unzufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik nennt die Studie nach Angaben der "Rheinischen Post" die hohe Bürokratielast, hohe Unternehmenssteuern sowie einen mangelnden Ausbau der digitalen und der Verkehrsinfrastruktur.
Bereits für das Jahr 2022 hatte das IW einen Rekordabfluss von Direktinvestitionen aus Deutschland festgestellt. Demnach investierten deutsche Unternehmen knapp 143 Milliarden Dollar im Ausland, während ausländische Firmen nur rund elf Milliarden Dollar am Standort Deutschland investierten. Die Differenz stellt "den höchsten bisher verzeichneten Netto-Abfluss" dar. Entsprechende Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor.
Laut "Financial Times"-Bericht dürfte sich der Investitionsfluss in Richtung USA auch über 2023 hinaus fortsetzen. Einer Umfrage der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer zufolge, planten 96 von US-Tochterfirmen deutscher Unternehmen in den USA ihre Investitionen in den kommenden Jahren zu erhöhen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/USA-ziehe...46935.html
__________________
Trading is both the easiest and the most demanding thing you'll ever do in your life. It can ruin your life, your family and everything you touch if you don't respect it, or it can change your life, your family and give you a feeling that is hard to find elsewhere if you succeed.