
RE: Mobilität im Wandel
| 27.03.2023, 18:35 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2023, 18:42 von saphir.)(26.03.2023, 13:50)Speculatius schrieb: Der E-Auto-Fahrer muß nicht nachweisen, woher er seinen Strom bekommt, ob aus Kohle oder CO2-frei. Der gilt immer als öko.
Der Verbrenner-Fahrer soll in Zukunft nachweisen, daß er nur E-Fuels getankt hat und keine fossilen Treibstoffe.
Ich denke das ist komplizierter. E-Autos stoßen kein CO2 aus, das vereinfacht alles. Verbrenner stoßen CO2 aus, deshalb müssen die E-Fuels eine negative CO2-Bilanz aufweisen und nicht nur CO2-neutral.
Soweit ich weiß, soll in unseren Kohle/Gaskraftwerken das CO2 abgeschieden und eingelagert werden. Dann wäre der Strom auch da CO2 frei. Sofern die Technik funktioniert. E-Autos wären dann quasi immer CO2-frei.
Bei E-Fuels ist das viel komplizierter. Denn der
- Erstens, beim Verbrenner muss nachgewiesen werden, dass er nur mir E-Fuels fährt.
- Zweitens, da die E-Fuels und der Strom für die E-Fuels vermutlich gar nicht hier in D hergestellt wird, muss nachgewiesen werden dass der verwendete Strom CO2-frei ist.
- Drittens, damit ist es nicht getan. Zudem muss nachgewiesen werden, dass die E-Fuels das CO2 zur Herstellung aus der Luft (mittels Carbon Capturing) verwenden. Es darf also kein CO2 aus industriellen Anlagen verwendet werden.
- Viertens muss der Strom, der für das Carbon Capturing aus der Luft aufgewendet wird, auch CO2-frei sein.
Sollte da irgendwo geschummelt werden, kann es passieren dass am Ende aufgrund des schlechten Wirkungsgrades mittels E-Fuels mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt als mit fossilen Benzin.
Es gibt eine Redensart: "Von hinten durch die Brust in's Auge"
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