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Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?
#11

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

Ich glaube es ist allen klar dass höhere Zinsen zu Abschlägen bei den Aktienbewertungen führen.

Die Frage ist ob die Notenbanken ihre Versprechen von tiefen Zinsen über Jahre halten können. Diese Frage wird wohl die Inflation beantworten. Sollte diese ausser Kontrolle geraten so haben die Notenbanken gar keine andere Wahl als die Zinsen zu erhöhen. Sie riskieren sonst Chaos, das Scheitern der Währung im Fall einer Hyperinflation.

Hoffen wir mal dass die Inflation nicht so hart ausfällt wie ich befürchte. Die Amis prügeln sich unterdessen schon um Benzin, aber das ist hoffentlich ein isolierter Vorfall.

__________________
Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#12
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

(12.05.2021, 22:10)Golvellius schrieb: Was ist aber, wenn es zur Inflation kommt, und die Zinsen steigen nicht?

Man muß da unterscheiden zwischen kurz- und langfristigen Zinsen. Die Zinsstrukturkurve ist ja momentan im Euro noch relativ flach. Steigende Inflationserwartungen drücken sich allerdings am langen Ende aus und führen letztlich zu einer Versteilung der Zinsstrukturkurve. So kann die EZB am kurzen Ende die Zinsen bei Null oder sogar negativ halten, während am langen Ende die Zinsen durch das Verhalten der Marktteilnehmer bestimmt werden, die aus den Langläufern rausgehen und für fallende Bondpreise sorgen. Die EZB könnte das theoretisch nur dann verhindern, wenn sie sämtliche auf Euro lautende Anleihen dieser Welt zu Höchstpreisen aufkaufen würde, was sie aber nicht tun wird.

Insofern kann man davon ausgehen, daß steigende Inflation eigentlich immer steigende Zinsen am langen Ende nach sich ziehen wird.
#13
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

(12.05.2021, 22:10)Golvellius schrieb: Vielleicht kann mich hier jemand erleuchten.

Folgendes habe ich verstanden:
  • wenn die Zinsen steigen, dann bekommen ibs. solche Unternehmen Probleme, die sich häufig und viel Geld leihen müssen (z.B. kleinere, wachstumsstarke Unternehmen, die noch keinen Gewinn machen) => Kursrutsch
  • wenn die Zinsen steigen, dann werden Staatsanleihen wieder attraktiver (Instis werden ggfs. Aktien abstoßen und in die "sicheren" Anleihen umschichten) => Kursrutsch
Soweit, so gut.
Was ist aber, wenn es zur Inflation kommt, und die Zinsen steigen nicht?
Dann ist man doch total angesch***en, wenn man dann auch noch Papiere hält, die ihren Wert direkt vom Euro/Dollar ableiten. Es wäre in dem Fall doch eigentlich gerade besonders geil, wenn man nur Aktien oder andere Sachwerte hält.

Oder ist es zu 100% sicher, dass die Zinsen bei Inflation steigen?
Wie soll das z.B. in Europa gehen?

Ich frage, weil ich es für extrem bescheuert halte, bei einer bevorstehenden Inflation aus den Sachwerten raus- und in die Geldwerte reinzugehen.

Oder übersehe ich etwas?


Inflation und Zins stehen nicht alleine da... für das "ganze Bild" muss man auch alles betrachten....

Hab jetzt aber irgendwie keine Lust das bis ins Detail auszuformulieren - von daher der Versuch das ganze mal abespeckter darzustellen....

EZB/FED -> Aufgabe Währungsstabilität aber auch positiver Einfluss auf die Wirtschaft/das Wachstum

Inflationsziel 2% -> eine moderate Geldentwertung ist gewollt

Zinsen....

niedrige Zinsen -> billiges Geld für Unternehmen, Staaten, Städte, Verbraucher
-> Ziel Konjunktur ankurbeln/Wachstum -> Investitionen in Maschinen, Material, Rohstoffe, Infrakstruktur, Konsum
-> dadurch wird auch die Beschäftigung erhöht (bauen, entwickeln, produzieren, transportieren)
-> mehr Menschen verdienen mehr Geld -> können mehr ausgeben -> erhöhen die Nachfrage -> führt zu mehr Produktion.....

-> jetzt kann es zur Überhitzung kommen -> Nachfrage steigt schneller als das Angebot (weil die Produktion von Waren, Maschinen,
Rohstoffen, Vorprodukten nicht mehr hinterher kommt) -> wenn hohe Nachfrage auf geringes Angebot trifft steigen die Preise -> Inflation

-> wenn gleichzeitig mehr oder weniger Vollbeschäftigung besteht klemmt es bei der Erhöhung des Angebots -> Unternehmen müssen
für Mitarbeiter mehr bezahlen -> diese haben mehr Geld -> mehr Konsum oder z.B. auch Bau/Kauf von Immobilien -> Angebot niedriger
als Nachfrage -> Preise steigen -> Inflation

in Summe -> Überhitzung -> Gefahr das Preise zu schnell zu stark steigen / Geld zu schnell an Wert verliert....

Zinsen werden erhöht -> die Situation soll abgekühlt werden

höhere Zinsen -> Finanzierung von Investitionen, Immobilien, Konsum, Material, Rohstoffe, Maschinen werden teurer
-> Nachfrage sinkt -> Nachfrage gleicht sich dem Angebot an.....

Gefahr -> "harte Landung" -> wenn die Abkühlung/Abbremsung zu stark wirkt -> Angebot übersteigt Nachfrage -> Produktonskapazitäten
müssen abgebaut werden -> Entlassungen -> Konsum geht runter -> Nachfrage sinkt -> Angebot zu hoch -> Abbau von Kapazitäten.....
-> anders gesagt die Spirale dreht sich immer weiter runter....


aktuelle Situation -> Inflation steigt -> das alleine ist für die Zentralbanken kein Grund die Zinsen zu erhöhen
-> es wird das ganze Bild betrachtet -> Beschäftigung/Arbeitslose, Produzentenpreise, Rohstoffpreise, Preisentwicklung von Investitionsgütern, etc. pp.

wie sieht es im Moment aus?
viele haben wegen Corona mit einer stärkeren wirtschaftlichen Abkühlung gerechnet und ihre Kapazitäten heruntergefahren
die Notenbanken und Regierungen haben um einer zu starken Abkühlung entgegen zu wirken den Markt mit Geld geschwemmt
dadurch war die Abkühlung nur ein kurzes abbremsen und dann wieder Gas geben

jetzt hat sich die Nachfrage anders als erwartet in bestimmten Bereichen stark erhöht -> z.B. E-Auto-Produktion, Computer (Homeoffice, Homeschooling)

Kapazitäten wurden abgebaut oder umgestellt, gleichzeitig hat es z.B. bei den Halbleitern Ausfälle gegeben (z.B. Fabriken die wegen Feuer, Erdbeben
ausgefalllen sind)

Kapazitäten müssen wieder umgestellt oder neu aufgebaut werden

-> Nachfrage hoch -> Angebot zu gering -> Preise steigen

Frage die sich jetzt stellt -> ist das eine "normale" Inflation in Folge einer überhitzten oder überhitzenden Konjunktur?

Eher nicht
-> Produktionsdelle wegen Corona-Abbremsung -> das muss aufgeholt werden 
-> die Nachfrage nach Waren aus China ist sprunghaft angestiegen
-> Lieferengpässe mangels Transportkapazitäten (fehlende Container in Asien die hier leer herumstehen)
-> fehlende Kapazitäten der beschädigten/zerstörten Fabriken
-> Problem ist das es in vielen Unternehmen nur begrenzte weil zu teure Lagerkapazitäten gibt die nur eine begrenzte Zeit für Nachschub sorgen
können - viele produzieren Just-in-Time -> z.B. auch die Autoindustrie die deswegen Produktion runterfahren musste - > Angebotsverknappung
-> deswegen leergekaufte Gebrauchtwagenhändler -> die haben sich die Hände gerieben weil denen alles aus der Hand gerissen bzw. vom
Hof weggekauft wurde -> konnten deswegen zig Prozent höhere Preise verlangen die bezahlt wurden

usw. usf.

Unterm Strich -> Nein die Zinsen steigen nicht automatisch wegen höherer Inflation
die Zentralbanken (EZB, FED) werden sich auch alles andere anschauen
-> vor allem die Beschäftigung -> deswegen gab es vor kurzen auch Headlines in die Richtung das die Zinserhöhung erstmal vom Tisch
sei weil die Arbeitsmarktdaten schlechter als erwartet waren

Im Moment haben wir keine Inflation aufgrund einer Überhitzung der Konjunktur sondern eine Inflation aufgrund von Produktions- und
Lieferengpässen -> es wird davon ausgegangen das dies nur vorübergehend der Fall ist -> wenn Kapazitäten wieder vorhanden sind und
die Lieferungen wieder rund laufen werden sich auch die Preise wieder normalisieren - Frage ist bis wann das der Fall ist - bis dahin kann es
in bestimmten Bereichen zu erhöhten Preisen kommen

Für die FED/EZB ist aber wichtig wie alles aussieht - z.B. sind die Arbeitsmarktdaten wichtig
Es wäre im Moment eher kontraproduktiv die Zinsen zu erhöhen /Geld/Finanzierung teurer zu machen
weil man dann im Grunde den Motor der durch Corona abgewürgt wurde und der noch nicht wieder
richtig rund läuft einfach wieder abwürgen würde

Die Techs sind gut gelaufen - Gewinne werden mitgenommen
Warum haben Anleger gerade da Angst vor Zinserhöhungen?
Zinserhöhungen -> Abbremsen, Abkühlen der Konjunktur -> Nachfrage sinkt -> Beschäftigung sinkt -> weniger Geld für Konsum
-> Essen, Trinken, etc. pp. wird wichtiger als z.B. ein neues Handy -> Nachfrage sinkt -> Preise sinken -> Kosten steigen (durch Zinsen)
oder Kosten bleiben (Kapazitäten kosten Geld) -> Gewinne sinken -> Aktienkurse nehmen die zukünftige Entwicklung vorweg und
könnten deswegen einbrechen....

Im Moment ist es ein sehr schmaler Grat auf dem sich die Zentralbanken bewegen - Zinserhöhungen in dieser Situation könnten
pures Gift sein weil es eigentlich nichts zum abkühlen gibt - da würde man Gefahr laufen den Motor wieder ins stocken zu bringen....

Von daher könnte es gut sein das die Zentralbanken eine höhere Inflation akzeptieren bis sich die Situation bei Produktions- und Lieferketten
wieder entspannt und dann auch die Preise wieder sinken dürften....


Alles in allem sehr abgespeckte Darstellung und nur ein paar wenige Beispiele herausgenommen - es ist sehr viel komplexer
und geht seitens der Zentralbanken sehr viel weiter als "nur" Inflation und Zins zu betrachten...

__________________
#14
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

Am Ende wird für FED/EZB entscheidend sein wie wo was welche Preise steigen, wie weit sie steigen und
wie lange sie über dem Ziel-Niveau bleiben....

in diesem Zusammenhang.....



Angst vor Inflation  
Darum ist die Stimmung an der Börse gerade so schlecht

13.05.2021

Trotz Corona ging es an den Börsen zuletzt hoch her. Nun aber wendet sich das Blatt: Die Furcht vor der Inflation und steigenden Zinsen bricht sich Bahn. Was Anleger jetzt wissen sollten........

https://www.t-online.de/finanzen/boerse/...lecht.html

__________________
#15
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

(12.05.2021, 22:10)Golvellius schrieb: Vielleicht kann mich hier jemand erleuchten.

Folgendes habe ich verstanden:
  • wenn die Zinsen steigen, dann bekommen ibs. solche Unternehmen Probleme, die sich häufig und viel Geld leihen müssen (z.B. kleinere, wachstumsstarke Unternehmen, die noch keinen Gewinn machen) => Kursrutsch
  • wenn die Zinsen steigen, dann werden Staatsanleihen wieder attraktiver (Instis werden ggfs. Aktien abstoßen und in die "sicheren" Anleihen umschichten) => Kursrutsch
Soweit, so gut.
Was ist aber, wenn es zur Inflation kommt, und die Zinsen steigen nicht?
Dann ist man doch total angesch***en, wenn man dann auch noch Papiere hält, die ihren Wert direkt vom Euro/Dollar ableiten. Es wäre in dem Fall doch eigentlich gerade besonders geil, wenn man nur Aktien oder andere Sachwerte hält.

Oder ist es zu 100% sicher, dass die Zinsen bei Inflation steigen?
Wie soll das z.B. in Europa gehen?

Ich frage, weil ich es für extrem bescheuert halte, bei einer bevorstehenden Inflation aus den Sachwerten raus- und in die Geldwerte reinzugehen.

Oder übersehe ich etwas?

Die Kurse sinken ja nicht wegen der Inflation, sondern wegen der Maßnahmen gegen die Inflation, eben die Zinserhöhungen. Weil das in Zukunft weniger Gewinne bedeutet durch höhere Kosten für Geld, also sinken die Kurse...
#16
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

(14.05.2021, 13:00)muchmoney schrieb: Die Kurse sinken ja nicht wegen der Inflation, sondern wegen der Maßnahmen gegen die Inflation, eben die Zinserhöhungen. Weil das in Zukunft weniger Gewinne bedeutet durch höhere Kosten für Geld, also sinken die Kurse...

wo sinken die Kurse ??
#17
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

Wunsch und Wirklichkeit




Die Inflation zieht in den USA kräftig an, die US-Notenbank schließt die Geldschleusen im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise vorerst aber nicht. Inwiefern eine mögliche Überhitzung des US-Marktes Europa betreffen würde, analysiert Sandra Navidi


https://www.n-tv.de/mediathek/magazine/n...54357.html
#18
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

Geht man nach dem ‚Dot Plot‘, in dem die geldpolitischen Vorstellungen der Fed-Gouverneure grafisch dargestellt werden, erfolgt der Lift-off, also das Abheben der US-Zentralbankzinsen vom gegenwärtigen Nullniveau, erst nach Ende 2023, mehr als zweieinhalb Jahre von heute. Im Gegensatz dazu suggerieren die Preise der Fed Funds Futures, dass Marktteilnehmer die ersten Zinsanhebungen mehrheitlich bereits wesentlich früher erwarten, nämlich ab Ende 2022. Diese Verschiebung zwischen Markterwartungen einerseits und offizieller Zentralbankkommunikation andererseits um ein volles Jahr ergibt sich aus der Besonderheit der Situation, vor allem der aussergewöhnlichen Entwicklung der Volkswirtschaft im Zeichen der Covid-Pandemie. So dürfte sich ein Teil der Markterwartung dadurch erklären, dass der zu erwartende Reflationsschub, also deutlich höhere Wachstumsraten in Kombination mit kräftig anziehender Inflation, in der Lesart eines typischen Makrozyklus‘ unweigerlich zu einem energischen Einbremsen der Zentralbank führen müsse. Diese Interpretation vernachlässigt allerdings, dass es sich beim Herausbeschleunigen aus der Covid-Krise eben nicht um einen klassischen zyklischen Aufschwung handelt,


sondern gewissermassen um einen Neustart auf Knopfdruck. Genauso abrupt wie die ökonomische Aktivität durch Lockdowns zum Erliegen gebracht wurde, wird sie auch wieder gestartet, und somit ist der boomartige Sprung von Wachstums- und Inflationszahlen einem aussergewöhnlichen Phänomen zuzuschreiben



und nicht notwendigerweise auf die entsprechende Zentralbankreaktion nach klassischem Muster übertragbar. Zum zweiten scheinen Marktteilnehmer, die eine schnellere Straffung der Geldpolitik erwarten, den 2020 beschlossenen Strategiewechsel der Fed nicht wirklich ernst zu nehmen. Anlässlich der Zentralbankerkonferenz in Jackson Hole hatte Fed-Chairman Jerome Powell im letzten August angekündigt, der Inflation künftig weniger Gewicht zu geben als einem möglichst hohen Beschäftigungsstand, ausserdem sollte dem Preisniveau die Gelegenheit gegeben werden, die lange Jahre unterschrittene Zielmarke von 2% zunächst einmal zu erreichen, bevor man aktiv werden wolle. Seitdem ist diese Ankündigung mehrfach untermauert worden, dennoch zeigen die Futures-Preise einen Mangel an Überzeugung auf Seiten der Marktteilnehmer.
https://www.blackrock.com/ch/privatanleg...die-markte

Nach ein paar Monaten wird das auch wieder aus dem System verschwunden sein.
#19
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

Samstagmittag, Wetter eher durchzogen, deshalb wieder mehr Zeit - ergo Zeit fürs Forum  Biggrin


"Inflationsangst" - für mich alles nur temporär   Dunce-cap

also: wir haben einen riesigen Nachholbedarf in der Wirtschaft. Es kann einige Zeit dauern, bis Angebot der Nachfrage entspricht.

Und - ein Blick auf die US-Zinskurven (also das Hämogramm der US-Wirtschaft  Biggrin ) zeigt, wie langfristig der Inflationsanstieg am Markt wahrgenommen wird:

für die nächsten beiden Jahre wir eine relative hohe Inflationsrate von 2.8% p.a. erwartet, bevor auf eine Sicht von 10 Jahren ein Rückgang auf 2.6% p.a. eingepreist wird.

Bereinigt um den durchschn. jährlichen Spread von 0.5% zw. CPI und dem vom Fed bevorzugten Inflationsmass der persönlichen Konsumausgaben signalisiert das, das die längerfristige Inflationserwartung aus heutiger Sicht nur leicht über dem Fed-Zielwert von 2% jährlich zu liegen kommt.

Der Bondmarkt rechnet derzeit also trotz des Preisanstiegs im April nicht damit, dass die Notenbank die Kontrolle über die langfr. Inflation verliert.

Also: die Inflationsraten könnten durchaus einige Monate erhöht bleiben, ohne dass es zu einer vorgezogenen geldpolit. Straffung durch das Fed kommt

Schau ich mir die Staatsanleihen mit Inflationsschutz an, sog. Linkers (in den USA heissen sie TIPS), wo der Nominalwert an die Teuerung gebunden ist,  so sind dort die Kurse dieser Anleihen durch die Decke gegangen, dass die Rendite für 10-jährige TIPS auf -1% gefallen ist.

Diese reale Rendite kann den Renditen normaler Staatsanleihen gegenübergestellt werden, dann erhält man die sog. erwartete Inflation (Break-Even-Inflation);
sie hat in den USA, wie auch hier im Forum schon berichtet,  den höchsten Stand seit 2013 erreicht und signalisiert meiner Meinung nach eine übertriebene Inflationsangst.

Natürlich besteht das Risiko, dass die Inflation für längere Zeit über 3% verharrt.
Aber wenn die Vergangenheit der Massstab ist, dürfte sich die 10-jährige US-Break-Even-Inflation auf um die 2% einpendeln.

Nicht einmal im Boom 2005 blieb sie lange über 2.5% wie ca. heute.
Deshalb hab ich diese Woche u.a. TIPS geshortet (via long-Puts und outright short) sowie gleichzeitig gewöhnliche US-Staatsanleihen gekauft: denn sollte sich die Inflationserwartung normalisieren, streiche ich einen Gewinn ein, unabhängig davon, was an der Zinsfront passiert.  Smile
#20
Notiz 

RE: Warum bringen Inflationsängste die Aktien zum Fallen?

viele unternehmen und staaten sind ja hoch verschuldet.
bei hoher inflation entschulden die sich dann mit der zeit.

somit sind doch die schulden in der zukunft auch weniger wert. das wäre ja das gegenstück von den zukünftigen gewinnen abzinsen oder?

somit wäre das auch wieder positiv für hochverschuldete firmen. also steigende kurse?


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