(09.08.2023, 19:22)Skeptiker schrieb:

Motto: Schönen Mittwoch,
hoffe es geht gut

Erstmal:

Guten Tag an den Stammtisch,

kehren wir heute zu den leichtherzigen Themen zurück als beim letzten Mal.
China ist auf dem Weg in die Deflation. Deflation gilt unter Volkswirtschaftlern als schwerer zu beseitigen als Inflation.
An was erinnert mich das nur?
Genau! Die Entwicklung Japans in den 1980ern. Während man sich also um China sorgt, ist im Falle Deutschlands wieder Licht am Ende des Tunels sichtbar.

Und ihr?

Ich find das sehr interessant, dass verschiedene Länder unterschiedlich mit der Deflation umgehen. 

Die Japaner haben nicht schlecht damit gelebt bzw. eher ziemlich gut. Dafür Jahrzehnte wirtschaftliche Stagnation. Das ist in einer wirtschaftsliberalen Gesellschaft wie im Westen absolut unmöglich. Da die Wirtschaftsakteure maßgeblichen politischen Einfluss haben. 

Vermutlich geht China wieder anders damit um als Japan und der Westen. ... da sie in diversen Bereichen die technologische Führung übernehmen wollen, sollte das Modell Japan eigentlich ausscheiden. 

Eigentlich dürfte nun, aufgrund niedriger Inflation, der Aktienmarkt in China immer interessanter werden. Was meint ihr?

Telekom Chef droht mit Verlagerung von Investitionen ins Ausland:

https://www.heise.de/news/Telekom-Chef-d...40794.html

Wieder ein Beispiel wie die Politik die Wirtschaft kaputt macht. Wobei sie erfolgreich die Preise gedeckelt haben, gut für Konsumenten, schlecht für's Geldverdienen.

Hab ich auch gelesen.

Nur eines nicht vergessen: Jeder Interessenverband oder Manager vertritt seine eigenen Interessen.

Deshalb alles kritisch hinterfragen. Ohne exakte Zahlen für Nutzungsgebühren ist es schwierig zu beurteilen.

Das das Preisniveau im Internet- und Mobilfunkbereich die letzten Jahre immer weiter gefallen ist, war nicht zu übersehen.

Besonders Drillisch macht im Mobilfunk mit hohen Datenmengen über O2-Netz mit Kampfpreisen über verschiedene Anbieter immer tiefere Preise.

Vodafone hat für Internetanschlüsse das erste Mal die Preise sogar für Bestandskunden erhöht. Ein erstes Zeichen für eine Wende?

Über den amerikanischen Markt habe ich nicht den tiefen Einblick.

Zitat:Wie Sankt Klara ist bestellt, zumeist

sich der Herbst verhält.

Bauernregeln.

OK, heute am Mittelmeer 10 Grad weniger als gestern, nur noch knapp 30.

Die Gota Fria wird hart dieses Jahr, hätten ja vor 20 Jahren in die Schweiz Schnee schippen kommen gekonnt.

Hmmm, ich meine mich erinnern zu können, dass El Nino dieses Jahr wieder relvant wäre und es besonders heiß werden würde. Zusätzlich zur Klimaerwärmung.
Die Weizenernte in Niedersachsen ist jedenfalls abgesoffen und nur noch als Viehfutter zu verwerten.

Zu Gota fria
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_t...10/25.html

Die sogenannte Sprungschicht (bei der die Temperatur praktisch schlagartig um 10 Grad und mehr absinkt) lag im westlichen Mittelmeer im Sommer immer bei 15-30m, von besonderen Wetterereignissen wie z. B. starker Sturm, mal abgesehen. Diesen Sommer war die Sprungschicht für den durchschnittlichen Sporttaucher bis ca. 40m nicht erreichbar. Es war durchgehend warm. D. h.; das Meer hat eine gewaltige Menge zusätzlicher Energie gespeichert. Was das für Wetter und Klima bedeutet, keine Ahnung.
Quelle: eigene Tauchgänge, Berichte von Tauchfreunden

Kumpel hat gemeint beim Tauchen wäre das Wasser noch nie so warm gewesen, 26-28 Grad in 10 Meter Tiefe. Die Gota Fria wird wohl dieses Jahr wieder mal heftige Fluten bringen, das Mittelmeer verdunstet schnell bei diesen Temperaturen. 2019 hatte es mich bös erwischt, musste mit dem Auto weg und das Auto war manchmal eher ein Boot.

Dafür muss ich in der Schweiz fast nie mehr Schnee schippen. Und am Mittelmeer ist es ja sonst so schön, bisschen Gerechtigkeit muss sein...

Was sagt ihr? Gierflation?

Das hab ich nicht so ganz verstanden, warum ein Stand wegen des Mindestlohns weniger Leute beschäftigen sollte, obwohl der Mindestlohn nicht so gravierend für ihn ist (in dem Beispiel) und er dann weniger verkaufen kann. Alle andere Kosten müssten dann ja umso mehr in's Kontor schlagen wenn der Umsatz dadurch z.B. halbiert wird.

Ich würde doch annehmen, dass ein Unternehmer eine Gesamtkosten/Nutzen Analyse macht. 

(19.08.2023, 14:55)Skeptiker schrieb: Was sagt ihr? Gierflation? 

Der entscheidende Punkt ist für mich der psychologische. Rieck nennt es in seinem Beitrag "soziale Beziehung", also ob der Käufer die Preiserhöhung für gerechtfertigt hält und bereit ist ihn zu bezahlen. Da wurde mit der Energiepreisinflation vor rund einem Jahr ein Damm gebrochen, der über ein Jahrzehnt lang gehalten hat. Dieser Dammbruch konnte die Verkäufer endlich dazu ermutigen, an der Preisschraube zu drehen, ohne daß es kundenseitig zu Boykottmaßnahmen kommt. Das war in den Jahren zuvor ja völlig unmöglich, obwohl wirtschaftlich gesehen auch schon theoretisch machbar. Aber wehe, ein Verkäufer hätte da mal in Zeiten von Nullzins und Nullinflation einfach so den Preis raufgesetzt - "Waaas??? Wieso das denn???" - ein Riesenaufschrei.

Jetzt schreit keiner mehr auf. Und die Verkäufer geben sich auch schon gar keine Mühe mehr, ihre Preiserhöhung zu begründen. Teilweise liest man als "Begründung" für die Preiserhöhung: "wegen der Inflation" - ah ja, wegen der Inflation macht man jetzt Inflation, alles klar.