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Normale Version: Vahanas Kurzzeitdepot - Der verkürzte Weg zur Weltherrschaft
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(06.05.2025, 20:34)Sauvignon schrieb: [ -> ]Vahana, ich verstehe nicht, warum du hart verdientes Geld so dermaßen verzockst.

Verstehe ich auch nicht.
Ich habe einige Leute kennen gelernt die im Casino gearbeitet haben und auch eine Autobiographie darüber gelesen wie einer seine Millionen verzockt hat.
Ein Satz ist dabei immer regelmäßig gefallen: Das Schlimmste was dir im Casino passieren kann ist, wenn du gewinnst.

Und genauso ist es auf die Börse und das Trading übertragbar.
Ich selber habe noch nie ein Casino betreten und werde es auch in Zukunft nicht machen. 

(06.05.2025, 20:34)Sauvignon schrieb: [ -> ]Was spricht gegen deine legendäre Tapete, Aktien long?

Man bildet sich ein das es auch schneller gehen könnte.
Um es mal ganz deutlich zu sagen: Mir macht mein Job keinen Spaß mehr, bzw. die Firma. Der Ton wird schärfer, die Chefs bekloppter, die Planung wilder, die Kunden anspruchsvoller, immer mehr Bürokratie und beschissene Software. Die Länder in die ich reisen muss werden stetig schlechter. 
Lebensqualität Null.
Und das sagt jemand der bis vor 7-8 Jahren noch standfest behauptet hat den geilsten Job der Welt zu haben. Es liegt übrigens nicht an mir, denn meine Kollegen sagen das gleiche.
Dazu kommt noch eine "falsche" Arbeitsmentalität die mich innerlich dazu zwingt eben nicht nach Hause zu fliegen wenn Vater einen Schlaganfall, eine Herz OP hat, oder die Mutter sich die Rückenwirbel bricht bei einem Ausrutscher in der Dusche.
In dem Moment sag ich mir, dass ich es ja eh nicht mehr ändern kann, meine Schwester kümmert sich gut. Aber menschlich gesehen ist es falsch, denn meine Eltern waren auch immer für mich da.
Aber glaubt mal nicht das die Firma auch nur ein "Danke" übrig hat oder es sonstwie würdigt. Wenn man anmeldet das man zuhause ein Problem hat ist denen das egal, hauptsache das Projekt läuft durch. 
Wie geil wäre das gewesen wenn die meiner Mutter einen Blumenstrauß geschickt hätten? Einfach nur als kleine Geste.

Das Trading scheint da so eine Art vermeintlicher Game Changer zu sein. So nach dem Motto, wenn das einmal läuft kannst du den ganzen Scheiß an den Nagel hängen.

Selbst wenn ich mir auf meiner Tapete durchrechne das es "nur noch 5 Jahre" der Schmerzen sind, sucht man zwangsweise Wege das noch zu beschleunigen.
Das es einen wie jetzt dann auch mal 2 Jahre nach hinten werfen kann, wird elegant ausgeblendet. 

Ich hoffe es ist einigermaßen nachvollziehbar.
Ich denke Du solltest mal eine Art Kassensturz vom Leben machen.
Was ist wichtig was nicht.
Wieviel Geld brauche ich wirklich wofür?
Gibts Dinge die wichtiger sind als Geld?
Du hast jetzt schon mehr als die meisten Menschen je zusammen bekommen, trotz des letzten Reinfalls, jedenfalls hoffe ich daß es noch so ist.
Du hast auch das finanzielle Polster Dir in Ruhe einen anderen Job zu suchen, vielleicht für ein paar Knöpfe weniger, aber mit einem Leben neben der Arbeit.
Jeder ist ersetzbar und wird auch ersetzt.
Und Du wirst kein Danke erhalten, Du bist in drei Monaten vergessen.
Deine Gedanken im letzten Post gehen, nach meiner bescheidenen Meinung, in die richtige Richtung.
Unser MrPassiv hat das, denke ich, auch schön umgesetzt.
Dass Du den Verlust hier mitteilst (Du müsstest es nicht) macht Dich sympathisch!

Interactive Brokers liquidiert (ich hatte schon das Vergnügen) beleihbare Aktien nicht vor einer Hebelung von mindestens 3. Deine normale Vorgehensweise beinhaltet eine breite Diversifikation. Mit dem Ausmass des Leerverkaufs hast Du Deine eigenen Regeln eklatant missachtet, und das Risiko wurde unkontrollierbar.

Zitat:Es ist nicht nur die Long/Short Richtung, sondern insgesamt die Tatsache das ich zu früh dran bin und der Markt zwischendrin übertreibt und mein Konto dabei erdet.

Der Markt neigt dazu, bis ins Absurde zu übertreiben. Ganz einfach weil es um einen Haufen Geld geht. Übertreibungen sind für die relevanten Akteure ein glänzendes Geschäft!


To-Do Liste:
• den entstandenen Wertpapierkredit über die Zeit abtragen
• Disziplinlosigkeit abstellen, Positionsgrössen müssen vernünftig sein
• insbesondere bei Leerverkäufen vorsichtig sein
• Deine Investitions- Strategie weiter verfolgen und verbessern
meiner Einschätzung nach bist du kein Spieler, schlicht und einfach durch die höhere Kapitalbasis werden die Einsätze höher. Klingt arrogant, ist aber so. Es geht nun mal nicht mehr ein paar Hunderter oder Tausender sondern um fünf- oder sechsstellige Beträge, da muss man durch.

Und nicht vergessen, während andere erschrocken vom Marktgeschehen wie das Kaninchen vor der Schlange stehen hast du Entscheidungen getroffen.
(05.05.2025, 16:46)Vahana schrieb: [ -> ]Um welche Summe es geht und welcher Titel das war behalte ich diesmal erst einmal für mich. Vielleicht bekomme ich zum Jahreabschluss dazu Motivation.

Falls es dich erleichtert:

Ich habe in der Zeit von ungefähr März 1997 bis Juni 1998 mit Kurzfrist-Trading im FDAX, das allerdings so gut wie immer in Sell Openings bestand, weil ich prinzipiell short orientiert war und die Rallye für eine Übertreibungsphase hielt, insgesamt einen Betrag von umgerechnet rund 980.000 Euro verloren.   Cry-baby
(06.05.2025, 22:14)vrider73 schrieb: [ -> ]Du hast auch das finanzielle Polster Dir in Ruhe einen anderen Job zu suchen, vielleicht für ein paar Knöpfe weniger, aber mit einem Leben neben der Arbeit.
Jeder ist ersetzbar und wird auch ersetzt.
Und Du wirst kein Danke erhalten, Du bist in drei Monaten vergessen.

3 Monate? Das dauert maximal eine Woche bis die meinen Namen vergessen haben!
Ein neuer Job kommt nicht in Frage. Dafür bin ich zu kurz vorm Ziel und dann gilt "never touch a running system".

Solche Überlegungen wie Sabbatjahr, Vertragsstunden kürzen oder verstärkt Überstunden abfeiern habe ich schon hinter mir. Dabei stelle ich mir immer vor das ich die Zeit hinten dran hängen muss.
Das ist ein Joker den ich noch ziehen kann, aber keinesfalls aktuell mit roten Zahlen auf dem Konto.

Der Firma selbst gegenüber bin ich ja noch nicht mal schlecht eingestellt. Es sind hauptsächlich die Chefs die den Job zur Hölle machen. 
Gut, der Firma könnte man vorwerfen das sie solche Chefs einsetzen. 

(07.05.2025, 03:02)Gruenfeld schrieb: [ -> ]• insbesondere bei Leerverkäufen vorsichtig sein

In dieser Hinsicht werde da gar nichts mehr machen.
Ich fing immer vorsichtig an und war erfolgreich. Dann beim mutiger werden wirds schlechter.

Das einzige was ich mir vorstellen kann ist es, im Bärenmarkt auf Pump Aktien zu kaufen. 

(07.05.2025, 07:55)Speculatius schrieb: [ -> ]...insgesamt einen Betrag von umgerechnet rund 980.000 Euro verloren.   Cry-baby

Und wie bist du da raus gekommen? Oder war das Kapital vorhanden und du hast es verloren?
Ist auf jeden Fall richtig bitter. Welche Lehren hast du gezogen?
(07.05.2025, 16:03)Vahana schrieb: [ -> ]Und wie bist du da raus gekommen? Oder war das Kapital vorhanden und du hast es verloren?
Ist auf jeden Fall richtig bitter. Welche Lehren hast du gezogen?

"Raus" bin ich die nächsten 20 Jahre nicht gekommen, weil auch fremdes Geld mit dabei war, das ich verjubelt hatte und zurückzahlen musste/wollte.
Die Lehre war, umgehend einen Job als Kommissionshändler anzutreten und mich fortan aus eigenen aktiven Analgeentscheidungen rauszuhalten, abgesehen vom Gambling mit Minimalbeträgen. Sonst nur passives Investment.
Ich sehe da gewisse Parallelen zu meiner Geschichte, nur in einer anderen Fallhöhe.

Gambling mit Minimalbeträgen würde mich nur wieder anfixen.
Also bisschen rumzocken mit Beträgen, die über paar tausend Euro nicht hinausgehen, halte ich für vertretbar und das macht mir auch Spaß. Die Zeiten, wo ich 50.000 oder 100.000 DM (Euro gab es da noch nicht) auf Aktie X oder Y oder Future long oder short gesetzt habe, sind seit Mitte 1998 aber definitiv vorbei. Außer passives (Dauer-)Investment in Index-ETF ist nichts mehr erlaubt und will ich auch gar nicht mehr. Ich sage immer: in jungen Jahren kann man es probieren und hat entweder Glück und kassiert die Millionen oder Pech und kassiert auch die Millionen - als Schulden.  Biggrin
Ab einem gewissen Alter ist dann aber Schluss mit lustig, und wenn man es nicht geschafft hat, muss man eben den Weg als normal Berufstätiger gehen.
Die Idee im Bärenmarkt auf Pump zu kaufen erachte ich als goldrichtig.
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