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ausformulierte Tradingstrategien.
#41

RE: ausformulierte Tradingstrategien.

(12.04.2021, 19:13)Käsekuchen schrieb: Tolle, einfache Strategie, danke! :)

Kannst Du bitte erklären, was genau es mit EV/FCF < 34 auf sich hat? Ist 34 willkürlich festgelegt, oder gibt es dazu eine Begründung?
Woher beziehst Du den Unternehmenswert? Bei Finviz wird der ja erstmal nicht direkt angeboten.

EV/FCF gleich 33 heisst 3.33% der Enterprise Value. Die Zinsen auf das Fremdkapital sind ja hier schon abgezogen. Die Firma generiert Cash, netto mindestens 3.33% des eingesetzten Betrages. Mag nicht nach viel tönen aber Du musst ja auch noch das Fremdkapital berücksichtigen. Genügt auf jeden Fall um eine anständige Dividende zu zahlen ohne zusätzlich Schulden machen zu müssen.

Die EV ist schlicht Marktkapital plus Fremdkapital minus Cash. Findet man fast überall.

Der Free Cashflow hingegen ist etwas komplizierter. Grundsätzlich Operativer Cashflow minus Investitionen in den aktuellen Betrieb. Da muss man oft und in vielen Branchen von Hand rechnen, Zahlen rein und rausrechnen und die Bemerkungen zur Buchhaltung lesen. Als Basis nehme ich jeweils die Jahresberichte aus Edgar.

Gerade weil das etwas mühsam zu berechnen ist habe ich seit kurzem meine Nachforschungen auf den Dow Jones US 100 Dividend Index beschränkt, so muss ich nur 100 Firmen analysieren...

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#42
Notiz 

RE: ausformulierte Tradingstrategien.

(12.04.2021, 00:17)Vahana schrieb: Ist das denn eine garantierte Zusage vom Broker das der einen Hebel 3 auch in stürmischen Zeiten zulässt?

Bei Onvista ist das eher so eine Zusagequalität mit der Standfestigkeit eines Gummibärchen.
Zinsen ändern sich.
Beleihungswerte ändern sich.
Die Kurse sowieso.

Und schwubs: Biste pleite. Oder hast im besten Fall zum schlechtesten Zeitpunkt verkauft.
Im Prinzip ist das immer ganz gut wenn man sich auf die Unzuverlässigkeit seines Geschäftspartners verlassen kann.
Von daher sollte sich jeder die Frage stellen wie zuverlässig sein Broker ist.

83% hört sich schon nach Kometeneinschlag oder Zombieapokalypse an.

(12.04.2021, 09:12)cubanpete schrieb: Guter Punkt. Genau deshalb habe ich Portfolio Margin. Ich hatte nie vor mit so viel Margin zu handeln, aber ich schätze den Spielraum.

Die Margin wird immer individuell berechnet. Jede Position hat entweder Standard Margin (das wären dann 800% bzw. 300%) oder hat strengere Regeln. Dann wird bei Portfolio margin zusätzlich überprüft wie gut das Portfolio diversifiziert ist.

Die Differenz von 800% zu 300% ist mein Buffer für solche Geschichten. Mit Reg. T margin würde ich die Ueberwachung auf deutlich weniger einstellen um margin calls bzw. bei IB Zwangsverkäufe zu verhindern.

Ich danke euch für eure konstruktiven Beiträge - ich muss mir noch eine zusätzliche/veränderte Regel zum Umgang mit Margin überlegen!
Meine mögliche Kaufkraft beträgt aktuell das 5-fache vom aktuelle Nettoliquidationswert, das Risiko das Vahana aufzeigt ist nicht von der Hand zu weisen.

Bezieht ihr in euren Überlegungen das Beta von Aktien ein? Bei mir ist beispielsweise 2/3 des Depotwertes mit beta < 1, wodurch ich davon ausgehe bei einem 75% Einbruch des S&P 500 nicht 75 % Depotverlust zu haben.
#43

RE: ausformulierte Tradingstrategien.

(12.04.2021, 21:14)Dividendenjaeger schrieb: Ich danke euch für eure konstruktiven Beiträge - ich muss mir noch eine zusätzliche/veränderte Regel zum Umgang mit Margin überlegen!
Meine mögliche Kaufkraft beträgt aktuell das 5-fache vom aktuelle Nettoliquidationswert, das Risiko das Vahana aufzeigt ist nicht von der Hand zu weisen.

Bezieht ihr in euren Überlegungen das Beta von Aktien ein? Bei mir ist beispielsweise 2/3 des Depotwertes mit beta < 1, wodurch ich davon ausgehe bei einem 75% Einbruch des S&P 500 nicht 75 % Depotverlust zu haben.

Nein, ich beziehe das Beta nicht ein. Grund: sehr veränderlicher Wert. Hatte mal ein wenig damit experimentiert, aber es gibt nichts volatilerers als die Volatilität...

Aber der Broker berücksichtigt es: wenn es zu gross wird so verringert er den Beleihungswert der entsprechenden Aktie. Damit ich das nicht für jede Aktie überwachen muss nutze ich den Spielraum der Portfolio Margin.

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#44
Notiz 

RE: ausformulierte Tradingstrategien.

(12.04.2021, 21:14)Dividendenjaeger schrieb: Meine mögliche Kaufkraft beträgt aktuell das 5-fache vom aktuelle Nettoliquidationswert, das Risiko das Vahana aufzeigt ist nicht von der Hand zu weisen.

Ich finde das ehrlich gesagt auch sehr unseriös das sowas vom Broker angeboten wird. Vielleicht zielt das eher darauf ab das Daytrader angelockt werden sollen, da macht das Sinn.
Für ein langfristigen Einsatz ist sowas ungeeignet. Im Prinzip ist das nur eine Frage der Zeit bis sowas nach hinten losgeht wenn man solche Hebel auch nur ansatzweise ausreizt.

(12.04.2021, 21:14)Dividendenjaeger schrieb: Bezieht ihr in euren Überlegungen das Beta von Aktien ein? Bei mir ist beispielsweise 2/3 des Depotwertes mit beta < 1, wodurch ich davon ausgehe bei einem 75% Einbruch des S&P 500 nicht 75 % Depotverlust zu haben.

Es ist ein Unterschied ob man nur aus Interesse mit Zahlen spielt, oder sie für den Handel benutzen will.
Sobald du dir einen Worst Case zurecht legst und den Hebel danach ausreizt, dann muss der S&P nur um 76% statt um 75% fallen und das Kartenhaus bricht zusammen.

In meinen Augen macht es daher mehr Sinn sich ein Szenario zu überlegen wie man auf den Markt reagiert.
Man könnte beispielsweise auch sagen, beim Depot was 40% im Plus ist darf ich Hebel 1,4 handeln ... beim Depot was 20% im Plus ist nur noch Hebel 1,2 ... usw.
Irgendeine Dynamik eben.

Ich für mein Depot sage einfach, dass ich den Hebel komplett nutze (also 70k) solange es möglich ist, und im Ernstfall Positionen stückweise auflöse.
Nehmen wir mal an mein Depot sackt von 400 auf 200k ab (inkl 70k Kredit), dann ist der Hebel 1,54. (Kurz vorm Margin Call)
Dann reduziere ich den Kredit durch Verkäufe von 70 auf 60k, dann ist der Hebel nur noch bei 1,46.
Ich gehe mal nicht davon aus das sowas von heute auf morgen passiert. Also hätte ich noch Zeit um Geld nachzuschießen. Damit kann ich dann entweder den Kredit reduzieren oder beleihbare Positonen nachkaufen.
Oder ich schichte Positionen die nur zu 40% zu beleihen sind um, in Positionen die zu 70% zu beleihen sind.

Der Kern des Übels liegt aber definitiv im Hebel selbst. Vermutlich kann man durch etwas Zahlenspielerei und die Definition eines maximalen Hebels für das eigene Depot schon 99% aller Fälle und Folgefehler ausschließen.
Irgendwie muss man nur dafür sorgen, dass man unten kaufen kann und nicht verkaufen muss.

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#45

RE: ausformulierte Tradingstrategien.

Ich habe für eine andere Strategie die ich mit grossem Hebel fahre sehr lange über Hebel nachgedacht und ein paar Anhaltspunkte (für mich) gefunden. Vielleicht nutzen sie ja auch jemandem:

Ich berechne zwei margin: eines bewertet das Portfolio aus dem Minimum von aktuellem und Einkaufswert, das zweite aus dem aktuellen Portfoliowert. Erst wenn beide sagen die Belehnung ist zu hoch wird verkauft. Wenn beide sagen die Belehnung ist zu tief wird gekauft. Sagen die beiden nicht das gleiche so ist es eine "hold" Situation: für jeden neuen Kauf wird entsprechend verkauft.

Konkret heisst das eigentlich dass die zusätzliche margin aus Buchgewinnen erst investiert wird wenn die Gewinne realisiert worden sind. Eine Vorsichtsmassnahme die allerdings die Strategie auch etwas "bremst".

Viele bekannte Börsianer sagen dass Hebel bei Aktien grundsätzlich Unsinn sind. Aber dann kann man ja fast keine Aktie kaufen deren Firma nicht auch mit Fremdkapital arbeitet.

In der hier von mir vorgestellten Dividendenstrategie nutze ich Hebel nur als "Crash Recovery" und ein sehr kleiner Hebel aus reiner Faulheit; ich muss dann nicht alle paar Tage oder Wochen Dividenden re-investieren sondern mach das ein oder zwei Mal im Jahr und lasse dann den Kredit durch die Dividenden abzahlen.

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#46
Notiz 

RE: ausformulierte Tradingstrategien.

(12.04.2021, 23:58)cubanpete schrieb: Viele bekannte Börsianer sagen dass Hebel bei Aktien grundsätzlich Unsinn sind.

Ist das so?
Ich denke viele trauen sich einfach nicht das Gegenteil zu behaupten, weil eventuell dann einige Leser die falschen Schlüsse daraus ziehen und All-In+Hypothek-aufs-Haus bei GME gehen.

Für mich als Anleger macht Fremdkapital genauso viel Sinn wie für ein Unternehmen. Wie du schon richtig gesagt hast.

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