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Wohin mit der Kohle?
#21
Notiz 

RE: Wohin mit der Kohle?

(13.08.2020, 09:08)fahri schrieb: Die Frage, die Mr. Passiv zwischen den Zeilen zu stellen scheint, ist ja die wann es "genug" ist,....die Frage habe ich 
auch schon oft versucht persönlich für mich zu beantworten. Ich kann aktuell so leben, das ich mir die Wünsche, die ich habe erfüllen kann,
Dinge die ich machen möchte und wenn sie mir wirklich wichtig sind auch zu erfüllen. 

Eigentlich sollte es das ja schon sein ? Was will man eigentlich mehr ?  Meine Ansprüche sind aber eben auch nicht sonderlich
hoch. Also habe ich immer noch das Sparen im Hinterkopf, falls im Alter die Dinge des täglichen Lebens noch teurer werden,
möchte ich dafür gewappnet sein.


Kurzum - ich kann für mich sagen, ich bin immer noch dabei für "schlechte Zeiten" zu sparen, ohne die Notwendigkeit eigentlich
noch zu haben. Dafür mache ich mich aber auch nicht mehr kaputt und suche mir Dinge aus die mir wirklich Spass machen,
eine davon ist das Investieren in gute, solide Aktienwerte. Wohl auch der Grund warum wir alle hier sind  Biggrin

Mr. Passiv gehört scheinbar wirklich zu denjenigen die einen Schuss vor den Bug bekommen haben, der aber so intelligent ist,
die richtigen Schlüsse draus gezogen zu haben und die Dinge zu ändern, die ihn dahin gebracht haben. Vielleicht nicht alles,
aber er stellt aktuell die richtigen Fragen in meinen Augen  Wink

Ich habe das Gefühl, je älter der Mensch wird, desto weniger zählen materielle Werte, sondern es rücken andere Dinge
in den Vordergrund, im jungen Alter sah das doch noch ganz anders aus. Ich glaube schon das es wichtig ist, sich zu überlegen,
wann es "genug" ist, kann aber für mich sagen das es da noch keinen bestimmten Zeitpunkt gibt und ich befürchte den
wird es vielleicht auch nie geben  Wonder


Damit wäre auch für mich eigentlich alles gesagt... Biggrin

Mein ursprünglicher Gedanke damals, als ich mich im April 2015 an die Börse gewagt habe, war genug Geld zu investieren, damit ich mit 55 Jahren im Monat nach Steuern ca. 2000€ (bzw. 3000€ inkl. Inflation) aus passivem Einkommen zur Verfügung habe. Meine Jungs wären zu diesem Zeitpunkt dann Mitte 20 und hoffentlich aus dem gröbsten raus. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich auch nicht mehr arbeiten müssen, bzw. nur noch das worauf ich Lust habe, viel reisen und meine Träume erfüllen (z.B. eine Alpenüberquerung zu Fuss) - das übliche was sich viele halt so für Ihre Rente vorstellen.
Auslöser damals war mein eigener Vater, der mit Mitte 50 von seinem AG entlassen wurde (zu teuer und nicht willens jede Woche 20 unbezahlte Überstunden zu machen) und fast fünf Jahre lang trotz hoher Qualifikation und ständiger Weiterbildungen keinen neuen Job fand. Ich hatte mir damals geschworen das mir das nicht passieren wird.
Zudem weist mein Rentenbescheid aktuell nur eine dreistellige zu erwartende Rentenzahlung aus, was mich im Alter sicherlich zu einem Sozialfall gemacht hätte. Und darauf hatte ich keine Lust.

Der Faktor Zeit war auch für mich ein ausschlaggebender Punkt, warum ich mich kürzlich nach einem neuen Job umgesehen und diesen dann auch angenommen habe. Ich war zuvor Führungskraft im Handel und hatte sowohl auf die Arbeitszeiten als auch auf die miese Bezahlung trotz hoher Verantwortung einfach keine Lust mehr. Ich bin nun gerade 40 geworden, habe nun im Vergleich traumhafte Arbeitszeiten und verdiene genauso viel wie vorher, und das obwohl ich nur noch normaler Angestellter bin. Dafür kann ich um 16:45 Uhr den Stift fallen lassen (Freitag um 12:00) und bin nun abends und am Wochenende immer daheim bei meiner Familie. Das ist echter Wohlstand. Da wir uns weder aus Klamotten, Autos oder sonstigen Statussymbolen sonderlich viel machen, leben meine Frau und ich wirklich sparsam und bekommen eine monatl. Sparrate von 40% des Einkommens ohne Einschränkungen problemlos hin.
Ich mache mir aktuell eher Sorgen ob wir die Kohle später mal überhaupt wieder losbringen werden. Wer solange sparsam lebt und ein Vermögen aufbaut, sieht glaube ich später auch keinen Grund die Kohle auf den Kopf zu hauen, auch wenn es das Vermögen eigentlich hergeben würde.. Irony

Ich hatte genau diese Frage ("Wann ist es eigentlich genug?") auch schon mal hier im Forum an unseren User Bloom gestellt, und ich glaube er hatte auch keine echte Antwort darauf - schon allein weil Geld die Angewohnheit hat, sich ab einer gewissen Schneeballgröße schon von selbst so schnell zu vermehren das du es mit deinem gewohnten Standard gar nicht mehr komplett ausgeben kannst. Er lebt nach seiner Aussage ja doch durchaus auf gehobenem Standard, aber das Geld kommt vorne schneller zur Tür rein als er es für Tesla's oder Häuser in der Dom. Rep. hinten wieder ausgeben kann.

Für mich bedeutet ein solides Vermögen einfach Freiheit. Nicht mehr... Aber genauer drüber nachgedacht ist die persönliche Freiheit doch einfach alles im Leben?! Tun zu können was man möchte ohne daran gebunden zu sein ob andere (z.B. der Chef) einem diese Freiheit geben können/wollen ist für mich das Paradies für das ich spare. Nicht frugalistisch, dass ist es mir nicht wert - aber trotzdem strikt und immer nach Plan.

Nach heutigem Stand werde ich später dann meinen Wohnsitz auch nicht mehr hier in D haben. Meiner Meinung nach geht dieses Land dank immer schlimmerer Misswirtschaft den Bach runter und ich sehe zumindest aktuell keinen Grund warum sich das wieder ändern sollte. Das geht allerdings nur, wenn man das Geld hat um sich diese Freiheit auch nehmen zu können. Wer im Hamsterrad sitzt, schafft es hier nicht raus, außer er hat vielleicht einen im Wunschland sehr gefragten Job der Ihm die Auswanderung ermöglicht. Wer Geld hat, kann hingegen fast überall hin, womit wir wieder beim Thema persönliche Freiheit sind.

Also kurzum, ich tue das ganze hier weil ich frei sein will. Biggrin


Beste Grüße


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