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Paradigmenwechsel
#51
Notiz 

RE: Paradigmenwechsel

Was ich witzig finde ist das ständig über Schulden geredet wird aber nie über die zugehörigen Forderungen/Vermögen. Der Autor dieses Artikels z.B. beschreibt das es doch toll wäre wenn ein Land sich zu 180% BIP verschulden würde (Staat/Firmen/Haushalte je 60%) ohne zu erwähnen wer denn die 180% BIP in der Tasche hat um sie mal eben zu verleihen. Das ist übrigens nicht nur bei diesem Autor so sondern quasi immer und überall, ein Schelm wer ...  Irony

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#52
Notiz 

RE: Paradigmenwechsel

(27.07.2019, 17:42)jf2 schrieb: Was ich witzig finde ist das ständig über Schulden geredet wird aber nie über die zugehörigen Forderungen/Vermögen. Der Autor dieses Artikels z.B. beschreibt das es doch toll wäre wenn ein Land sich zu 180% BIP verschulden würde (Staat/Firmen/Haushalte je 60%) ohne zu erwähnen wer denn die 180% BIP in der Tasche hat um sie mal eben zu verleihen. Das ist übrigens nicht nur bei diesem Autor so sondern quasi immer und überall, ein Schelm wer ...  Irony

Alles Geld ist Schulden und historisch gesehen wurden die Schulden nie zurückgezahlt. Trotzdem erfüllen sie einen guten Zweck weil damit Tauschhandel getrieben werden kann. Und so lange niemand weiss dass die Schulden historisch gesehen nie zurück gezahlt wurden und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch diesmal nicht zurückgezahlt werden gibt es ja auch kein Problem.

Im Moment in dem die Menschheit Geld begreift funktioniert es nicht mehr. Aber ich habe beim aktuellen Intelligenzstand der Menschen davor nicht die geringste Angst.
#53

RE: Paradigmenwechsel

Also das tue ich nix am verstehen am sein!

????

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Hat sich erledigt. 
#54
Notiz 

RE: Paradigmenwechsel

(26.07.2019, 13:00)Jlagreen schrieb: Mir ging es mehr darum, dass die Vorhersagen regelmäßig wiederholt werden und mit neuem Datum versehen werden.

Der Kapitalismus, die Marktwirtschaft oder wie man es auch immer nennen will, produziert regelmäßig gewisse Krisen. Deshalb haben seine Kritiker oder Leute, die eine Änderung am System wünschen (in welche Richtung dann auch immer) immer wieder aufs neue Anlass, seinen Untergang vorherzusagen.

Meine Prognose ist deshalb: Wenn nicht rein politisch irgendeine "Reform" oder Umgestaltung herbeigeführt wird, wird es nach der Krise genauso weitergehen wie bisher.
Besonders wenn wir nach Asien, in die USA oder nur nach Deutschland schauen, sehe ich einfach keine Grund zur Annahme, dass die Politik in naher Zukunft irgendwelche Zentralverwaltungswirtschaften installieren will. Was spannend ist und wo ein gewisser Unsicherheitsfaktor besteht, ist nur der Euroraum und seine Auswirkungen auf die gesamte EU.
Es könnte tatsächlich sein, dass dort Schritte unternommen werden, die größere Langzeitfolgen haben. Das wäre dann aber ein rein politischer Schritt, man kann die Krise auch einfach aussitzen und bis zum nächsten Mal abwarten.

Jlagreen schrieb:Außerdem kann keiner wissen, wie die Schuldenkrise aussehen wird und was die Maßnahmen seien werden.

Dem möchte ich hiermit widersprechen: Wir sind doch schon in der Schuldenkrise. Man kann anhand von Griechenland und der EZB-Politik sehr schön sehen, wohin diese Schuldenkrise führt. Das Ganze vielleicht noch eine Nummer größer. Offensichtlich sind die Menschen bereit, die negativen Folgen einfach hinzunehmen.

Jlagreen schrieb:Nichts, weil was sollen die Gläubiger (teilweise ja gegenseitig) schon machen?

Sich andere Investitionsmöglichkeiten suchen und die Staatspapiere abschreiben. Beides wird natürlich Auswirkungen haben, wenn z. B. Versicherungsunternehmen, Kleinsparer usw. plötzlich die Staatspapiere wegschmeißen können.
Und die meisten dieser Leute werden es sich sehr gut zweimal überlegen, ob sie noch mal in diesen Markt einsteigen. Aus ökonomischen Interesse werden sie es jedenfalls nicht tun.

Man darf eventuell davon ausgehen, dass der Staat da gesetzlich was regelt, etwa dass die Banken Staatspapiere als Sicherheiten halten müssen oder ähnliches.

Jlagreen schrieb:Es wird eher einen großen Reset mit schmerzlichen Verlusten beim Vermögen (unterhalb der Eliten) geben. Gleichzeitig werden große Ängste geschürt, so dass das Misstrauen innerhalb und zwischen Bevölkerungsschichten größer sein wird als die Einheit gegen die Staatseliten vorzugehen.

Wonder
Das sehe ich eher nicht so. Wer ist denn der Hauptleidtragende von diesen Maßnahmen? Es sind Menschen aus dem Mittelstand, die versuchen sich ein vom Staat oder ihren Arbeitgeber unabhängiges Vermögen aufzubauen. Leute, für die das, aus welchen Gründen auch immer, sowieso nicht in Frage kommt, werden sich nicht betroffen fühlen. Ebenso die Oberschicht, die so reich ist, dass sie ohnehin auf alle möglichen Ausgänge wetten abschließen kann. Was Unternehmen angeht (Banken, Versicherungen, sonstigen Finanzdienste) ist ebenfalls nicht mit Widerstand zu rechen. Wieso auch?

Die ehemaligen Sparer aus der Mittelschicht werden entweder ihre Schmerzen ertragen und weitermachen oder eben in den untere Mittelschicht bis Unterschicht abstürzen und dort sind sie Wählerpotenzial genau der Parteien, die mit populären Forderungen immer vorankommen.

(27.07.2019, 11:01)Ventura schrieb: Warum-muessen-immer-Resets-in-der-Finanzwirtschaft-die-Exzesse-beenden?

https://www.goldseiten.de/artikel/420804...ml?seite=1

Der Artikel behauptet im Grunde genommen, dass der Zinseszins Schuld an der gesellschaftlichen Spaltung sei und zu Kriegen führe und deshalb regelmäßig ein Schuldenschnitt vorgenommen werden sollte.
Ich halte die Argumentation für nicht stichhaltig. Erstens ist nicht erklärbar, wieso ein Politiker plötzlich Kriege führen sollte wegen Schulden der Regierung. Das angeführte Beispiel mit dem Vietnam-Krieg ist ja eigentlich der umgekehrte Fall.
Zweitens wird so ein Schuldenschnitt ja bei jeden intelligenten Marktteilnehmer sofort einkalkuliert.
#55
Notiz 

RE: Paradigmenwechsel

(28.07.2019, 15:59)Skeptiker schrieb: Der Kapitalismus, die Marktwirtschaft oder wie man es auch immer nennen will, produziert regelmäßig gewisse Krisen. Deshalb haben seine Kritiker oder Leute, die eine Änderung am System wünschen (in welche Richtung dann auch immer) immer wieder aufs neue Anlass, seinen Untergang vorherzusagen.

Meine Prognose ist deshalb: Wenn nicht rein politisch irgendeine "Reform" oder Umgestaltung herbeigeführt wird, wird es nach der Krise genauso weitergehen wie bisher.

......

Man sollte sich in dieser Diskussion wirklich die Frage stellen ob der Kapitalismus oder die Marktwirtschaft die Krisen produzieren oder evt. die staatliche Einflussnahme auf die Wirtschaftssysteme diese ihrer (notwendigen) Bereinigungsprozesse beraubt.
Generell hiesse die Frage ob wir bei den juengeren Krisen von Marktversagen sprechen oder von Staatsversagen - und dann im Folgeschluss diskutieren ob zunehmende staatliche Regulierung Probleme loest oder neue verursacht.

In einer Marktwirtschaft waere Griechenland nicht gerettet worden, waere "alternativlos" eine populistische politische Phrase, Sozialisierung von Verlusten nicht moeglich und Banken "too big too fail" waeren nicht existent...

Ich halte es fuer wichtig sich darueber im klaren zu sein dass z.B. fuer Probleme, die aufgrund planwirtschaftlicher Steuerung des Zinses und der Geldmenge (zwecks Erreichung politischer Ziele) entstehen, weder die Marktwirtschaft noch der Kapitalismus verantwortlich gemacht werden duerfen.
Interessanterweise sind aber viele negative Folgen politischer Einflussnahme die Rechtfertigung von noch mehr Einflussnahme....
#56
Notiz 

RE: Paradigmenwechsel

(28.07.2019, 16:50)Ste Fan schrieb: Man sollte sich in dieser Diskussion wirklich die Frage stellen ob der Kapitalismus oder die Marktwirtschaft die Krisen produzieren oder evt. die staatliche Einflussnahme auf die Wirtschaftssysteme diese ihrer (notwendigen) Bereinigungsprozesse beraubt.

Einwand angenommen. Aber man muss dazu sagen, dass solche Krisen in völlig unterschiedlichen Regierungen und Zeiten immer wieder auftreten. Das wird also alles eher nicht an der jüngsten Entwicklung liegen...

Ste Fan schrieb:Generell hiesse die Frage ob wir bei den juengeren Krisen von Marktversagen sprechen oder von Staatsversagen - und dann im Folgeschluss diskutieren ob zunehmende staatliche Regulierung Probleme loest oder neue verursacht.

Hier muss man zwei Fragen unterscheiden:
1. Ob bei den bisherigen Krisen staatliche Eingriffe eine Rolle gespielt haben.
2. Ob staatliche Eingriffe an sich gut oder schädlich sind.

Ste Fan schrieb:Ich halte es fuer wichtig sich darueber im klaren zu sein dass z.B. fuer Probleme, die aufgrund planwirtschaftlicher Steuerung des Zinses und der Geldmenge (zwecks Erreichung politischer Ziele) entstehen, weder die Marktwirtschaft noch der Kapitalismus verantwortlich gemacht werden duerfen.
Interessanterweise sind aber viele negative Folgen politischer Einflussnahme die Rechtfertigung von noch mehr Einflussnahme....

Das ist etwas, das auch ich seit langem kritisiere, aber es bringt nichts mehr, das ist durch Zeitungen und Medien so fest etabliert...


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