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Deutsche Volkswirtschaft - quo vadis?
#97
Notiz 

RE: Deutsche Volkswirtschaft - quo vadis?

(13.10.2023, 15:30)Speculatius schrieb: "Transformation" ist nett gesagt - wenn diese in einer Transformation auf Null besteht und kein Ersatz kommt. Die von dir genannten Beispiele darfst du in Zukunft gern noch ergänzen um Chemie, Autos, Bahn, irgendwann dann Luftfahrt, Rüstung (galt ja lange als verpönt, ist jetzt plötzlich wieder angesagt, wegen Russland und so)....

Wieso in Zukunft? Das ist doch in den letzten Jahrzehnten schon passiert....

Wir haben uns seit den 1950er Jahren immer mehr zur Dienstleistungsgesellschaft
entwickelt.....

Anteil der Wirtschaftsbereiche an der Gesamtbeschäftigung in der Bundesrepublik Deutschland von 1950 bis 2022
https://de.statista.com/statistik/daten/...utschland/


Anteil der Wirtschaftszweige an der Bruttowertschöpfung¹ in Deutschland im Jahr 2022
https://de.statista.com/statistik/daten/...dsprodukt/

Dienstleistungen sichtbar gemacht: Zahlen und Trends auf einen Blick
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel...rends.html

Chemieindustrie....
https://www.technik-einkauf.de/einkauf/d...t-304.html

https://www.chemanager-online.com/news/c...-abschwung

https://www.vci.de/die-branche/zahlen-be...nalyse.jsp

Da kommt ganz weit vorne China, dann USA, und dann erst mit weitem Abstand Deutschland -
das BASF für sich genommen der stärkste Chemiekonzern ist ändert daran nicht das geringste.
Ist es schlecht das BASF jetzt den drittgrössten Unternehensstandord in China aufbaut?
Wieso? Machen doch alle anderen auch das sie dort wo sie ihre Kunden haben und wo die
Produkte auch gebraucht werden Produktionskapazitäten aufbauen - Globalisierung eben...

Und das wird auch so weitergehen - in immer mehr Branchen - das ist aber nicht der aktuellen
Energie-Klima-Politik geschuldet sondern ist eine Entwicklung die schon vor Jahrzehnten angefangen hat....

Ist das nur negativ? Wenn sich z.B. China weiterentwickelt - mehr Wohlstand entsteht - dann
entstehen auch Chancen.... Genau das war der Sinn des Beginns der Globalisierung....
Oder dachtest Du das China bis in alle Ewigkeit die Werkbank der Welt bleibt?

Früher waren die USA Wachstumsmotor für die Welt - heute ist es auch China
Europa, Deutschland, viele andere Staaten haben davon profitiert - und werden es auch
weiterhin - aktuell ist es nicht nur in Deutschland schwierig - auch im Rest Europas -
auch in China - auch in den USA - hohe Zinsen, hohe Inflation, Rezession....

(13.10.2023, 15:30)Speculatius schrieb: Was ist jetzt mit dem "grünen Wirtschaftswunder"? Wir bauen keine Kohle- und Kernkraftwerke mehr, dafür aber ganz viele Windräder und Solarzellen? Nein, die hauen auch ab bzw. sind es schon, Beispiele hatten wir hier schon genannt, weil auch die günstige Standortbedingungen brauchen.

Wind- und Solarindustrie waren aufstrebende Wirtschaftszweige - wurde dann aber von den
Lobbyisten der Energiewirtschaft mit Hilfe der Politik erfolgreich ausgebremst und den Chinesen
überlassen die heute in diesen Bereichen an der Spitze stehen.

Aber auch hier - wo denkst Du ist die Wertschöpfung?

Nehmen wir mal ein anderes Beispiel - Fenster werden heute vor allem in Polen hergestellt.
Ein Fenster das in Polen für 300 Euro vom Hersteller verkauft wird, kostet am Ende bis es
eingebaut ist ein vielfaches davon. Bis es eingebaut ist haben viele daran verdient
Exporteure, Importeure, Großhändler, Handwerker - überall ist Geld geflossen - überall wurde
was draufgeschlagen - auch der Handwerker verkauft das Fenster mit entsprechendem Aufschlag -
verdient aber vor allem daran das er das Fenster liefert und einbaut. So ein in Polen hergestelltes Fenster hat dann vor allem in Deutschland Umsatz und Gewinn generiert - wie auch Löhne, Gehälter, Steuern, Sozialversicherungsbeiträge....

Was kostet eine Solarzelle in China? Wieviel hat sie am Ende wenn sie installiert ist zum
deutschen BIP beigetragen? Wenn sie dann Strom produziert - wem kommt das zugute?
Auch wieder dem deutschen BIP. Gleichzeitig spart man sich immer mehr fossile Energieträger
die im Ausland gekauft werden müssen - also mehr Unabhängigkeit....


(13.10.2023, 15:30)Speculatius schrieb: Hurra, die Wärmepumpe kommt, da sind die deutschen Hersteller doch vorne mit dabei? Ja, aber sie bauen ihre neuen Fabriken in Polen, der Slowakei, Tschechien usw., und Viessmann wird gleich ganz nach Amerika verkauft, keine Ahnung, was das für die Arbeitsplätze langfristig heisst.

Warum werden die Fabriken dort gebaut? Nur wegen den Energiekosten? Oder vor allem
wegen den Lohnkosten? Durch den Fachkräftemangel ist es auch schwierig hier Mitarbeiter
zu finden. Aber auch hier - am Ende kommt es dann doch auch dem deutschen BIP zugute -
siehe Beispiel polnisches Fenster....

Was ist denn Deine Vorstellung? Das Deutschland ganz alleine alles selber macht?
Immer und überall ganz vorne an der Spitze stehen muss - ansonsten geht alles zu Grunde?

Der demographische Wandel, der Fachkräftemangel, der Klimawandel, die hohen Lohnkosten....
Da gibt es vieles andere gravierendere als nur die Energiekosten (die in vielen Bereichen max.
5% der Herstellungskosten ausmachen) was dem im Wege steht.

(13.10.2023, 15:30)Speculatius schrieb: Ja gut, die Werkbank ist in China, das war ja schon seit Jahrzehnten so, aber Forschung und Entwicklung und die ganzen schlauen Ingenieure, die sitzen alle hier. Na, da schauen wir mal, ob das in 10 Jahren auch noch so ist. Mein Tipp ist: nein, denn die Chinesen holen in F&E mächtig auf. China-Power versus deutsche Bräsigkeit. Mal sehen, wer da gewinnt.

Also zum einen war das ja schon lange absehbar das China alleine schon aufgrund der großen
Bevölkerung an die Spitze kommt. Aber auch die haben Probleme mit dem demographischen
Wandel. Auch wirtschaftliche Probleme - hohe Arbeitslosigkeit bei gut ausgebildeten jungen
Menschen. Die Immobilienblase wird noch ein Thema werden - was dann auch nicht nur für
China eine Belastungsprobe wird - wenn es da kracht und China richtig Probleme bekommt -
dann wird das weltweit Probleme verursachen.

Die deutsche Bräsigkeit?

Demographischer Wandel, Fachkräftemangel, Lohnkosten... sind viel gewichtiger als alles
andere...

Trotzdem denke ich nicht das Europa, Deutschland am Ende zu einem Dritte-Welt-Land werden....

Aber auch weil China eben genannte Probleme hat kann ich mir vorstellen das Indien eine
immer größere Rolle spielen wird und China irgendwann sogar an der Spitze ablösen könnte....

In der Zukunft sind noch viele Chancen und Möglichkeiten - auch für Europa und Deutschland.

Digitalisierung, KI könnten noch sehr bedeutende Rollen spielen um dem Fachkräftemangel
entgegen zu wirken.

Im Moment würde mir die Immobilienkrise in China mehr Sorgen machen als die Energie- und
Klimapolitik in Europa - die am Ende eher mehr Wachstum als weniger bringen wird - wenn
gleichzeitig auch noch die Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen, die importiert werden
müssen, abgebaut werden - dann hat man weitere positive Effekte....

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Nachrichten in diesem Thema
Deutsche Volkswirtschaft - quo vadis? - von Ventura - 27.12.2018, 11:16
RE: Deutsche Volkswirtschaft - quo vadis? - von boersenkater - 13.10.2023, 22:34

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