Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Die Anfänge des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen waren noch relativ simpel. Es gab ganz einfach keine privaten Sender und deshalb musste man zwangsläufig solche Infrastruktur überhaupt erst mal schaffen. Häufig musste man dabei die Konventionen und Regeln des Mediums überhaupt erst erfinden. Der klassische Fernsehsender, der Rund um die Uhr sein Programm sendet, notfalls mit Wiederholungen, musste erst noch erfunden werden.
Inzwischen gibt es Konkurrenz auf allen Ebenen. Internet, werbefinanziertes Privatfernsehen und Bezahlfernsehen, Satelliten-TV, um nur einige zu nennen. DVD-Veröffentlichungen sind inzwischen ja als Konkurrent selbst eher angegriffen.
Die Rolle, die die Öffentlich-Rechtlichen unter diesen Bedingungen überhaupt noch spielen können, ist meines Erachtens nicht mehr klar definiert. Eine Möglichkeit wäre bestimmt, dass die Öffentlich-Rechtlichen diejenigen Konsumgruppen bedient, die vom freien Markt nicht erfasst werden, etwa Senioren, Freunde von Historienfilmen und Science-Fiction, von Diskussionsrunden oder Lyrik-Lesungen.
Wir brauchen keinen Öffentlichen Rundfunk, um Fußball oder die Olympischen Spiele zu sehen. Das sind Angebote, die zur Not auch durch den Markt zur Verfügung gestellt werden.
Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten, wie man den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in der heutigen Zeit einsetzen könnte. Zum Beispiel als eine Art Labor, um künstlerische oder journalistischen Experimente zu fördern. Das würde vielleicht nicht unbedingt ein Fernsehen oder ein Radio hervorbringen, dass den Massen des Publikums tatsächlich gefällt, aber immerhin würde sich dieses Angebot stark vom Mainstream-Kino unterscheiden, wo meines Erachtens wirklich sehr stark auf den Massengeschmack eingegangen wird. Da werden Drehbüchern teils ja so geschrieben, dass man es sich mit keiner möglichen Zielgruppe verscherzen will. Für je mehr Leute ein Film annehmbar ist, umso besser für die Vermarktung. Haben aber nicht alle Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, einmal als Neuerung angefangen?
Unser heutiges öffentliches Fernsehen, gleichgültig ob ZDF oder ARD mit seinen diversen Unterprogrammen, ist von so einer Aufgaben jedenfalls denkbar weit entfernt. Ich bin nun auch nicht naiv und weiß, dass ein solches experimentelles Fernsehen wahrscheinlich wesentlich größere Akzeptanzprobleme in der Öffentlichkeit hätte als die Öffentlich-Rechtlichen es schon heute haben.
Eine andere Möglichkeit wäre die Umwandlung in eine Art demokratisches Forum, wo denn verschiedene Meinungsbeiträge erstellt werden. Doch das scheint mir eigentlich eine sehr schlechte Idee, da es so etwas erstens im Internet gibt und zweitens die meisten Leute ohnehin keine Lust auf so etwas hätten.
Fast alle großen Filme und Serien, die heute beliebt sind, stammen aus den USA und dort vorwiegend von "kapitalistischen", gewinnorientierten Unternehmen. Die Ausnahmen besetzen zumeist wenige europäische Großproduktionen wie "Cloud Atlas" oder japanische Produkte, die ja eine spezielle Fanbase haben.
Der BBC als der internationale Platzhirsch in Sachen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk verkauft meines Wissens vor allen Dingen Dokumentationen und Doctor Who.
Wenn man die Beliebtheit beim Publikum als ein Kriterium akzeptiert, dann muss man also feststellen, dass der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in Deutschland keinen besonders guten Job macht. Die meisten Serien und Filme sind im Grunde Importe, beim Thema Nachrichten ist er kaum besser als die Konkurrenz von DPA, privaten Nachrichtenkanälen oder Reuters. Wobei ich gegenüber den privaten Nachrichtenkanälen aus Deutschland noch einen gewissen Vorteil einräumen muss.
Der Bereich Naturfilme und Dokumentationen, meist historische, sind vielleicht noch vorbildlich, wobei ich nicht weiß, ob private Anbieter da nicht etwas wesentlich Besseres auf die Beine stellen könnten, wenn sie denn wollten und gegen die Konkurrenz könnten. Was die Polit-Talkshows angeht, so möchte ich hier lieber darüber schweigen.
Was meine Person angeht, so würde ich die Öffentlich-Rechtlichen sowohl für die Förderung der lokalen Filmindustrie als auch für die Bildung der Bevölkerung einsetzen. Von Bildung profitieren langfristig sowieso alle und eine Förderung der lokalen Filmindustrie würde dieser wohl nur gut tun. Man muss ja nicht unbedingt einen englischen Krimi kaufen, wenn man einen ebenso guten deutschen herstellen könnte. Noch sind wir sehr weit davon entfernt und deutscher Film hat nicht umsonst einen umstrittenen Ruf. Das ist aber kein Naturgesetz.
Die Öffentlich-Rechtlichen als Abnehmer könnten hier spannende, intelligente Handlungen fördern und dadurch zum Aufbau einer neuen Sparte der Kulturindustrie beitragen. Dabei müsste stark darauf geachtet werden, dass Dinge produziert werden, die die Leute auch sehen wollen. Keinesfalls sollte es um ideologische Inhalte oder Förderung als Selbstzweck gehen.
Meinung und Kritik sind willkommen.
Die Anfänge des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen waren noch relativ simpel. Es gab ganz einfach keine privaten Sender und deshalb musste man zwangsläufig solche Infrastruktur überhaupt erst mal schaffen. Häufig musste man dabei die Konventionen und Regeln des Mediums überhaupt erst erfinden. Der klassische Fernsehsender, der Rund um die Uhr sein Programm sendet, notfalls mit Wiederholungen, musste erst noch erfunden werden.
Inzwischen gibt es Konkurrenz auf allen Ebenen. Internet, werbefinanziertes Privatfernsehen und Bezahlfernsehen, Satelliten-TV, um nur einige zu nennen. DVD-Veröffentlichungen sind inzwischen ja als Konkurrent selbst eher angegriffen.
Die Rolle, die die Öffentlich-Rechtlichen unter diesen Bedingungen überhaupt noch spielen können, ist meines Erachtens nicht mehr klar definiert. Eine Möglichkeit wäre bestimmt, dass die Öffentlich-Rechtlichen diejenigen Konsumgruppen bedient, die vom freien Markt nicht erfasst werden, etwa Senioren, Freunde von Historienfilmen und Science-Fiction, von Diskussionsrunden oder Lyrik-Lesungen.
Wir brauchen keinen Öffentlichen Rundfunk, um Fußball oder die Olympischen Spiele zu sehen. Das sind Angebote, die zur Not auch durch den Markt zur Verfügung gestellt werden.
Es gibt natürlich noch andere Möglichkeiten, wie man den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in der heutigen Zeit einsetzen könnte. Zum Beispiel als eine Art Labor, um künstlerische oder journalistischen Experimente zu fördern. Das würde vielleicht nicht unbedingt ein Fernsehen oder ein Radio hervorbringen, dass den Massen des Publikums tatsächlich gefällt, aber immerhin würde sich dieses Angebot stark vom Mainstream-Kino unterscheiden, wo meines Erachtens wirklich sehr stark auf den Massengeschmack eingegangen wird. Da werden Drehbüchern teils ja so geschrieben, dass man es sich mit keiner möglichen Zielgruppe verscherzen will. Für je mehr Leute ein Film annehmbar ist, umso besser für die Vermarktung. Haben aber nicht alle Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, einmal als Neuerung angefangen?
Unser heutiges öffentliches Fernsehen, gleichgültig ob ZDF oder ARD mit seinen diversen Unterprogrammen, ist von so einer Aufgaben jedenfalls denkbar weit entfernt. Ich bin nun auch nicht naiv und weiß, dass ein solches experimentelles Fernsehen wahrscheinlich wesentlich größere Akzeptanzprobleme in der Öffentlichkeit hätte als die Öffentlich-Rechtlichen es schon heute haben.
Eine andere Möglichkeit wäre die Umwandlung in eine Art demokratisches Forum, wo denn verschiedene Meinungsbeiträge erstellt werden. Doch das scheint mir eigentlich eine sehr schlechte Idee, da es so etwas erstens im Internet gibt und zweitens die meisten Leute ohnehin keine Lust auf so etwas hätten.
Fast alle großen Filme und Serien, die heute beliebt sind, stammen aus den USA und dort vorwiegend von "kapitalistischen", gewinnorientierten Unternehmen. Die Ausnahmen besetzen zumeist wenige europäische Großproduktionen wie "Cloud Atlas" oder japanische Produkte, die ja eine spezielle Fanbase haben.
Der BBC als der internationale Platzhirsch in Sachen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk verkauft meines Wissens vor allen Dingen Dokumentationen und Doctor Who.
Wenn man die Beliebtheit beim Publikum als ein Kriterium akzeptiert, dann muss man also feststellen, dass der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk in Deutschland keinen besonders guten Job macht. Die meisten Serien und Filme sind im Grunde Importe, beim Thema Nachrichten ist er kaum besser als die Konkurrenz von DPA, privaten Nachrichtenkanälen oder Reuters. Wobei ich gegenüber den privaten Nachrichtenkanälen aus Deutschland noch einen gewissen Vorteil einräumen muss.
Der Bereich Naturfilme und Dokumentationen, meist historische, sind vielleicht noch vorbildlich, wobei ich nicht weiß, ob private Anbieter da nicht etwas wesentlich Besseres auf die Beine stellen könnten, wenn sie denn wollten und gegen die Konkurrenz könnten. Was die Polit-Talkshows angeht, so möchte ich hier lieber darüber schweigen.
Was meine Person angeht, so würde ich die Öffentlich-Rechtlichen sowohl für die Förderung der lokalen Filmindustrie als auch für die Bildung der Bevölkerung einsetzen. Von Bildung profitieren langfristig sowieso alle und eine Förderung der lokalen Filmindustrie würde dieser wohl nur gut tun. Man muss ja nicht unbedingt einen englischen Krimi kaufen, wenn man einen ebenso guten deutschen herstellen könnte. Noch sind wir sehr weit davon entfernt und deutscher Film hat nicht umsonst einen umstrittenen Ruf. Das ist aber kein Naturgesetz.
Die Öffentlich-Rechtlichen als Abnehmer könnten hier spannende, intelligente Handlungen fördern und dadurch zum Aufbau einer neuen Sparte der Kulturindustrie beitragen. Dabei müsste stark darauf geachtet werden, dass Dinge produziert werden, die die Leute auch sehen wollen. Keinesfalls sollte es um ideologische Inhalte oder Förderung als Selbstzweck gehen.
Meinung und Kritik sind willkommen.