Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seine Inhalte ungeprüft übernehmen."
Unbestritten, selbst ich nutze Wikipedia häufig, um mal eben zu einem Thema zu recherchieren, mich irgendwo schlau zu machen oder kurz nachzusehen.
Es ist sehr bequem, einfach auf die Wikipedia zuzugreifen und dort nach Informationen zu allen möglichen Themen zu suchen. Die durchschnittliche Qualität der Beiträge ist auch, allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz, vergleichsweise gut. Klar gibt es Spezialwerke, die Wikipedia in der Qualität schlagen, aber die sind zumeist eben nicht gratis online zu finden.
Dennoch, als einzige oder hauptsächliche Quelle eignet sich Wikipedia dann doch nicht wirklich. Jedenfalls, wenn es um ein wichtiges Thema geht. Wikipedia selbst reagiert auf diese Kritik, indem es bei heiklen Themen auf Referenzen setzt. Diese Referenzen sind Links oder Quellenangaben aus Büchern oder Zeitschriften, auf die mit Fußnoten verwiesen wird.
Hier fängt ein Problem schon an. Wikipedia verweist nämlich nicht auf beliebige Bücher, sondern nur auf diejenige, die den selbstgewählten Qualitätsstandards entsprechen. Das setzt eine etablierte Quelle und/oder einem renommierten Verlag voraus, zumeist. Kleinveröffentlichungen oder gewisse Zeitschriften gelten dabei nicht als zitierbare Quelle. Ihre Sichtweise auf die Themen der Artikel wird damit ausgeklammert.
Als Leser gewinnt man damit die Sicherheit, dass man aufgearbeitete Informationen aus Quellen hat, auf die man bei einer Diskussion auch ohne Probleme verweisen und auf die man sich im Zweifel stützen kann.
Mit dieser oben beschriebenen Praxis gibt es nun zwei Probleme. Erstens ist sie konservativ, in dem Sinne, dass sie gewisse etablierte Autoren und Institutionen unterstützt, neuen Teilnehmern gegenüber aber erst Hürden aufstellt. Zweitens verallgemeinert die Wikipedia ihre Standards. Selbstverständlich müssen die Qualitätsstandards von Wikipedia aber nicht denen jedes Lesers entsprechend. In den etablierten und seriösen Zeitungen etwa findet man bisweilen populärwissenschaftliche oder feuilletonistische Beiträge, deren Qualität zweifelhaft ist, die aber wegen der Seriosität der Quelle doch ernst genommen werden würden. Umgekehrt gibt es natürlich auch Leser, die viel eher geneigt sind, Dinge zu glauben.
Ich will in diesen Beitrag keine dieser Haltungen verteidigen, es geht mir nur darum aufzuzeigen, dass die Entscheidung für einen gewisse Qualitätsstandard immer bis zu einem gewissen Grad willkürlich sein muss.
Wikipedia ist eine Enzyklopädie oder vielmehr ein Projekt, das eine Enzyklopädie erstellen will. Nun ist es nicht die Aufgabe der Enzyklopädie, alles Wissen bis ins letzte Details darzustellen. Ja, eine Enzyklopädie kann nicht einmal den Kontext in der Gesellschaft richtig darstellen. Wer sich schon mal alte Lexika durchgelesen hat, wird verstehen, was ich hier meine. Fakten, die für einen Beruf sehr wichtig sind, können zum Beispiel fehlen, das Werk eines Autoren, gleichgültig ob Dichter oder Denker, wird in wenige Zeilen zusammengefasst.
Es wäre einfach übertrieben, anzunehmen, dass man das Wissen der Menschheit auf eine Enzyklopädie reduzieren kann. Wer sich also vertiefend mit einem Thema befassen will, der wird um Bücher kaum herumkommen.
Solange man sich aber dieser Schwächen bewusst ist, bleibt Wikipedia eine durchaus achtbare Quelle.
Danke fürs Lesen. Kritik hier im Thread oder per PN ist, wie immer, willkommen. Wenn euch das gefallen hat dürft ihr auch gerne einen Vote abgeben.
Unbestritten, selbst ich nutze Wikipedia häufig, um mal eben zu einem Thema zu recherchieren, mich irgendwo schlau zu machen oder kurz nachzusehen.
Es ist sehr bequem, einfach auf die Wikipedia zuzugreifen und dort nach Informationen zu allen möglichen Themen zu suchen. Die durchschnittliche Qualität der Beiträge ist auch, allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz, vergleichsweise gut. Klar gibt es Spezialwerke, die Wikipedia in der Qualität schlagen, aber die sind zumeist eben nicht gratis online zu finden.
Dennoch, als einzige oder hauptsächliche Quelle eignet sich Wikipedia dann doch nicht wirklich. Jedenfalls, wenn es um ein wichtiges Thema geht. Wikipedia selbst reagiert auf diese Kritik, indem es bei heiklen Themen auf Referenzen setzt. Diese Referenzen sind Links oder Quellenangaben aus Büchern oder Zeitschriften, auf die mit Fußnoten verwiesen wird.
Hier fängt ein Problem schon an. Wikipedia verweist nämlich nicht auf beliebige Bücher, sondern nur auf diejenige, die den selbstgewählten Qualitätsstandards entsprechen. Das setzt eine etablierte Quelle und/oder einem renommierten Verlag voraus, zumeist. Kleinveröffentlichungen oder gewisse Zeitschriften gelten dabei nicht als zitierbare Quelle. Ihre Sichtweise auf die Themen der Artikel wird damit ausgeklammert.
Als Leser gewinnt man damit die Sicherheit, dass man aufgearbeitete Informationen aus Quellen hat, auf die man bei einer Diskussion auch ohne Probleme verweisen und auf die man sich im Zweifel stützen kann.
Mit dieser oben beschriebenen Praxis gibt es nun zwei Probleme. Erstens ist sie konservativ, in dem Sinne, dass sie gewisse etablierte Autoren und Institutionen unterstützt, neuen Teilnehmern gegenüber aber erst Hürden aufstellt. Zweitens verallgemeinert die Wikipedia ihre Standards. Selbstverständlich müssen die Qualitätsstandards von Wikipedia aber nicht denen jedes Lesers entsprechend. In den etablierten und seriösen Zeitungen etwa findet man bisweilen populärwissenschaftliche oder feuilletonistische Beiträge, deren Qualität zweifelhaft ist, die aber wegen der Seriosität der Quelle doch ernst genommen werden würden. Umgekehrt gibt es natürlich auch Leser, die viel eher geneigt sind, Dinge zu glauben.
Ich will in diesen Beitrag keine dieser Haltungen verteidigen, es geht mir nur darum aufzuzeigen, dass die Entscheidung für einen gewisse Qualitätsstandard immer bis zu einem gewissen Grad willkürlich sein muss.
Wikipedia ist eine Enzyklopädie oder vielmehr ein Projekt, das eine Enzyklopädie erstellen will. Nun ist es nicht die Aufgabe der Enzyklopädie, alles Wissen bis ins letzte Details darzustellen. Ja, eine Enzyklopädie kann nicht einmal den Kontext in der Gesellschaft richtig darstellen. Wer sich schon mal alte Lexika durchgelesen hat, wird verstehen, was ich hier meine. Fakten, die für einen Beruf sehr wichtig sind, können zum Beispiel fehlen, das Werk eines Autoren, gleichgültig ob Dichter oder Denker, wird in wenige Zeilen zusammengefasst.
Es wäre einfach übertrieben, anzunehmen, dass man das Wissen der Menschheit auf eine Enzyklopädie reduzieren kann. Wer sich also vertiefend mit einem Thema befassen will, der wird um Bücher kaum herumkommen.
Solange man sich aber dieser Schwächen bewusst ist, bleibt Wikipedia eine durchaus achtbare Quelle.
Danke fürs Lesen. Kritik hier im Thread oder per PN ist, wie immer, willkommen. Wenn euch das gefallen hat dürft ihr auch gerne einen Vote abgeben.