(30.03.2024, 23:42)Speculatius schrieb: Ich mache jetzt einmal ausnahmsweise Copy/Paste von unserem lieben Stammtischmitglied Skeptiker und frage in die Runde:
Erstmal:
Hallo Stammtisch,
könnt ihr euch schon in den nächsten Jahren eine Welt in Europa vorstellen, die sich von der der letzten Jahrzehnte insofern fundamental unterscheidet, als daß das einstige Schwergewicht Deutschland von den übrigen Europäern nicht mehr besonders wahr- oder ernstgenommen wird?
Also bisher war es ja so, daß die anderen Europäer an Deutschland nie so recht vorbei konnten, auch wenn sie es hin und wieder gerne wollten. Doch in Zukunft könnten sie zu Deutschland sagen: "Ahh, ihr habt auch 'ne Meinung, OK, aber die ist jetzt nicht mehr wert als die von allen anderen auch....also was ihr zu erzählen habt, hören wir uns an, mehr aber auch nicht."
Und daß dann anders als früher Politik an Deutschland vorbei gemacht wird?
Wie seht ihr das?
Ich weiß, ihr müsst morgen erstmal Ostereier suchen 🤫🔎🥚
Aber danach....
Aus meiner Sicht ist das doch bereits länger sichtbar. Durch die EU-Osterweiterung haben wir und auch das Tandem Frankreich-Deutschland an Einfluss verloren. Das ist doch normal. Allerdings sind wir immer noch ein Schwergewicht, aber in Realtion nicht mehr ganz so schwer.
Dann haben wir noch im Fussball verloren. Wir waren sehr erfolgreich als wir mit unserem Libero-System erfolgreich waren. Als dann die Viererkette aufkam, haben wir erstmal den Anschluss verloren und dann langsam wieder aufgeschlossen, hatten aber keine Dominanz mehr. Der Grund: Andere Länder hatten die Fussballschulen/bildung enorm ausgeweitet, deshalb konnten die auch die Viererkette lernen. Mittlerweile haben wir in Punkto Fussballbildung keinen erheblichen Vorteil mehr, es sind viele gut.
Ähnlich geht es mit der Austerität. Am Anfang der EU, war Austerität und Disziplin noch ein großer Vorteil für Erfolg. Nun sind andere Länder weiter und weiten die Geldmenge aus ohne zu Verschwenden und die Produktivität zu senken, sondern eher im Gegenteil, schaffen sie es zeitgleich die Produktivität zu steigern.
Und dann geht es weiter mit der Automobilität, wo wir mit dem Verbrenner aus eine führenden Position kommen und durch Weiterentwicklung derselben Richtung E-Mobilität bestimmt den Anschluss herstellen können. Aber die führende Position ist weg, wir schwimmen im oberen Bereich mit, ... hoffentlich irgendwann mal.
Also von daher würde ich sagen der Eindruck täuscht nicht ganz, der Rest der Welt macht deutliche Fortschritte, zum Teil schneller als wir.
Aus meiner Sicht ist es nicht so, dass wir nicht mehr ernst genommen werden. Eher so, dass man nicht mehr so oft zu uns aufschauen kann.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.