10.11.2023, 15:34 Uhr
Kein Bau von Mini-Atomkraftwerken in den USA – SMR-Atomstrom zu teuer
Portland – Für die Atomwirtschaft sind kleine modulare Atomkraftwerke (SMR) der Hoffnungsträger der Branche, doch nun wird ein geplantes Vorzeigeprojekt in den USA schlagartig beerdigt. Die Aktie des SMR-Entwicklers NuScale Power Corporation (NuScale) bricht um über 40 Prozent ein.
Utah Associated Municipal Power Systems (UAMPS) und der Entwickler von kleinen Atomkraftwerken, die NuScale Power Corporation (NuScale), haben bekannt gegeben, dass sie sich einvernehmlich darauf geeinigt haben, das Carbon Free Power Project (CFPP) zu beenden. Geplant waren sechs AKW-Module mit je 77 MW Leistung in Idaho. Aus der Umsetzung der sogenannten Mini-Atomkraftwerke wird nichts. Grund sind Kostenexplosionen und Finanzierungsprobleme.
Kleine Atomkraftwerke – Hohes Risiko, geringe AKW-Stückzahl und steigende Kosten
John Hopkins, CEO von NuScale gibt sich noch optimistisch: „Unsere Arbeit mit CFPP in den letzten zehn Jahren hat die NuScale-Technologie bis zur kommerziellen Einsatzphase gebracht. Das Erreichen dieses Meilensteins ist ein enormer Erfolg, auf dem wir mit zukünftigen Kunden weiter aufbauen werden.“ Doch offenbar reicht das nicht aus, denn echte Preiseinsparungen würde es nur bei einer sehr hohen Anzahl von SMR-Reaktoren geben, doch dieses Szenario ist anscheinend nicht in Sicht.
Zudem sind die Kosten für das Idaho-Projekt regelrecht explodiert. Laut dem Institute for Energy Economics and Financial Analysis lag der Zielpreis für den Atomstrom noch Mitte 2021 bei 58 USD/MWh (5,8 ct/kWh). Dieser Preis ist mittlerweile auf 89 USD/MWh gestiegen und ein Ende ist nicht in Sicht. Grund sind vor allem die geschätzten Baukosten, die von 5,3 auf 9,3 Mrd. USD und damit um 75 Prozent gestiegen sind. Die Stromerzeugungskosten für den Atomstrom wären ohne die 4 Mrd. USD an staatlichen Steuersubventionen noch deutlich höher, die einen Beitrag des US-Energieministeriums in Höhe von 1,4 Mrd. USD und einen Preisnachlass von 30 USD/MWh im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) umfassen.
Zudem weist das Institut darauf hin, dass die Kosten für den Atomstrom in Höhe von 8,9 ct/kWh (89 USD/MWh) sich nur auf das Jahr 2022 beziehen und damit deutlich unter dem Preis für den Atomstrom liegen wird, den die Versorgungsunternehmen und ihre Steuerzahler tatsächlich zahlen werden, wenn der SMR einmal fertiggestellt ist. Selbst bei einer bescheidenen Inflationsrate von 2 Prozent bis 2030 würde der Atomstrom aus dem SMR nach Institutsberechnungen nicht 8,9 ct/kWh (89 USD/MWh), sondern dann schon 10,2 ct/kWh (102 USD/MWh) betragen.
https://www.iwr.de/news/kein-bau-von-min...-news38479
Kein Bau von Mini-Atomkraftwerken in den USA – SMR-Atomstrom zu teuer
Portland – Für die Atomwirtschaft sind kleine modulare Atomkraftwerke (SMR) der Hoffnungsträger der Branche, doch nun wird ein geplantes Vorzeigeprojekt in den USA schlagartig beerdigt. Die Aktie des SMR-Entwicklers NuScale Power Corporation (NuScale) bricht um über 40 Prozent ein.
Utah Associated Municipal Power Systems (UAMPS) und der Entwickler von kleinen Atomkraftwerken, die NuScale Power Corporation (NuScale), haben bekannt gegeben, dass sie sich einvernehmlich darauf geeinigt haben, das Carbon Free Power Project (CFPP) zu beenden. Geplant waren sechs AKW-Module mit je 77 MW Leistung in Idaho. Aus der Umsetzung der sogenannten Mini-Atomkraftwerke wird nichts. Grund sind Kostenexplosionen und Finanzierungsprobleme.
Kleine Atomkraftwerke – Hohes Risiko, geringe AKW-Stückzahl und steigende Kosten
John Hopkins, CEO von NuScale gibt sich noch optimistisch: „Unsere Arbeit mit CFPP in den letzten zehn Jahren hat die NuScale-Technologie bis zur kommerziellen Einsatzphase gebracht. Das Erreichen dieses Meilensteins ist ein enormer Erfolg, auf dem wir mit zukünftigen Kunden weiter aufbauen werden.“ Doch offenbar reicht das nicht aus, denn echte Preiseinsparungen würde es nur bei einer sehr hohen Anzahl von SMR-Reaktoren geben, doch dieses Szenario ist anscheinend nicht in Sicht.
Zudem sind die Kosten für das Idaho-Projekt regelrecht explodiert. Laut dem Institute for Energy Economics and Financial Analysis lag der Zielpreis für den Atomstrom noch Mitte 2021 bei 58 USD/MWh (5,8 ct/kWh). Dieser Preis ist mittlerweile auf 89 USD/MWh gestiegen und ein Ende ist nicht in Sicht. Grund sind vor allem die geschätzten Baukosten, die von 5,3 auf 9,3 Mrd. USD und damit um 75 Prozent gestiegen sind. Die Stromerzeugungskosten für den Atomstrom wären ohne die 4 Mrd. USD an staatlichen Steuersubventionen noch deutlich höher, die einen Beitrag des US-Energieministeriums in Höhe von 1,4 Mrd. USD und einen Preisnachlass von 30 USD/MWh im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) umfassen.
Zudem weist das Institut darauf hin, dass die Kosten für den Atomstrom in Höhe von 8,9 ct/kWh (89 USD/MWh) sich nur auf das Jahr 2022 beziehen und damit deutlich unter dem Preis für den Atomstrom liegen wird, den die Versorgungsunternehmen und ihre Steuerzahler tatsächlich zahlen werden, wenn der SMR einmal fertiggestellt ist. Selbst bei einer bescheidenen Inflationsrate von 2 Prozent bis 2030 würde der Atomstrom aus dem SMR nach Institutsberechnungen nicht 8,9 ct/kWh (89 USD/MWh), sondern dann schon 10,2 ct/kWh (102 USD/MWh) betragen.
https://www.iwr.de/news/kein-bau-von-min...-news38479
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.