(15.11.2022, 00:13)Skeptiker schrieb: Die Kriegswirtschaft als Muster für eine staatlich geordnete Wirtschaftsordnung wurde übrigens von einigen Intellektuellen nach dem 1. WK propagiert.
Selbst Bertrand Russell schrieb in seinen Essay über den Müßiggang, das dies wünschenswert wäre.
Allerdings sind Kriegszeiten Ausnahmezustände, die anscheinend anders funktionieren als normale Zeiten.
Will sie im Kern den Kapitalismus aufheben?
Ich glaube, schon, aber nicht sofort und nicht total.
Wobei es auch das Problem der "disruptiven Innovation" geben wird.
Jedes Wirtschaftssystem muss damit irgendwie umgehen. Entweder indem die Innovation dann eben nicht umgesetzt wird oder durch geplante Adaption oder durch Marktmechanismen.
Das wusste ich gar nicht. Ich vermute sie schon. In welchem Zusammenhang war das denn?
Sie (und eben viele) gehen davon aus, dass es zu Ausnahmezuständen kommt. Nur als Beispiel, was letztes
Jahr (und die Jahre davor) schon passierte:
Ich glaube in Hessen war es, es kann aber irgendwo sonst in Deutschland gewesen sein. Aufgrund des geringen Regenfalls, kam es zu Dürren. Bauern haben um die Ernte gefürchtet und mussten verstärkt künstlich bewässern. Gleichzeitig sank der Grundwasserspiegel und die regionale Wasserversorgung wurde knapp. Das Wasser wurde rationiert. Den Bauern wurde nur eine bestimmte Wassermenge zur Entnahme aus
dem öffentlichen Wassernetz gestattet. Der gezeigte Bauer hielt sich aber nicht daran, weil er sonst seine
Ernte nicht retten hätte können, und entnahm die vielfache Menge an Wasser. Wodurch umliegende Vegetation noch stärker in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Das ist das wie der Markt reagiert. Um damit etwas besser umzugehen, ist eigentlich das nötig was
einige Bauern schon machen. Große (unterirdische) Wassertanks anlegen mittels derer das Regenwasser
über das Jahr gesammelt wird. Auch so reagieren manche Marktteilnehmer, aber halt nur manche sind
so weitsichtig. Um nun unsere Ernährung sicher zu stellen, kann es notwendig werden, dass alle bzw. weit mehr Bauern sich einen Wassertank anlegen müssen. Das Vorgehen wäre dann z.B. den Bauern das Anlegen
so eines Tanks vorzuschreiben. So etwas meint sie denke ich. Bloss sieht sie dies in noch vielen weiteren
Bereich in Zukunft als notwendig an. Der Staat schreibt dem Eigentümer in Teilen vor, was er tun muss.
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.