(13.11.2022, 12:58)Lancelot schrieb: Hast du natürlich Recht. Ich propagiere hier auch etwas, das ich selbst nie durchführen habe und wahrscheinlich nie werde. Jemanden mit Gewalt zu etwas zwingen. Ich habe nocht nichtmal ein Prozess gegen jemanden geführt. Ich hab mich früher mal ein paar mal mit Assis kloppen müssen, aber das war wirklich nur Selbstverteidigung.
Ist halt wie mit dem Handel: eine vernünftige Betrachtung der Risiken wäre notwendig. Aber dazu müsste man eingestehen: "es kann sein, das wir falsch liegen ..mit eventuell drastischen Konsequenzen". Das macht in der Politik niemand, weil es (zu Recht) Unsicherheit schürt. Und wenn du dich gegen selbstsichere Konkurrenten durchsetzen muss oder Leute zu etwas unbequemen bewegen muss? Ist mir im Berufsleben mehr als einmal passiert: meine Lösung wurde gegen eine riskantere ersetzt, weil ich die Risiken kommuniziert hatte und die anderen nicht.
Die Anreizstruktur sich offen und ehrlich mit Problemen und Lösungen auseinanderzusetzen, ist einfach in den Medien und in der Politik nicht gegeben.
Edit: schönes Video. Wie bist du drauf gekommen. Das ist ja schon recht alt.
Wie ich drauf gekommen bin: wenn ich auf die Daten aus den USA warten muss klicke ich mich manchmal durch youtube, das kam irgendwo unter Philosophie.
Das von Dir angesprochene Problem liegt daran das leider Machthaber oft nur die positiven Effekte ihrer Entscheidungen zu spüren bekommen. All the power and none of the responsibility. Das selbe gilt wohl auch für Banker und Fondsmanager.
Aber das ist ein ganz anderes Problem für das ich auch keine Lösung sehe. Die Lösungsansätze für dieses Problem haben bis jetzt jedenfalls eher das Gegenteil erreicht, also das Problem noch verschlimmert oder besser verschleiert.
Eine Möglichkeit wie sie in der Schweiz z.B. genutzt wird ist es extrem kleine Einheiten zu bilden bei denen die Fehler nicht so viel kosten. Das bedeutet viele Redundanzen und interessanterweise ist das noch nicht mal so teuer, weil ein einziger Fehler in einem System mit grossen, optimierten Einheiten extrem teuer wird. Man kann die Fehler nicht vermeiden, aber man kann ihre Auswirkungen verkleinern und man kann daraus lernen.
Ist die Auswirkung des Fehlers und der Fehler bekannt dann handelt es sich um eine Tatsache. Und darauf, eigentlich nur darauf, sollten Lösungen basieren. Ansonsten laufen wir Gefahr dass die Lösung das grössere Problem ist.
Die Strategie der kleinen Einheiten hat natürlich den Nachteil der Redundanz. Aber sie hat den Vorteil dass Probleme (die es immer, wirklich immer gibt) kleine Auswirkungen haben und man sowohl von den Problemen als auch von den extrem gut laufenden Einheiten lernen kann.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.