Zitat:Gut 5 Prozent Wachstum
Konjunktursorgen und Bevölkerungsschwund in China
Stand: 17.01.2024 09:35 Uhr
Chinas Wirtschaft ist 2023 etwas schwächer gewachsen als erwartet. Gleichzeitig schrumpfte die Bevölkerung zum zweiten Mal in Folge. Die Krise am Immobilienmarkt und der schwache Binnenkonsum belasten die Konjunktur.
China hat im vergangenen Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent verzeichnet - eine der schwächsten Entwicklungen seines Bruttoinlandsprodukts in mehr als 30 Jahren. Das Plus von 5,2 Prozent entsprach zwar etwa dem Wachstumsziel der chinesischen Regierung von "rund fünf Prozent" und lag über dem Vorjahreswert von drei Prozent.....
Zitat:Chinas Bevölkerung schrumpft
Unterdessen vermeldete das Statistikamt der Regierung auch die neuen Bevölkerungszahlen. Demnach ist Chinas Bevölkerung im vergangenen Jahr um zwei Millionen gesunken. 2023 habe die Gesamtbevölkerung bei 1,4 Milliarden Menschen gelegen. Den Angaben zufolge war es bereits das zweite Jahr in Folge, in dem die Zahl der Einwohner zurückging.
Die Zahl der Sterbefälle hat sich mit 690.000 mehr als verdoppelt. Demografen hatten zu Beginn des vergangenen Jahres einen Anstieg der Sterbefälle vorhergesagt und dies mit dem Ende der Corona-Beschränkungen in China Ende 2022 begründet.
Zitat:Folgen für das Wirtschaftswachstum
Außerdem sank die Zahl der jährlichen Geburten zum siebten Mal in Folge - allerdings weniger stark als in den Vorjahren. 2023 wurden etwa neun Millionen Babys geboren. 2016 waren es doppelt so viele. Bei allen Zahlen handelt es sich um Schätzungen, die Hongkong und Macao nicht einschließen. Alle zehn Jahre organisiert China eine vollständige Volkszählung.
Das über lange Zeit bevölkerungsreichste Land der Welt ist nach Schätzungen der Vereinten Nationen im vergangenen Jahr auf den zweiten Platz hinter Indien zurückgefallen. Die Bevölkerung altert stetig, was das Wirtschaftswachstum in Gefahr bringt. Die Regierung hat deshalb versucht, Geburten zu fördern, indem sie die Ein-Kind-Politik beendete und vor einigen Jahren ein zweites Kind, seit 2021 sogar ein drittes Kind pro Elternpaar erlaubte.
Der Erfolg ist jedoch gering. Experten sehen in den hohen Kosten für Wohnen, Bildung und Gesundheitsversorgung sowie in der sinkenden Heiratsbereitschaft die eigentlichen Gründe für die Entwicklung. Der "Abwärtstrend der chinesischen Gesamtbevölkerung" werde langfristig anhalten und "zu einem inhärenten Merkmal" Chinas werden, sagte der Bevölkerungsforscher Yuan Xin, Professor an der Nankai-Universität.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...g-100.html
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