(25.09.2023, 11:51)Speculatius schrieb: Streng genommen mag das schon richtig sein, doch was passiert, wenn der Staat/die Notenbanken die Geldmenge ständig ausweiten, die Marktteilnehmer aber das Geld horten statt es auszugeben? Dann kommt auch keine Inflation.
Vor diesem Dilemma stand ja jahrelang die EZB. Sie hat die Geldmenge immer weiter ausgeweitet, weil sie ein bißchen mehr Inflation haben wollte, doch das Geld blieb in der Asset-Blase gefangen. Es stiegen nur die Aktien, Bonds und Immobilien im Preis, nicht aber die Konsumgüter. Erst als dank Corona das Geld auch üppig an die Konsumenten verteilt wurde, wurde es anders. Jetzt bedurfte es nur noch eines auslösenden Moments - z.B. deutlich steigende Energiepreise - die Konsumenten hatten mehr Geld und konnten die steigenden Preise bezahlen und taten es auch, und damit hatten die Notenbanken endlich ihre gewünschte Inflation, wenn jetzt auch ein wenig mehr als gewünscht. Aber wenn der Geist einmal aus der Flasche ist....
Das hat zwar die Ergebnisse etwas herausgezögert aber die Ursache bleibt die gleiche. Geld drucken und mehr ausgeben als rein kommt produziert Inflation. Viele (nicht alle) Notenbanken hatten anscheinend vergessen dass es viel einfacher ist Inflation auszulösen als sie einzudämmen.
Die Staatsquote in der EU ist bei ungefähr 50% vom BIP (zumindest Deutschland und Spanien). Länder die weniger Probleme mit Inflation haben weisen eine Quote von ungefähr 10% aus (Schweiz, Taiwan, etc.).
Hier nochmals ein kleines Filmchen in dem Friedman beantwortete warum eine hohe Staatsquote nur sinnvoll ist wenn es in extrem kleine Entitäten aufgeteilt wird. Der Fragesteller impliziert dass eine hohe Staatsquote gut für die Wirtschaft seie und er wird förmlich zerrissen...
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