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Änderungen §20 EStG - Einkünfte aus Kapitalvermögen ab 2020/2021
Notiz 

RE: Änderungen §20 EStG - Einkünfte aus Kapitalvermögen ab 2020/2021

(13.06.2020, 16:20)SimpleSwing schrieb: Interessant sind natürlich auch folgende Aspekte:

Musst du dich (eine bestimmte Zeit) in Zypern aufhalten.
Werden Gewinne aus dem Trading ausgeschüttet und dann wo (steuerlicher Wohnsitz) versteuert.
Akzeptieren alle Broker die LLC als Kontoführer
Wie hoch sind die Steuern, die die LLC in Zypern abführen muss
Welche Kosten treten durch die jährlichen Betriebskosten (Direktoren, Rechtsanwälte, Steuerfachleute?) in der LLC auf.

Bein Recherchieren fällt mir bisher immer auf, dass alles sich oberflächlich gut anhört, wenn man nicht vorsichtig ist, viele Konstrukte aber später zu Schwierigkeiten führen (und sei es nur ein ausgeprägter Papierkrieg), weil der zuständige Finanzbeamte mit dem ganzen Konstrukt nichts anfangen kann.

Wenn man Kosten, Gebühren und Nerven dagegengerechnet hat, hätte man (vor der Änderung des§20 EStG) einfach besser seine Steuern bezahlt oder würde jetzt einfach ohne eine Firma in ein anderes Land umziehen.

Der "einfachste" Weg, der mir bisher bekannt ist:
Umzug in ein Land ohne Steuerpflicht und eine Tradingfirma im Ausland, deren Besteuerung auf die natürliche Person übergeht.
Da gibt es dann natürlich wieder Probleme je nachdem welchen Investmentzweck die Firma erfüllen soll.

Das jedesmal nachzulesen ist nicht einfach und ich bin auch nicht bereit jedem dahergekommenen "Spezialisten" eine Gebühr für Beratung zu bezahlen, wenn der dann zB keine Experte für Trading/Investment ist.
Drum sage ich ja, es müssen alle Gegebenheiten passen und auf die persönliche Situation abgestimmt sein.

Mir ist aufgefallen, dass ich einen wichtigen Punkt vergessen habe bei der Erstellung meines Textes den ich vorher schrieb:
Selbstverständlich kann man auch OHNE Firma nach Zypern oder ein anderes Land seiner Wahl ziehen um bei der Besteuerung wesentliche Vorteile zu haben, man darf nur nirgend wo anders eine Steuerpflicht auslösen, einfach mehr als 183 Tage dort bleiben wo man besteuert werden will und gut is.

Es ist immer alles individuell!

Da ich auch ein wenig auf Margin handle, und diese zu zahlenden Zinsen in Deutschland zum Beispiel als Privatmann nicht absetzen kann weil man hier nur 801 Euro Freibetrag hat und dann war es das, in einer Firma aber alle Kosten absetzbar sind, zudem ich weitere Investoren als Miteigentümer in meine Firma holen möchte, habe ich mich entschieden es nicht rein privat zu machen.

Zu den Fragen:
Als sogenannter "Non-Dom" mit Yellow Slip muss man sich theoretisch nur 2 Monate in Zypern aufhalten, darf allerdings auch nirgend wo anders durch längeren Aufenthalt (berühmte 183-Tage-Regel) eine Steuerpflicht auslösen.
Wer also mindestens 2 Monate in Zypern lebt, und dann noch sagen wir jeweils 4 Monate in zwei anderen Ländern plus 2 Monate in einem vierten Land, der sollte keine Probleme bekommen.

Die zypriotische Limited zahlt pauschal 12,5% Steuern auf den Gewinn, Ausnahmen siehe Link.
Man kann relativ viel und unbürokratisch absetzen, 30% der Wohnung die privat genutzt wird pauschal, sämtliche Kosten die irgendwie mit der Firma begründet werden können.
Wenn es sich um geistiges Eigentum handelt, ist der Steuersatz sogar niedriger, bin mir nicht komplett sicher aber sollten nur 4% sein. Viele Coaches und so weiter sind dort auf der Insel und nutzen diesen Fakt.
Bezahlt man sich ein Gehalt, sind Sozialabgaben fällig, mindestens 100 Euro im Monat bei 500 Euro "Verdienst", dafür ist man in allen Sozialversicherungen vertreten wie hier auch (AV, RV, GKV, PV)
Wenn man sich Gewinne aus der Limited in Form von Dividenden ausschüttet, werden als "Non-Dom" 17 Jahre lang gar keine Steuern fällig, nur 2,65% GESY für die GKV ("NHS").
Als Privatmann sind 19.500 Euro Bruttoverdienst komplett steuerfrei, erst danach zahlt man "Einkommensteuer". Wer sich also 1600 Euro brutto monatlich auszahlen würde, unterläge immer noch keiner privaten Steuerpflicht! Die Sozialabgaben komplett beträgen dann allerdings etwa 350 Euro...
Natürlich um die Sozialabgaben möglichst niedrig zu halten, zahlt man sich nur das Mindestgehalt von 500 Euro und schüttet sich den Rest als steuerfreie Dividenden aus. Tup 
Nachzulesen alles hier:
https://www.pwc.com.cy/en/publications/a...r-2018.pdf
Ist allerdings die Version von Ende 2018 für 2019, da ist noch der "alte" GESY Satz für das NHS von 1,7% angegeben, wurde März 2020 erhöht auf 2,65%

Die Gründung kostet je nachdem wo man hin will und was man alles im Paket haben will zwischen 1200 und 4500 Euro. Drum ist Verhandeln und genau wissen was man möchte von Vorteil, denn sonst zahlt man zuviel oder hat bestimmte Leistungen nicht dabei die dann nachträglich etwas kosten.

Die jährliche Verwaltung liegt bei den meisten um die 1800 bis 2400 Euro, ausser es wäre buchhalterisch ein extremer Aufwand, dann kanns bis zu 4800 Euro kosten, das ist bei den meisten die Obergrenze mit mehr als 400 Buchungen pro Monat. Üblicherweise sind bei diesen Preisen das Testat, Jahresabschluss und die Bilanz etc. mit enthalten.

Dazu muss man dann noch die Kosten für "Annual Levy" von 350 Euro rechnen plus die "Stempelsteuern" das sind glaub ich zweimal 20 Euro im Jahr. Geschäftskonto braucht man natürlich auch, das kann man gestalten wie man möchte, üblicherweise wird man bei der Gründung von den meisten Kanzleien gut betreut in der Hinsicht und diverse Möglichkeiten angeboten, kommt natürlich immer auch aufs jeweilige Business an. Ein Online Shop, Heavy Trader etc. mit tausenden Buchungen im Jahr kostet natürlich mehr als ein weit weniger aufwändiges Geschäftsmodell...

Zu den Konstruktionen...
Ja es gibt viele Möglichkeiten noch weit weniger Steuern zu zahlen, wie überall. Im Internet gibt es zuhauf Videos und Anleitungen wie man Firmengeflechte und Verschachtelungen konstruieren kann um möglichst wenig abzudrücken.
Wer einen fähigen Steuerberater sein eigen nennt, der wird auch von diesem auf die jeweiligen Möglichkeiten hingewiesen, wenn nicht kann man danach fragen.

Aber ist es der Aufwand wert? Das muss sich jeder selbst fragen und eine für sich und seine Faktoren/Verhältnisse passende Antwort finden!

Ich finde die maximal 12,5% Limited Besteuerung (statt 30% in Deutschland in einer GmbH) attraktiv, zudem für private Ausschütungen nur 2,65% GESY/NHS statt nochmal 26,375% Abgeltungssteuer in Deutschland auch wesentlich besser. Zudem weiß niemand, ob in D nicht auch noch KV Beiträge in Zukunft erhoben werden oder noch höhere AGS usw...

Wenn wir mal 100 als Ausgangspunkt nehmen, bleiben in Zypern 87,5 und in Deutschland 70.

Schütte ich mir das aus, bleiben mir in CY 85,18125 von 100 (für die ersten 17 Jahre, danach "Special Contribution for Defense" von 17%, dann also 70,30625) und in Deutschland 51,5375

Differenz: 33,64375 für die ersten 17 Jahre
Differenz: 18,76875 ab Jahr 18 der privaten Steuerpflicht in Zypern
Heisst bei nur 50k Gewinn für 17 Jahre lang 16.821,87 Euro mehr für mich. Steuervorteil in dieser Zeit: etwa 286.000 Euro OHNE Zinseszins, die natürlich auch wieder für einen arbeiten...
Ab Jahr 18 sinds immer noch 9384 Euro, vorausgesetzt die Steuern bleiben gleich, was ich für Deutschland definitiv bezweifle.  Wink

Die zypriotische Limited als Kapitalgesellschaft wird von IB ohne Probleme anerkannt, kann man bei IB alles nachlesen. Die notwendigen Dokumente sind alle sowieso in einer Firmengründung enthalten.

Zudem sind die Zyprioten sowieso sehr vorsichtig, ich musste zu der Firmengründung mehr Unterlagen vorlegen und ausfüllen als ich jemals hier für irgendeine Behörde oder Bank hatte... Die nehmen das sehr ernst weil sie jeden Verdacht von Geldwäsche oder Briefkastenfirmen ausschließen wollen.


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