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Der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in die Börsenwelt?
#87
Notiz 

RE: Der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in die Börsenwelt?

(31.07.2019, 14:48)RLangenfeld schrieb: Hallo Zusammen,

ich beschäftige mich seit einiger Zeit intensiv damit, was ich mit meinem aktuell nicht benötigten Geld auf meinem Konto machen soll. Ursprünglich wollte ich es schon vor 1-2 Jahren investieren, dacht aber immer, dass sich der DAX bald negativ entwickelt, bis heute hat sich das aber nicht bewahrheitet.

Ich habe mich die letzten Tage hier etwas intensiver eingelesen und mir auch das Buch "Finanzberater? Nein danke" bestellt, auf das ich aktuell noch warte. 

Da das Thema für mich noch absolutes Neuland ist, würde ich zunächst 5.000€ in Aktien investieren wollen um dann langsam dazuzulernen und das Portfolio ggf. auszubauen.

Beim Portfolio habe ich mich hier von zahlreichen Threads inspirieren lassen und bin auf folgende Auswahl gekommen:

Konsum:
Procter & Gamble
Starbucks
3M 
McDonalds

Textil:
Limited Brands

Tabak:
Altria

Telekommunikation:
CenturyLink
AT&T

Finanzen:
Prudential Financial

Pharma:
BASF
Frisenius
Walgreens Boots Alliance
CVS Health

Versorgung:
PPL
Williams Companies
Nestlé

Rüstung:
Raytheon

IT:
SAP

Bei der Auswahl dieser Aktien habe ich immer wieder festgestellt, dass viele aktuell entweder ihr ATH haben oder dem ATH sehr nahe sind. Sollte ich deshalb aktuell von einem Einstieg eher absehen und noch warten, da ich zu sehr hohen Preisen einkaufen würde?

Was sagt ihr zur Diversifizierung, ist diese bei 5.000€ zu breit gestreut?

Würde mich über Starthilfe sehr freuen, vielen Dank.


Gute Ausgangsfrage. dass die Disk wie immer beim Grundsätzlichen etwas ausgefasert ist, musst Du sportlich nehmen.

Du hast Dich für Aktien entschieden, was in weitaus den meisten Fällen der beste Entscheid ist, meist bei Weitem.

Die erste Frage, die Du als Einsteiger klären musst, ist, ob Du in Einzeltitel gehen willst oder in ETFs. Diese beiden Investitionstypen sind natürlich kombinierbar, was oft besonders empfehlenswert ist.

Kurz zu Vorteilen und Nachteilen aus meiner Sicht:

1) Ein sehr grosser Vorteil von ETFs ist, dass es mit im Prinzip beliebig kleinen Summen (es ginge in extremis ab 25€!) möglich ist ein Portfolio zu diversifizieren. Das ist mit Einzeltitel klar schwieriger.

2) Bei ETFs hat Du ein garantiertes Verhalten, nämlich knapp unter dem fraglichen Index, und eine gewisse Grunddividende (beim MSCI World z. B. etwa 2%). Das ist zunäst ein neutrales Argument, weil man ja mit Einzeltiteln diese Benchmark übertreffen oder verfehlen kann. Nun muss man aber einfach nüchtern sagen, dass es für Kleinanleger schwierig ist besser zu sein als relevante Indizes, besonders langfristig. Die Frage ist bestens untersucht, das Resultat sehr klar.

3) ETFs sind je nach Gusto extrem einfach. Das Argument ist neutral. Die Wertung hängt nur davon ab, ob du Dich vertieft für Aktienmärkte (und überhaupt für die Weltwirtschaft) interessierst, und auch noch, ob Du etwas Zeit freischaufeln kannst für dieses Interesse, falls Du es hast. Interessiert es Dich nicht oder hast Du sehr wenig Zeit, sind ETFs das Beste. Wenn Du aber am ökonomischen Geschehen überdurchschnittlich interessiert bist und etwas Zeit hast, werden Dir (nur) ETFs rasch zu langweilig.

4) Als alter Liberaler noch das: Bei Investitionen in ETFs werden Deine Stimmrechte, die mit den meisten Aktien verknüpft sind, von riesigen Vermögensverwaltern wahrgenommen, Du aber hast nichts zu sagen. Natürlich fällt dieses Argument gegen ETFs meist kaum ernsthaft ins Gewicht. Man darf es trotzdem erwähnen.

Zum Schluss sage ich noch etwas zum alten Reizthema "Positionsgrösse" bei Aktien (bei ETFs ist sie wie schon gesagt derart tief, dass Du noch mit 25 € einsteigen könntest, zumindest bei sparplanbasierten):

Die unterste Positionsgrösse hängt einzig von einem sinnvollen Verhältnis zu den Gebühren des Brokers ab. Bist Du bei einem sehr günstigen, kannst Du bis 500€ hinuntergehen, bei einem etwas teureren etwa bis 1000€. Unter 500 € ist es Schabernack (ich lasse hier andere Motivationen als Anlegen, etwa Zocken, weg, ausdrücklich ohne die zu werten oder zu verdammen; dem TE geht es klar um Anlage), das darf man auch sagen. Daraus folgt übrigens, dass eine sinnhafte Diversifizierung in Einzeltitel mit 5000€ schon eng wird, denn unter 10 Titel bekommt man das IMHO nicht hin, das ist aber noch ein anderes Thema. Der MSCI World umfasst etwa 1600 Titel, nur mal so erwähnt.

Die oberste Positionsgrösse ergibt sich einfach aus dem für die Investition zur Verfügung stehenden freien Kapital unter der Voraussetzung einer sinnvollen Diversifizierung. Wer Positionsgrössen von 30 000 € hat, muss gestützt auf meine Prämisse mindestens 300 000 € Kapital für Aktieninvestition haben.

Etwas gestört hat mich das zwischenzeitliche Geschrei um die Sinnlosfrage, ob es besser sei 500€ oder 30 000 € pro Position zu investieren. Nach meiner dargelegten Meinung hängt das wie gesagt ja nur vom zur Verfügung stehenden Kapital für Aktien ab. Ich hoffe, dass es hier die Ausnahme bleibt sich darüber zu streiten, ob der mit 5k der bessere oder der schlechtere Anleger sei als der mit 300k. Das darf hier nicht einreissen, das muss in einem Forum dieser Art und der hier angestrebten (meist erreichten) Standards ein Nichtthema bleiben, ausdrücklich in beide Richtungen. Weder ist der mit 5k ein Loser noch ist der mit 300k sowieso ein böser Mensch. Soweit noch das Wort zum Sonntag.

Allseits erfolgreiche Woche!

Lg X.


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Der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in die Börsenwelt? - von RLangenfeld - 31.07.2019, 14:48
RE: Der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in die Börsenwelt? - von Xeno - 10.08.2019, 21:59

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