(07.06.2019, 15:05)Kaietan schrieb: Wenn du 500 Mio in ein Projekt investieren würdest und du hättest 2 zur Auswahl: Eines mit einer Renditeerwartung von über 40% und eines mit einer von 5%. Was denkst du, was dabei wohl herauskäme. Und das gute ist: Es würde dir niemand übel nehmen, wenn du Projekt 2 nicht verfolgst, weil du ja auf Projekt 1 aktiv warst. Die Telekom ist kein gutes Beispiel, denn von der erwartest du eine nationale Netzabdeckung. Die kann also nicht anders. Von einer Pharmafirma erwartet niemand, dass sie für alle Krankheiten und alle Patienten ein Medikament anbietet.
Die Behörden in Europa und auch den USA (z.B. GAIN Act) bieten den Unternehmen Vorteile für derartige Entwicklungen an, aber ich bin nicht davon überzeugt, dass das schon echte Kurskorrekturen bei den Supertankern bewirken wird. Letztendlich kommt man hier in Grenzbereiche, die ein kommerziell orientiertes Unternehmen vielleicht gar nicht wirklich abdecken kann oder auch sollte, weil kommerzielles orientiertes Arbeiten in diesen Bereichen schlichtweg unethisch ist.
Prinzipiell gebe ich dir Recht - bei Projekten welche alleinig durch finanzielle Kriterien bewertet werden koennen und du keine Stellvertreterprobleme bekommst ist dies der normale Weg.
Pharma ist jedoch - wie du selbst auch sagst - in "ethischen" Grenzbereichen unterwegs. Und dass besagte Medikamente nicht von den Konsumenten/Beduerftigen selbst sondern von der Allgemeinheit in Form der Versichertengemeinschaft finanziert werden macht die Sache nicht einfacher (Thema Pharmalobby).
Was Loesungsansaetze waeren ist ein anderes Thema - meine Aussage von oben laesst sich darauf reduzieren dass die Pharmaindustrie in einer besonderen Situation ist und dieses, wenn die Moeglichkeiten bestehen, auch maximal ausnuetzt.