(21.03.2021, 16:23)Peter1963 schrieb: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich 1. keinerlei Begabung dafür habe, die zuküftige Entwicklung der Aktienkurse vorherzusehen und 2. meine Risikotoleranz höchstens halb so hoch ist, wie ich mir vorher gedacht habe. Also 40% Wertverlust wäre schon sehr schmerzhaft.
Die 40% sind schon realistsch. Sowas kann passieren.
Siehe Anhang: Die besten MSCI World Einstiege gegen die schlechtesten!
Langfristig nähert sich das immer an einen Mittelwert an.
Statistiken sehen immer so schön beruhigend aus, aber im schlimmsten Fall musst du 15 Jahre warten bis es positiv wird und dort ist die Inflation noch nicht einmal eingerechnet. Nach 25 Jahren hast du eine anfänglich als "ordentlich" geltende Rendite von 5% ... wahnsinn.
Der Unterschied von 10,9 zu 6,8% hört sich zwar wenig an, ist aber auf 30 Jahre gesehen kriegsentscheidend.
Nur als Beispiel für eine Anlagesumme von 700k.
Nach 30 Jahren bei 6,8%: Ca. 5mio
Nach 30 Jahren bei 10,9%: Ca. 15,5mio
Das ist ja genau das wovor du Angst hast. Zurecht.
Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass man den schlechtesten oder den besten Punkt erwischt, also wird die Wahrheit (=Rendite) irgendwo in der Mitte liegen, aber die Bewertung vom MSCI bietet derzeit sehr offensichtlich keine guten Kaufkurse.
Wenn man es einigermaßen seriös einordnen will muss man davon ausgehen das deine Rendite in der unteren Hälfte der zu erwartenden Renditen liegen wird. (Mein Bauchgefühl!)
Abwarten mit großen Summen würde ich anhand der Inflation auch nicht empfehlen.
Alles auf eine Karte (Position) setzen ist sowieso nicht der Königsweg. Was ist mit Value Aktien und Emerging Markets? Die gehen im MSCI World fast komplett unter.
Gestafelt einsteigen in ein Instrument was die meiste Zeit sowieso nach oben geht, irgendwie widersinnig. Das kann noch schlimmer nach hinten los gehen.
Stockpicking denke ich ist nicht so dein Ding.
Ich würde so etwas in der Richtung vorschlagen:
25% MSCI World
15% MSCI Emerging Markets
15% REITs ETF World
15% Dividenden-Aristokraten ETF
10% China ETF
10% Euro-Stoxx ETF
10% Cash
Dadurch lassen sich die Draw Downs reduzieren. Schmälert aber auch die Maximalrendite.
Dann 3 Jahre jährlich rebalancen und ggf. Cash und Ausschüttungen situationsbedingt nachschieben.
Anschließend laufen lassen.
In jedem Fall muss dir das Risiko bewusst sein. Wenn man sich gedanklich darauf vorbereitet ist ein Crash nur halb so wild.
Ein Crash ist für diejenigen schlimm, die von ständig wachsenden Märkten ausgehen und dann sofort kalte Füße kriegen wenn es dann doch mal passiert.
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