
RE: China - Eine Supermacht
| 27.07.2025, 16:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.07.2025, 16:29 von saphir.)(27.07.2025, 13:19)Ste Fan schrieb: Das Problem mit "Whataboutism" ist allerdings auch dass du damit nur kommen kannst wenn da jeder Verdacht oder Hinweis auf Doppelmoral unbegruendet ist. Kannst du das?Doppelmoral wäre es, wenn ich sowas von der EU gut heissen würde. Würde ich aber genauso wenig. Wenn z.B. die Landwirtschaft eines afrikanischen Landes schaden nimmt und zurückgeworfen wird, gefällt mir das genauso wenig. Aber wirklich genau weiss ich es da nicht.
Viele Stoeckchen waren halt auch mal ein Wald
Aber vielleicht fährst du ja eine Doppelmoral? Klagst die EU an und beim ähnlichen, meinst du China macht alles richtig.
Zitat:Die EU und Deutschland haben sogar noch schlimmeres gemacht. Die haben Laendern mit Massnahmen gedroht wenn diese nicht europaeschen Interessen unterordnen wollten.
Kenia faellt mir gerade ein: Da gabs den Entwurf fuer ein EPA (also Trade Agreement) und als die Kenianer dass so nicht gleich nicht unterzeichnen wollten weil die Angst hatten dass die subventioniert Ueberschussproduktion (klingelt was?) der EU deren kleine Bauern kaputt macht dann hiess es seitens EU: Wenn ihr nicht unterschreibt hauen wir euch massiv Zoelle auf die Blumen und sonstiges was ihr nach Europa exportiert. Also ham sie unterschrieben - und die eigene Landwirtschaft ging bergab.
Die EU Politik geht da Richtung von "Wirtschaftskolonialismus" - die Kinder duerfen im Kongo nach Kobalt graben und das Zeug kann zollfrei nach Europa verschifft werden - wollen die Afrikaner da dann aber ne Wertschoepfungskette etabilieren dann droht der Zollhammer.
Ist halt nicht im Sinne der EU.
Kannst googeln..da gibts massenhaft Beispiele: Fischereirechte, Kakaoplantagen, etc - Deutschland und die EU benutzen Massnahmen in Bezug auf Zoelle und Marktzugang massiv um Interessen durchzusetzen. Afrika darf Rohstoffe liefern, aber kein Konkurrent werden.
Kannst du das irgendwie belegen?
Zitat:EU und Kenia unterzeichnen Freihandelsabkommen
Das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) tritt vollständig in Kraft, sobald die Vertragsparteien es ratifiziert haben.
27.12.2023
....
Das Abkommen reduziert Zölle
Mit dem bilateralen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA, engl. EPA) werden die Einfuhrzölle der EU für kenianische Waren dauerhaft beseitigt. Im Gegenzug verpflichtet sich Kenia nach Inkrafttreten des Abkommens 82,6 Prozent der Einfuhren aus der EU schrittweise über 25 Jahre zu liberalisieren. Zölle für verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse, Chemikalien, Kunststoffe, Waren aus Papier und Pappe, Textilien und Bekleidung, keramische Produkte, Glaswaren, Möbel oder bestimmte Fahrzeuge bleiben bestehen.
...
https://www.gtai.de/de/trade/kenia/zoll/...en-1012472
Also die EU erhebt keine Zölle mehr, aber Kenia darf seine Zölle behalten, bzw. hat 25 Jahre Zeit zu liberalisieren.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.