
RE: The Intelligent Investor - Value Investing
| 12.05.2025, 08:52 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.05.2025, 08:53 von Boy Plunger.)Zitat:Die in der Fachliteratur als "Value-", "Momentum-" oder "Profitabilitätsfaktoren" bezeichneten Phänomene können als unterschiedliche Methoden zur Identifizierung von Aktien mit falschen Anlegererwartungen interpretiert werden.
Die Kombination scheinbar konträrer Faktoren resultiert oftmals in einer optimierten Performance. Die verschiedenen Faktoren sind nicht wirklich gegensätzlich, sondern stellen unterschiedliche Methoden zur Identifizierung derselben fehlbewerteten Wertpapiere dar. Austin Sobotka von der University of Arizona demonstriert, dass eine geringe Anzahl an Aktien eine überproportional große Rolle bei der Erklärung der Performance von 164 Querschnitts-Asset-Pricing-Anomalien einnimmt. Seine empirische Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass der Ausschluss von lediglich 10 % der in Anomalieportfolios am häufigsten vertretenen Aktien eine Reduktion der durchschnittlichen Renditen und des Alpha um etwa 40 % bewirkt. Überlappungsaktien tragen mit etwa 40 % zur Rendite des durchschnittlichen Anomalieportfolios bei, obwohl ihr Anteil am Aktienbestand lediglich 17 % beträgt.
Überlappungsaktien tragen mit etwa 40 % signifikant zur Rendite des durchschnittlichen Anomalieportfolios bei, obwohl ihr Anteil am Aktienbestand lediglich 17 % beträgt. Ein Long-Short-Portfolio aus Überlappungsaktien erzielte zwischen 1926 und 2022 ein annualisiertes CAPM-Alpha von 12,6 %. Im Rahmen des Vergleichs wurde eine durchschnittliche Anomalie von 3,82 % ermittelt. Momentum, eine der signifikantesten Anomalien, erreichte eine Wertung von 10,2 %. Die als "Überlappungsaktien" bezeichneten Wertpapiere können präventiv identifiziert werden und generieren Renditen, die das Dreifache der Rendite des durchschnittlichen Anomalieportfolios übersteigen.
Die vorliegenden Belege weisen signifikant auf Fehlbewertungen als den Haupttreiber hin. Die Renditeprognosefehler von Analysten für Aktien in den Long-Legs von Anomalieportfolios belaufen sich auf -8,77 %. Dies lässt den Schluss zu, dass die Analysten eine schlechtere Performance erwarten als tatsächlich zu erwarten ist. Umgekehrt weisen Aktien in den Short-Legs Renditeprognosefehler von +34,71 % auf, was darauf hindeutet, dass Analysten eine bessere Performance erwarten als die Realität.
Die Forschung von Sobotka liefert eine überzeugende Erklärung dafür, dass die Kombination scheinbar gegensätzlicher Faktoren oft zu einer besseren Performance führt. Die verschiedenen Faktoren sind nicht wirklich gegensätzlich, sondern stellen unterschiedliche Methoden zur Identifizierung derselben fehlbewerteten Wertpapiere dar.
Gesamtes Paper: https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?...id=5244033
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