Jörg Wuttke sieht China auf dem absteigenden Ast 

Zitat:„Unsere Politiker waren lange naiv – viele der Konzernchefs sind es weiterhin“
Von Jochen Stahnke, Gustav Theile
31.07.2024,
Jörg Wuttke war den chinesischen Eliten so nah wie kaum ein anderer Deutscher. Jetzt hat er Peking verlassen. Im Gespräch zeichnet er ein düsteres Bild von der Zukunft Chinas.
Tiananmen-Massaker, Wirtschaftswunder, Xi Jinping: Jörg Wuttke hat in Peking alles mitgemacht. Jahrelang führte er den Chemiekonzern BASF in der Volksrepublik und war Präsident der Europäischen Handelskammer in China. Er ist einer der wenigen, die die Parteikader und Minister persönlich kennen. So wurde er zum China-Erklärer für Regierungschefs, Botschafter und die Öffentlichkeit. Jetzt zieht er ausgerechnet nach Washington. Die F.A.S. hat ihn vor der Abreise in seinem leeren Haus in Peking getroffen, in der Nachbarschaft wohnt die chinesische
Herr Wuttke, wie erleben Sie die Stimmung in der Stadt, von der Sie sich gerade verabschieden?
Viele Nachbarn sind schon weg. In jedem dritten Haus ist abends das Licht aus. Viele besitzen ihre Häuser noch, aber sind nicht mehr hier. Als der damalige Ministerpräsident Li Keqiang voriges Jahr die Regierung verließ und der frühere Staatschef Hu Jintao in der Großen Halle des Volkes auf offener Bühne entfernt wurde, waren viele geschockt. Wir hatten mit chinesischen Freunden ein Abendessen. Am Anfang war es eine richtige Depression. Je länger das Essen, desto konkreter wurde es: Der ist in Japan, der ist in Dubai, der in Singapur. Viele Milliardäre und Unternehmer sind nicht mehr im Land. Das sind die Menschen, die China geprägt haben.
Man darf in China nicht mehr als 50.000 Dollar im Jahr außer Landes bringen. Wie schaffen die es dann, ihr Geld mitzunehmen?
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https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/china-kenner-joerg-wuttke-zeichnet-ein-duesteres-bild-der-zukunft-des-landes-19881420.html
https://archive.is/3R5Kt#selection-2133.0-2217.124
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.