(21.01.2024, 12:37)Ste Fan schrieb: De-Risking ist ein nettes Wort - hoert sich zumindest etliches besser an als das was es wirklich ist: Protektionismus. Die Massnahme die man ergreifen kann wenn man im Wettbewerb zurueckfaellt![]()
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Das waren die Chinesen zumindest ein bisschen vorausschauender....anstelle ihren Handelsbilanzueberschuss einigen EU Partnern gegenueber durch Kredite an Griechenland und Freunde zu finanzieren haben sie sich strategisch sinnvolle Vermoegensgegenstaende in der EU geschnappt....die Kreditseite haben ja die den Deutschen uebernommen (und streckenweise abgeschrieben)![]()
Jetzt kann man schon darüber streiten wer protektionistischer ist. Kann man als Ausländer in China
ohne chinesische Teilhaber Firmen gründen? Kann man chinesische Firmen kaufen und "exportieren"?
Gestern erst was gelesen, daß die Amis wegen der scheinbar mangelhaften Meldepflichten, die jetzt
geändert werden sollen, nicht wissen wieviel Ackerland in den USA von Chinesen aufgekauft wurde.
Kann man als Ausländer in China Grund und Boden kaufen?
De-Risking kann man natürlich auch als Protektionismus auslegen. Aber man kann es auch so sehen,
das im Zuge der Lieferkettenprobleme, schon vor Corona und währenddessen, die schon lange
bekannten und angemahnten Risiken plötzlich Realität waren und deutlich gemacht haben, daß es
große Probleme schaffen kann nur auf eine Region oder ein Land so setzen wo man Vorprodukte,
Bauteile, etc. pp herbekommt. Gab ja einige Unternehmen die deswegen die Produktion runterfahren mussten. Ist ja nichts anderes wie beim Gas aus Russland - hätte man die Gaseinfuhren früher schon
auf mehrere Lieferregionen und Lieferanten verteilt, hätte man viele Probleme vermeiden können.
China hat interne Risiken (Immo-Blase) die das Land schwer treffen können und dann wieder
Auswirkungen auf Lieferketten haben können. Taiwan ist ein weiteres Thema - bei dem man
schauen muss nicht schon wieder durch zu große Abhängigkeiten erpressbar zu sein.
De-Risiking ist vermtl. auch mit einer der Gründe warum wir jetzt eine negative Bilanz bei den
Auslandsinvestitionen hatten. Einfach weil jetzt im Rahmen des De-Riskings in andere, zusätzliche
Standorte investiert wird. Das sehen vermtl. auch andere so - weil auch China zurückgehende
Auslandsinvestitionen hat....
Man muss nicht immer alles einseitig oder nur negativ sehen. Manches macht einfach auch viel Sinn....
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