
RE: STAMMTISCH und Meinungsfred
| 20.12.2022, 13:09 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2022, 13:10 von boersenkater.)
Fachkräftemangel
Problem Nr. 1 - demografischer Wandel - immer mehr Alte - zu wenig Kinder
Problem Nr. 2 - Bezahlung, Ansehen - Handwerksberufe, Pflegeberufe - schlecht bezahlte Arbeit, niedrige Löhne
Kenne ein paar Handwerksbetriebe die händeringend nach Mitarbeitern suchen - sogar Prämien zahlen wenn
eine Empfehlung zum Arbeitsvertrag führt. Mit Azubis immer wieder Ärger - kommen nicht zur Arbeit, faul, unmotiviert -
klar wenn Altersgenossen von ihren tollen Ausbildungen bei Banken und Handel erzählen - höhere Azubigehälter,
keine dreckige, schwere, anstrengende Arbeit, geregelte Arbeitszeiten. Wenn einer von drei Azubis die Ausbildung
tatsächlich bis zum Schluss durchzieht bleibt er trotzdem nicht. Macht direkt noch eine zweite Ausbildung hinterher,
oder geht auf weiterführende Schule um doch noch studieren zu können. Oder fängt irgendwo anders als Angestellter
zu arbeiten - z.B. der Fliesenleger-Azubi der danach im Baustoffhandel arbeitet. Der Azubi des Heizungs-Fachbetriebs
der danach eine Ausbildung als Systemplaner (früher Technischer Zeichner) macht, dann den Techniker macht und
dann bei einem Planungsbüro für Industrie- und Gewerbebauten arbeitet. Gibt am Ende einige die nach der Ausbildung
in besser bezahlte, weniger anstrengende Jobs wechseln. Aufstiegschancen sind oft auch begrenzt und setzen oft
auch teure unbezahlte Vollzeit-Weiterbildungen (Techniker, Meister) voraus. Die sind bei den besser bezahlten Jobs
oft nebenher möglich (Betriebswirt, Fachkaufmann).
Problem Nr. 3 - hohe Hürden, hohe Ansprüche
Gibt immer wieder junge Menschen die eigentlich wie geschaffen sind für einen bestimmten Job oder ein bestimmtes
Studium - aber der Notenschnitt passt nicht. Nicht weil sie zu doof sind sondern in der Jugend für manche Fächer
zu wenig Interesse hatten - die in dem entsprechenden Job aber gar nicht wirklich relevant wären oder bei denen sie
sich heute mehr Mühe geben würden wenn sie die Chance dafür hätten.
Die deutsche Berufsausbildung im dualen System (Betrieb, Berufsschule) ist ja eigentlich sehr angesehen im Ausland.
Ein deutscher Handwerker der nach Australien oder Kanada will - mit Kusshand willkommen.
Aber braucht es wirklich eine so umfassende Ausbildung? Auch in Bereichen die nachher keinen mehr interessieren?
Bei einem Fachinformatiker Anwendungsentwicklung der am Ende programmieren soll - was braucht der Kenntnisse über
Buchhaltung? Nur weil der Beruf zu den kaufmännischen Berufen zählt und das eben dazu gehört.
Im Grunde sollte die Ausbildung im Kern die Haupttätigkeit lehren,ausbilden und auch nur das am Ende bewertet
werden. Der Fliesenleger soll Fliesen legen. Der Heizungsbauer sollte Rohre verlegen und Heizungsanlagen installieren
können. Der Elektriker soll Kabel verlegen und richtig anschliessen können. Ein Azubi im Handwerk wird bei etwas
neuem angeleitet - macht das dann aber nach kurzer Zeit nicht viel schlechter als der Geselle - ist dann im Grunde
nur eine noch billigere Arbeitskraft als der Geselle der natürlich viel selbständiger, erfahrener abeiten kann (oder sollte -
ist ja nicht immer der Fall)
Wer will, kann - sollte auch noch Zusatzmodule machen dürfen die ihn auch für über den Hauptkern der Arbeit
hinausgehende Tätigkeiten qualifizieren. Wer das nicht macht aber das später doch braucht sollte sich problemlos
nebenher entsprechende Qualifikationen mit Weiterbildungen erwerben können.
Unterm Strich - das ganze Ausbildungssystem an sich gehört reformiert um Fachkräfte auszubilden. Aber da geht
man nicht ran - lieber holt man sich "Fachkräfte" aus dem Ausland die man oft auch erst zeitaufwendig "anpassen"
muss.
Oft sind sie weniger qualifiziert als die Fachkräfte die hier ausgebildet werden - in der Kerntätigkeit - von den zusätzlichen
überflüssigen Lehrinhalten ganz zu schweigen - die fehlen oft komplett. Die deutsche Sprache lernen kommt dann
noch dazu.
Hier gibt es qualifizierte Fachkräfte die aber zu alt sind. Talente die wegen unsinnigen Hürden keine Chance bekommen.
Angelernte Fachkräfte, Quereinsteiger die schlechter bezahlt werden als diejenigen die den Job "richtig gelernt" haben
und nicht nur das sie schlechter bezahlt werden und in der Hierarchie unterhalb stehen (obwohl sie den Job genauso
gut oder sogar besser machen) - sie haben auch noch schlechtere Chancen sich weiter zu qualifizieren, einen höheren
Lohn, Gehalt, eine höhere Stellung zu erreichen.
Job gelernt -> Weiterbildung nach kurzfristiger Praxiszeit möglich.
Job nicht richtig gelernt -> Weiterbildung erst nach x Jahren Praxis oder überhaupt nicht möglich.
Problem Nr. 1 - demografischer Wandel - immer mehr Alte - zu wenig Kinder
Problem Nr. 2 - Bezahlung, Ansehen - Handwerksberufe, Pflegeberufe - schlecht bezahlte Arbeit, niedrige Löhne
Kenne ein paar Handwerksbetriebe die händeringend nach Mitarbeitern suchen - sogar Prämien zahlen wenn
eine Empfehlung zum Arbeitsvertrag führt. Mit Azubis immer wieder Ärger - kommen nicht zur Arbeit, faul, unmotiviert -
klar wenn Altersgenossen von ihren tollen Ausbildungen bei Banken und Handel erzählen - höhere Azubigehälter,
keine dreckige, schwere, anstrengende Arbeit, geregelte Arbeitszeiten. Wenn einer von drei Azubis die Ausbildung
tatsächlich bis zum Schluss durchzieht bleibt er trotzdem nicht. Macht direkt noch eine zweite Ausbildung hinterher,
oder geht auf weiterführende Schule um doch noch studieren zu können. Oder fängt irgendwo anders als Angestellter
zu arbeiten - z.B. der Fliesenleger-Azubi der danach im Baustoffhandel arbeitet. Der Azubi des Heizungs-Fachbetriebs
der danach eine Ausbildung als Systemplaner (früher Technischer Zeichner) macht, dann den Techniker macht und
dann bei einem Planungsbüro für Industrie- und Gewerbebauten arbeitet. Gibt am Ende einige die nach der Ausbildung
in besser bezahlte, weniger anstrengende Jobs wechseln. Aufstiegschancen sind oft auch begrenzt und setzen oft
auch teure unbezahlte Vollzeit-Weiterbildungen (Techniker, Meister) voraus. Die sind bei den besser bezahlten Jobs
oft nebenher möglich (Betriebswirt, Fachkaufmann).
Problem Nr. 3 - hohe Hürden, hohe Ansprüche
Gibt immer wieder junge Menschen die eigentlich wie geschaffen sind für einen bestimmten Job oder ein bestimmtes
Studium - aber der Notenschnitt passt nicht. Nicht weil sie zu doof sind sondern in der Jugend für manche Fächer
zu wenig Interesse hatten - die in dem entsprechenden Job aber gar nicht wirklich relevant wären oder bei denen sie
sich heute mehr Mühe geben würden wenn sie die Chance dafür hätten.
Die deutsche Berufsausbildung im dualen System (Betrieb, Berufsschule) ist ja eigentlich sehr angesehen im Ausland.
Ein deutscher Handwerker der nach Australien oder Kanada will - mit Kusshand willkommen.
Aber braucht es wirklich eine so umfassende Ausbildung? Auch in Bereichen die nachher keinen mehr interessieren?
Bei einem Fachinformatiker Anwendungsentwicklung der am Ende programmieren soll - was braucht der Kenntnisse über
Buchhaltung? Nur weil der Beruf zu den kaufmännischen Berufen zählt und das eben dazu gehört.
Im Grunde sollte die Ausbildung im Kern die Haupttätigkeit lehren,ausbilden und auch nur das am Ende bewertet
werden. Der Fliesenleger soll Fliesen legen. Der Heizungsbauer sollte Rohre verlegen und Heizungsanlagen installieren
können. Der Elektriker soll Kabel verlegen und richtig anschliessen können. Ein Azubi im Handwerk wird bei etwas
neuem angeleitet - macht das dann aber nach kurzer Zeit nicht viel schlechter als der Geselle - ist dann im Grunde
nur eine noch billigere Arbeitskraft als der Geselle der natürlich viel selbständiger, erfahrener abeiten kann (oder sollte -
ist ja nicht immer der Fall)
Wer will, kann - sollte auch noch Zusatzmodule machen dürfen die ihn auch für über den Hauptkern der Arbeit
hinausgehende Tätigkeiten qualifizieren. Wer das nicht macht aber das später doch braucht sollte sich problemlos
nebenher entsprechende Qualifikationen mit Weiterbildungen erwerben können.
Unterm Strich - das ganze Ausbildungssystem an sich gehört reformiert um Fachkräfte auszubilden. Aber da geht
man nicht ran - lieber holt man sich "Fachkräfte" aus dem Ausland die man oft auch erst zeitaufwendig "anpassen"
muss.
Oft sind sie weniger qualifiziert als die Fachkräfte die hier ausgebildet werden - in der Kerntätigkeit - von den zusätzlichen
überflüssigen Lehrinhalten ganz zu schweigen - die fehlen oft komplett. Die deutsche Sprache lernen kommt dann
noch dazu.
Hier gibt es qualifizierte Fachkräfte die aber zu alt sind. Talente die wegen unsinnigen Hürden keine Chance bekommen.
Angelernte Fachkräfte, Quereinsteiger die schlechter bezahlt werden als diejenigen die den Job "richtig gelernt" haben
und nicht nur das sie schlechter bezahlt werden und in der Hierarchie unterhalb stehen (obwohl sie den Job genauso
gut oder sogar besser machen) - sie haben auch noch schlechtere Chancen sich weiter zu qualifizieren, einen höheren
Lohn, Gehalt, eine höhere Stellung zu erreichen.
Job gelernt -> Weiterbildung nach kurzfristiger Praxiszeit möglich.
Job nicht richtig gelernt -> Weiterbildung erst nach x Jahren Praxis oder überhaupt nicht möglich.
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