
RE: Rieck über die Inflation
| 03.04.2022, 10:06 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.04.2022, 10:09 von saphir.)(02.04.2022, 23:51)Ramonet schrieb: Ich behaupte das Gegenteil.![]()
Je mehr Vermögen und je größer diese, desto mehr Geld wird der Massenkaufkraft entzogen, und desto mehr wird gespart. Die jetzige Inflation ist angebotsinduziert. Vorher sind die Vermögenspreise und die Preise für Luxusgüter gestiegen. Die Inflationsrate lag z.T. im Minus.
Vielleicht ist das ja auch die These der EZB: Je niedriger die Zinsen, destor mehr Geld wird investiert und damit der Kaufkraft entzogen.

Also man kann jede Theorie verkehren und ad-adsurdum führen. Aber wenn man sich die reale Geldnutzung anschaut sieht man: Die Vermögen werden benutzt um Grundstücke, Immobilien, Wohnungen in absurden Höhen anzuschaffen. Z.B. bei uns wird bei der Volksbank eine 33qm Wohnung, aus den 1950ern für 350.000 Euro angeboten, völlig gaga. Das führt dann auch dazu, dass die Investoren der Wohnungen auch entsprechend Miete nehmen werden usw.. Oder ein Vermögender besitzt ein Haus mit vielleicht 300qm Wohnfläche, welches er natürlich auch vollständig beheizt, wodurch er das mehrfache an Erdgas verbraucht und den Gaspreis in die Höhe treibt. Gleiches Spiel bei großen Fahrzeugen. Also doch: Vermögen heizen den Verbrauch auf vielen Ebenen an und damit die Inflation, insb. wenn die Leute dafür nicht mehr arbeiten gehen müssen.
Ich bin kein Linker und das ist nicht meine Baustelle. Ich würde mit Auflagen z.B. nur noch den Bau von Niedrigstenergiehäusern erlauben bzw. den Umbau forcieren oder E-Autos zulassen, das wirkt dann auch inflationssenkend. Mich wundert es nur, dass die Linken sich die Wissenschaft nicht zu nutze machen, zumindest kommt mir das so vor.
Und mich wundert es, dass Ökonomen sich die Öknomonie nicht zunnutze machen und z.B. beim vereinfachten quantitativen Modell bleiben und nicht in's Detail gehen.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.