Wie immer gilt: "Dieser Beitrag stellt ausschließlich eine persönliche Meinung dar. Er erhebt weder Anspruch auf vollständige Richtigkeit, noch sollte jemand seinen Inhalt ungeprüft übernehmen."
In der Vergangenheit habe ich immer wieder Videos von Professor Rieck verlinkt und hier besprochen. Das liegt zum einen daran, dass ich den Content einfach grundsätzlich interessant finde, zum anderen natürlich auch daran, dass er regelmäßig etwas veröffentlicht und mir so eine einfache Gelegenheit gibt, auch was zu schreiben.
Um aber meiner Pflicht als Skeptiker zu genügen, will ich auch ein wenig Kritik üben.
Die Kritik ist eine an der Thematik. Der Youtube-Kanal handelt eigentlich von Spieltheorie, aber häufig genug werden allgemeine strategische Überlegungen zur Basis der Argumentation gemacht, nicht unbedingt Ergebnisse der mathematischen Spieltheorie. Bisweilen werden auch nicht rein spieltheoretische Argumentationen bemüht, sondern allgemeine wirtschaftswissenschaftliche Theorien, was dann aber im Video nicht klar genug hervorgehoben wird.
Die Spieltheorie ist schließlich zunächst einmal ein Teilgebiet der Theorie rationaler Entscheidungen, das sich mit Entscheidungssituationen unter Einbeziehung der Wechselwirkung mit anderen Entscheidern befasst. In der restlichen Entscheidungstheorie wird nur der jeweilige Entscheider selbst als handelndes Subjekt modelliert. Das mögliche Resultat der Entscheidungen hängt dabei allein von diesen Subjekt und vom Zufall ab. Die Spieltheorie berücksichtigt die Anwesenheit weiterer intelligenter Personen. Das ist aber selbstredend auch nicht bei jeder Situation der Fall, manchmal spielt man wirklich gegen den Zufall, trifft Entscheidungen unter Risiko oder Unwissenheit.
Zum anderen bemerkt man schon eine gewisse Neigung zu marktliberalen Ansichten, die aber unter Wirtschaftswissenschaftlern ohnehin relativ weit verbreitet ist. Diese Neigung lässt sich möglicherweise aus den Theorien der Ökonomen herleiten, jedoch nicht unbedingt aus der reinen Spieltheorie, die als mathematische "Theorie" natürlich streng formal und damit letztlich neutral ist.
Auch das könnte man ein bisschen klarer trennen.
Ich selbst sehe die Meinungen des Professors in der Regel als zumindest ausreichend begründet hat und würde das an sich nicht unbedingt kritisieren. Es besteht nur die Gefahr, dass das Publikum dies alles als Ergebnis der Spieltheorie missversteht.
Hier sehe ich insbesondere die Gefahr, dass man die gesamte Theorie dadurch so abtut.
Insgesamt halte ich diesen Youtube-Kanal aber für gut.
Danke fürs Lesen. Wenn euch das gefallen hat, gerne ein Vote abgeben.
In der Vergangenheit habe ich immer wieder Videos von Professor Rieck verlinkt und hier besprochen. Das liegt zum einen daran, dass ich den Content einfach grundsätzlich interessant finde, zum anderen natürlich auch daran, dass er regelmäßig etwas veröffentlicht und mir so eine einfache Gelegenheit gibt, auch was zu schreiben.
Um aber meiner Pflicht als Skeptiker zu genügen, will ich auch ein wenig Kritik üben.
Die Kritik ist eine an der Thematik. Der Youtube-Kanal handelt eigentlich von Spieltheorie, aber häufig genug werden allgemeine strategische Überlegungen zur Basis der Argumentation gemacht, nicht unbedingt Ergebnisse der mathematischen Spieltheorie. Bisweilen werden auch nicht rein spieltheoretische Argumentationen bemüht, sondern allgemeine wirtschaftswissenschaftliche Theorien, was dann aber im Video nicht klar genug hervorgehoben wird.
Die Spieltheorie ist schließlich zunächst einmal ein Teilgebiet der Theorie rationaler Entscheidungen, das sich mit Entscheidungssituationen unter Einbeziehung der Wechselwirkung mit anderen Entscheidern befasst. In der restlichen Entscheidungstheorie wird nur der jeweilige Entscheider selbst als handelndes Subjekt modelliert. Das mögliche Resultat der Entscheidungen hängt dabei allein von diesen Subjekt und vom Zufall ab. Die Spieltheorie berücksichtigt die Anwesenheit weiterer intelligenter Personen. Das ist aber selbstredend auch nicht bei jeder Situation der Fall, manchmal spielt man wirklich gegen den Zufall, trifft Entscheidungen unter Risiko oder Unwissenheit.
Zum anderen bemerkt man schon eine gewisse Neigung zu marktliberalen Ansichten, die aber unter Wirtschaftswissenschaftlern ohnehin relativ weit verbreitet ist. Diese Neigung lässt sich möglicherweise aus den Theorien der Ökonomen herleiten, jedoch nicht unbedingt aus der reinen Spieltheorie, die als mathematische "Theorie" natürlich streng formal und damit letztlich neutral ist.
Auch das könnte man ein bisschen klarer trennen.
Ich selbst sehe die Meinungen des Professors in der Regel als zumindest ausreichend begründet hat und würde das an sich nicht unbedingt kritisieren. Es besteht nur die Gefahr, dass das Publikum dies alles als Ergebnis der Spieltheorie missversteht.
Hier sehe ich insbesondere die Gefahr, dass man die gesamte Theorie dadurch so abtut.
Insgesamt halte ich diesen Youtube-Kanal aber für gut.
Danke fürs Lesen. Wenn euch das gefallen hat, gerne ein Vote abgeben.