Zitat: schrieb:Noch lange nicht am Boden
Hardy Prothmann wurde mit seinem „Rheinneckarblog“ zum Vorbild für modernen Lokaljournalismus. Dann erfand er einen Terroranschlag.
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Im Januar dieses Jahres verurteilte ihn das Amtsgericht Mannheim wegen der Störung des öffentlichen Friedens zu 12.000 Euro Strafe
https://taz.de/Verurteilter-Blogger-Hard.../!5579677/
Der Hintergrund: Im Januar dieses Jahres verurteilte ihn das Amtsgericht Mannheim wegen der Störung des öffentlichen Friedens zu 12.000 Euro Strafe (Update: Das Landgericht Mannheim hat die Strafe inzwischen auf 4.800 Euro herabgesetzt). Zuvor, im März 2018, hatte er auf seinem Rheinneckarblog einen fiktiven Text über einen blutigen Terroranschlag in der Stadt veröffentlicht. Von 136 Toten war die Rede. Die Auflösung kam erst hinter einer Paywall: Eine Debatte über mangelnde Medienkompetenz und die Bedrohungslage durch Terrorismus habe man erzeugen wollen, heißt es da.
„Mir fehlt ein Korrektiv“, sagt Prothmann dazu selbst überraschend selbstkritisch. „Vielleicht wäre dann auch der Terrortext so gar nicht erschienen.“ Den Hintergrundgedanken hält er aber nach wie vor für richtig, da legt er Wert drauf. „Aber jetzt mache ich mal einmal einen Fehler, und alle hauen drauf.“
Er weist darauf hin, dass er nur wenige Minuten nach der nächtlichen Veröffentlichung selbst die Polizei informiert hat, dass die Paywall ja nur aus einem kostenlosen Probeabo bestand und er noch am selben Morgen ein Erklärstück online gestellt habe.
https://taz.de/Verurteilter-Blogger-Hard.../!5579677/
Ein fiktiver Text über einen Terroranschlag der "eine Debatte über mangelnde Medienkompetenz und die Bedrohungslage durch Terrorismus"
erzeugen sollte, hat jemandem nicht geschmeckt -> Gericht -> Verurteilung
Und jetzt? Er hat es übertrieben und die Quittung dafür bekommen. Kann man sehen wie man will.
Ändert das irgendwas daran das die Spalter der Achsenmächte sind was sie sind?
Man kann natürlich immer gegen alles was einem gegen den Strich geht sein und einseitig argumentieren.
Wie sieht denn eine differnziertere Betrachtung aus?
Gefällt mir alles? Nein. Im Gegenteil - finde vieles Scheisse was mein Leben ändert, einschränkt oder mich sogar noch Geld
kostet. Bin ich automatisch dagegen? Nein. Vieles ist notwendig und sinnvoll wenn es um das Erreichen der Ziele geht.
Auch wenn es weh tut. Könnte man es anders/besser machen. Mit Sicherheit - aber kein Weg hat nur Vorteile - alles hat
immer mehrere Seiten.
Je nachdem zu welcher Generation man gehört ist die Sicht sicher auch unterschiedlich. Je älter desto mehr dagegen
weil man nichts ändern will - vor allem weil es einen ja nicht betrifft wenn es schlimm wird und man die Radieschen längst
von unten anschaut. Je jünger desto weniger dagegen weil man mit hoher Wahrscheinlichkeit betroffen sein wird.
Nachfolgende Generationen werden den Kopf schütteln und sich unsere Zeit gar nicht mehr vorstellen können.
Wieso man sich so verhalten und gelebt hat. Wieso den Menschen unserer Zeit nicht bewusst war das sie an dem Ast
sägen auf dem sie selbst sitzen? Mit Sicherheit wird dann auch in der Schule (Fach Geschichte) darüber diskutiert werden
warum man nicht viel früher und viel extremer gegengesteuert hat wo man doch genau wusste wohin das alles steuert.
Von daher gibt es nur 2 Betrachtungsweisen
1. Es ist Scheisse aber es muss sein oder
2. Mir egal was irgendwann sein wird - nach mir die Sintflut - Hauptsache ich kann weitermachen wie bisher.
Jeder muss selbst entscheiden welche Einstellung er für sich selbst wählt - aber egal welche Seite der Macht das ist -
es ändert nichts an der Realität und den eingeschlagenen Weg. Wenn man das Bedürfnis hat sich erregen zu wollen
hat jeder die Freiheit das zu tun. Ich halte es da eher mit den Dingen die ich ändern und nicht ändern kann und
konzentiere mich darauf meine Energie für erstere aufzuwenden.