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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 13:38
Hab gar nicht gewusst dass es den Index schon so lange gibt. Ausserdem hätte man ja das Collateral auch noch in T-Bills anlegen können und hätte in den 80-ern wohl den doppelten Return rausgeholt.
Kann aber auch Zufall sein. 1987 und 2020 waren V-förmige Tiefs, die sind naturgemäss sehr schlecht für eine CSP Strategie. 2001 und 2008 hingegen waren jahrelange Bärenmärkte, da dürfte die CSP Strategie einen Mehrwert gebracht haben. Nur so meine Vermutung.
Wenn man also in Zukunft wieder eher ruhigere Wasser hat so dürfte die CSP Strategie aufgehen, im Augenblick sieht es aber nicht so aus und der Stand von 2008 wurde ja auch noch nicht wieder erreicht.
Aber egal, wer wie Du anscheinend seine Hausaufgaben gemacht hat und das Risiko im Griff hat und so lange Durststrecken durchstehen kann der kann das ja machen, warum nicht. Vor allem in Hochzins Zeiten kann die Strategie durchaus interessant werden. Im Augenblick haben wir aber Negativzins, also ist wohl das Problem "cash collateral" auch nicht zu unterschätzen.
Das Schlimmste für mich wäre aber der Opportunitätsverlust. Ich habe seit 30 Jahren nicht mehr so viel verdient wie in letzter Zeit und dann auch noch in so kurzer Zeit. Das würde mich ärgern wenn ich nicht dabei wäre.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 14:02
(09.03.2021, 13:38)cubanpete schrieb: Das Schlimmste für mich wäre aber der Opportunitätsverlust. Ich habe seit 30 Jahren nicht mehr so viel verdient wie in letzter Zeit und dann auch noch in so kurzer Zeit. Das würde mich ärgern wenn ich nicht dabei wäre.
Ja. 2020 war komplett abseitig. Meint ETF Portfolio ist eigentlich sollte mit geringer Vola so um die 8%-10% Rendite erzeugen. In 2020 waren es deutlich über 30%. Kleinere einzelwetten auf Palantir, Crude Oil, Wetten gegen den YEN und vor allem 30% meiner cash Reserven in ETH zu packen....hat sich auch alles rentiert. Es ist einfach irgendwie alles gestiegen. Im Moment sind wir alles super star Investoren .
Einen ordentlichen Anteil der Gewinne liquidiert und wieder breit auf Assets und Cash verteilt. So sind wieder viele der Gewinne aus ETH wieder in ETFs geflossen.
Diese Jahre muss man IMO mitnehmen.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 14:59
(08.03.2021, 20:14)Vahana schrieb: Lohnt es sich denn vorm Streamroller rumzukriechen, ständig aufzupassen und letztendlich den unbekannten Faktor X als Risiko einzugehen?
Selbst wenn man weiß wie es geht?
Es gibt keinen Steamroller im Szenario von Mr. Passiv. Den gibt es nur beim Verkauf nackter Puts (oder noch viel schlimmer: nackter Calls, die Todsünde schlechthin ). Denn die größte Gefahr (das Verpassen der Aktie weil sie gleich steigt) ist nicht mit Steamroller beschrieben. Die Gefahr wiederum das die Aktie fällt und damit ein Verlust entsteht ist vorhanden aber dieser Verlust ist dann kleiner als beim Aktienhalter (und kleiner als beim Kauflimit am Strikepreis worauf cubanpete sich bezieht).
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 15:08
Das schreiben abgesicherter Optionen (CC und CSP) hat eigentlich immer weniger Risiko als das direkte Investment in der Aktie. Das die Prämieneinnahmen bei einer Kursexplosion nicht mithalten können ist auch klar.
Das schöne ist halt ich kann mir im Vorhinein eine Zielrendite auf eine gewisse Laufzeit sichern. Wenn ich mit zb 10% pa zufrieden bin kann mans über Optionen gut realisieren.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 15:18
(09.03.2021, 15:08)Kaktus1911 schrieb: Das schreiben abgesicherter Optionen (CC und CSP) hat eigentlich immer weniger Risiko als das direkte Investment in der Aktie. Das die Prämieneinnahmen bei einer Kursexplosion nicht mithalten können ist auch klar.
Das schöne ist halt ich kann mir im Vorhinein eine Zielrendite auf eine gewisse Laufzeit sichern. Wenn ich mit zb 10% pa zufrieden bin kann mans über Optionen gut realisieren.
Hmm, aber wohl eher nicht über CSP, oder? Dem Opportunitätsverlust steht ja leider das Risiko des Preisverfalls gegenüber. Ist aber interessant dass man, wenn man genug Durchhaltewille hat, in längeren Zeiträumen wieder besser da steht, jedenfalls in der Vergangenheit. Mir persönlich gefällt das Cash Collateral bei der ganzen Strategie am schlechtesten weil... ja ich wiederhole mich... cash ist auch eine Position und zwar eine ganz schlechte.
Ich denke um die Prämie behalten zu können müsste man leer verkaufen wenn der Preis unter das Strike fällt. Dann müsste man aber zusätzliches Risiko akzeptieren falls der Preis wieder steigt. Bei beidem ist das overnight gap Risiko nicht abgesichert, also nicht wirklich eine gute Idee.
Wenn Du ohne Risiko 10% pa schaffst dann ist das extrem gut. Der Verdacht kommt auf dass es nicht ewig gut geht und gewisse Risiken sich sehr gut verstecken, aber alles mit dem Vorschlaghammer zerstören können... mit einem Schlag.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 15:38
(09.03.2021, 15:35)Jens schrieb: mir fällt da wirecard ein. Vor dem Desaster notierte die Aktie bei 100€
jetzt hast du ein paar short puts geschrieben auf der 90, 80, 70
sind ja schließlich Traumkurse, wenn man da bedient wird
jetzt kommt Tax X
Aktie rauscht binnen Minuten runter auf 35€. Da wird dir der ganze Rotz irgendwann eingebucht zu 90, 80, 70
die Idee mit dem rechtzeitigen Leerverkauf als Hedge funktioniert auch nicht, weil es überhaupt keine Stücke zum Shorten gab. So schnell wie sich da die Kohle dann in Luft auflöst, so schnell kannst du gar nicht gucken.
ich habe mehrere Optionshändler eine Zeitlang verfolgt, z.B. Rabe, Hlouschek etc. und deren Performance spricht doch Bände. Es lohnt sich nicht. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Da fährt man mit einem Etf besser.
Wenn man schon Lebenszeit vor dem Rechner verbringt, dann will ich auch eine Rendite >50% p.a.
Und ich will... aber lassen wir das.
Ist nicht ganz fair der Vergleich, weil den Verlust hättest Du ja auch beim Halten der Aktie gehabt. Er reduziert sich einfach um die erhaltene Prämie.
Aber grundsätzlich bin ich bei Dir. Aufwand lohnt sich nicht, Risiko kann sich gut verstecken.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 15:51
(09.03.2021, 15:35)Jens schrieb: mir fällt da wirecard ein. Vor dem Desaster notierte die Aktie bei 100€
jetzt hast du ein paar short puts geschrieben auf der 90, 80, 70
sind ja schließlich Traumkurse, wenn man da bedient wird
jetzt kommt Tax X
Aktie rauscht binnen Minuten runter auf 35€. Da wird dir der ganze Rotz irgendwann eingebucht zu 90, 80, 70
die Idee mit dem rechtzeitigen Leerverkauf als Hedge funktioniert auch nicht, weil es überhaupt keine Stücke zum Shorten gab. So schnell wie sich da die Kohle dann in Luft auflöst, so schnell kannst du gar nicht gucken.
ich habe mehrere Optionshändler eine Zeitlang verfolgt, z.B. Rabe, Hlouschek etc. und deren Performance spricht doch Bände. Es lohnt sich nicht. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Da fährt man mit einem Etf besser.
Wenn man schon Lebenszeit vor dem Rechner verbringt, dann will ich auch eine Rendite >50% p.a.
Ok und wie genau wärst du jetzt als Stockpicker bei Wirecard besser gefahren ? Der Verlust wäre hier beim CSP und beim Halten der Aktie doch fast (Prämie) der gleiche.
Deshalb zu sagen CSP rentiert sich nicht ist doch quatsch! Genauso kann ich sagen sieh dir Wirecard an: stockpicking oder Buy und Hold rentiert sich nicht.
Ich will auch ne Rendite von 50% p.a. wer nicht... Realistisch? Wohl kaum...
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 15:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.03.2021, 15:55 von Kaktus1911.)
(09.03.2021, 15:08)Kaktus1911 schrieb: Das schreiben abgesicherter Optionen (CC und CSP) hat eigentlich immer weniger Risiko als das direkte Investment in der Aktie. Das die Prämieneinnahmen bei einer Kursexplosion nicht mithalten können ist auch klar.
Das schöne ist halt ich kann mir im Vorhinein eine Zielrendite auf eine gewisse Laufzeit sichern. Wenn ich mit zb 10% pa zufrieden bin kann mans über Optionen gut realisieren.
(09.03.2021, 15:18)cubanpete schrieb: Hmm, aber wohl eher nicht über CSP, oder? Dem Opportunitätsverlust steht ja leider das Risiko des Preisverfalls gegenüber. Ist aber interessant dass man, wenn man genug Durchhaltewille hat, in längeren Zeiträumen wieder besser da steht, jedenfalls in der Vergangenheit. Mir persönlich gefällt das Cash Collateral bei der ganzen Strategie am schlechtesten weil... ja ich wiederhole mich... cash ist auch eine Position und zwar eine ganz schlechte.
Ich denke um die Prämie behalten zu können müsste man leer verkaufen wenn der Preis unter das Strike fällt. Dann müsste man aber zusätzliches Risiko akzeptieren falls der Preis wieder steigt. Bei beidem ist das overnight gap Risiko nicht abgesichert, also nicht wirklich eine gute Idee.
Wenn Du ohne Risiko 10% pa schaffst dann ist das extrem gut. Der Verdacht kommt auf dass es nicht ewig gut geht und gewisse Risiken sich sehr gut verstecken, aber alles mit dem Vorschlaghammer zerstören können... mit einem Schlag.
Ja klar gibts beim CSP Opportunitätskosten und du bist long Cash (da bin ich voll bei dir). Ich mag auch gern die CC Strategie wo du das Underlying kaufst und dir die gewünschte Zielrendite über die Laufzeit einloggst.
Es ist halt immer ein Geben und Nehmen - will ich 10% pa fix dann steh ich schnell am Cap (Strike) an falls es nach oben geht. Gehts nicht bis zum Cap sonder stoppt kurz davor dann bin ich der König Prämie+ Kursgewinn.
Gehts bergab - hab ich wenigsten die Prämie + Divis bis ich die Aktie wieder verkaufen kann.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 16:13
(09.03.2021, 15:47)Jens schrieb: hättest du die Aktie mit Limit bei 90 gekauft, dann hätte der SL dich ganz schnell wieder rausgeholt. Die anderen Limits hättest du erst dann gar nicht zur Ausführung kommen lassen. Die short puts sind aber in deinem Depot. Ein ganz großer Unterschied.
Wie meinst der SL hätt dich schnell wieder rausgeholt? Optionen werden zu 99% erst am Laufzeitende ausgeübt und nicht sobald die Schwelle (Strike) durchbrochen wird.
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RE: Cash secured Puts verticken | 09.03.2021, 16:35
(09.03.2021, 16:21)Jens schrieb: es ist doch ganz einfach. Der Aktienhändler kann seine Limit-Orders noch löschen, du als Stillhalter halt nicht. Du bist den Deal vorher eingegangen und dir werden die Aktien eingebucht zu 90,80,70
anbei mal der Chart (xetra wdi), der sollte dies verdeutlichen. Auch wenn der Aktienhändler nicht am Platz gewesen wäre, hätte er aufgrund der Handelsunterbrechung viel weniger Verlust als der Stillhalter.
Ich als Stillhalter einer Put-Option bin den Deal eingegangen, das stimmt. Jedoch werde ich "normalerweise!" erst am Verfallstag ausgeübt. Vorher macht es für den Halter der Put-Option meist nicht viel Sinn, auszuüben, denn er verschenkt Zeitwert. Besser wäre es für ihn die Put-Option einfach zu verkaufen und den Gewinn zu realisieren.
Stehe evtl. auf dem Schlauch: Was meinst du mit "Limit-Orders schnell noch löschen". Bereits platzierte Kauforders?
Ich kann übrigens (theoretisch) genau wie der Aktienhändler meine Position einfach glattstellen und einen Verlust realisieren. Muss hier nicht bis zum Verfall warten.
Verstehe immer noch nicht, wo ich hier schlechter da stehe, als der Aktienhändler
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