(28.07.2021, 15:58)Seven1984 schrieb: Hallo zusammen,
nach Immobilienverkauf liegen nun auf dem Girokonto von meiner Mutter 180.000 Euro cash, was sie aktuell nicht benötigt.
Das Geld wird im grunde solange nicht mehr benötigt, bis vll doch ein Pflegeheim notwendig ist was dann aber auch "nur" monatlich geld kostet weil keine Pflegeimmobilie gekauft sondern sich nur in eine Pflegeimmobilie mit Service eingemietet werden wird....... Aktuell aber noch nicht absehbar.
Meine Mutter ist 76.
Ich bin etwas ratlos, was ich ihr jetzt raten soll was sie damit tun soll..... abgesehen davon dass sie es erstmal auf 2 banken aufteilt und sie davon abgehalten mit einem Bankberater zu sprechen...
Daher frag ich einfach mal hier in der Runde nach Ideen :-)
Anlageziel ist also für sie erstmal Werterhalt bzw eigentlich Inflationsausgleich.
Um eure Antworten etwas zielgerichteter machen zu können... ich selbst hab schon ein Erfahrung in Aktien (nicht Fonds, nicht ETFs bisher nur Direktanlage) seit 99 und Optionen seit 2010 und ein 6 stelliges Aktiendepot.....aber eben ganz andere Voraussetzungen als meine Mutter ...für Ihren Fall fehlt mir ein seriöses Konzept...
Danke, Grüße
(28.07.2021, 20:05)Seven1984 schrieb: hehe, hoffe ich mit 100...... ich hab halt gut 40 jahre mehr bis zur hundert als meine Mutter, daher kann ich ein oder zwei crashs gut auffangen... aber wenn sie halt genau dann, wenns nochmal 40% Runtergeht, weil die Zeta-Variante World War Z ausruft hab ich einen ziemlichen gewissenskonflikt mit mir...es ist immerhin nicht mein geld.
Geld verprassen ist noch nie unsere Lebenseinstellung gewesen... vernünftig leben...aber 180k euro zu verkonsumieren is halt auch schon schwer, wenn man eher "normal" lebt.
die 180k sind nicht das einzige vermögen... es sind noch 2 Mieteinnahmen und eine (relativ bescheidene) Rente vorhanden, insofern ist natürlich nicht der anspruck dass von den dividenden das pflegeheim finanziert wird.
pflegeimmobilie kaufen bin ich tendenziell auch eher skeptisch... du bist vom betreiber abhängig,... welche auflagen gibts in 20 Jahren? wie hoch sind die Umlagen etc... das sind für mich wenig kalkulierbare Risiken als eine normale Wohnungsvermietung, daher entfällt das auch....
aber danke euch bis hierhin....
habt ihr ggf. gute Ideen für einen wirklich klar strukturierten Anleihen ETF der wirklich nur Unternehmensanleihen gerne in unterschiedlichen Währungen hält und das am Besten eher rollierend mit kurzen Laufzeiten? :-P
Danke!
Willst Du ein Gesamtkonzept oder suchst Du nach konkreten Empfehlungen für etwas auf das Du Dich
schon festgelegt hast?
Seriöses Konzept - dafür fehlen eigentlich weitere Infos.
Ein paar Punkte die mir beim lesen Deiner Beiträge durch den Kopf gehen....
Wie ist die aktuelle Situation bei Deiner Mutter? Wohnt sie zur Miete? Im Eigenheim?
Welche Einnahmen gibt es? Rente, Witwenrente, Zusatzrente, Betriebsrente, Unterhaltszahlungen.....
Rente und Mieteinnahmen hattest Du ja dann noch genannt. Wenn das alles ist - Was bleibt da Netto
übrig? Rente und Miete muss ja versteuert werden. Gibt sie alles aus? Spart sie davon was? Bei den
Vermietobjekten muss man ja vielleicht auch mal was zuschiessen - Sanierung, Modernisierung....
Was kostet so ein mietbarer Pflegeplatz? Welche Service-Leistungen werden in Anspruch genommen und
kosten wieviel? Was ist wenn sie wirklich ein Pflegefall wird? Kann mehr Leistung evtl. Ganztagsbetreuung
in Anspruch genommen werden? Was kostet das? Oder muss sie dann in ein Pflegeheim? Was kostet das?
Für mich hört es sich so an als ob die Einnahmen dafür nicht ausreichen und dann vom vorhandenen Kapital
zugeschossen wird. Frage ist was wieviel in welchem Fall von der Pflegekasse übernommen wird?
Mit 76 muss man im Grunde immer mit allem rechnen. Da kann von heute auf morgen auch jeder Plan hinfällig
sein.
Wie sieht es mit den 180k aus? Sollst Du das managen oder sollst Du nur eine geeignete Anlagemöglichkeit finden?
Wie ist Deine eigene Wohnsituation? Eigenheim? Miete? Familie?
Vielleicht wäre es ja auch eine Möglichkeit die beiden anderen Immobilien zu verkaufen und dann gemeinsam
eine andere Immobilie zu kaufen z.B. mit Einliegerwohnung - in die sie dann mit einzieht - solange sie weitgehend
selbständig ist kannst Du den wenigen Service den sie braucht übernehmen. Braucht sie irgendwann mehr
nimmt man einen Pflegedienst in Anspruch.
Du hältst sie ab mit Bankberater/in zu sprechen - wäre aber vielleicht ganz interessant zu hören was diese/r
meint? Nicht um ein Produkt zu kaufen sondern vielleicht auch eine andere Idee zu bekommen?
Aktien/Anleihen - mit genug Zeit / langfristiger Strategie wahrscheinlich meistens das beste - aber in dem Fall
fände ich das schwierig. Ein Teil vielleicht schon. Aber wie gesagt - bei dem Alter kann es von heute auf morgen
schnell anders aussehen und das Kapital dann plötzlich sofort gebraucht werden. Niemand weiß wie die Zukunft
aussieht. Geht es mit den Börsen so weiter wie das letzte Jahrzehnt? Gibt es vielleicht auch wieder magere
Zeiten seitwärts abwärts? Wie entwickeln sich die Anleihen wenn es zu einer Rezession oder Depression kommt?
Im Moment scheint ja alles immer so weiter zu gehen. Und wenn es doch anders kommt dann rechnet man auch
nur mit einer Delle bevor es wieder weitergeht. Aber was wenn es ganz anders kommt?
(28.07.2021, 20:05)Seven1984 schrieb: ich hab halt gut 40 jahre mehr bis zur hundert als meine Mutter, daher kann ich ein oder zwei crashs gut auffangen... aber wenn sie halt genau dann, wenns nochmal 40% Runtergeht, weil die Zeta-Variante World War Z ausruft hab ich einen ziemlichen gewissenskonflikt mit mir...es ist immerhin nicht mein geld.
und genau dann das Geld gebraucht wird?
Also ich würde mir an Deiner Stelle mal anhören was der Bankberater meint. Auch mal durchrechnen wie es aktuell
mit Einnahmen, Ausgaben aussieht - wie es dann auch mit Pflegeimmobilie, passendem Service, Pflegeheim aussehen
könnte.
In dem Fall auch was auf Dich für Kosten zukommen können wenn/falls Du verpflichtet bist was zuzuschiessen.
Pflegeheim kann teuer werden - 180k können da auch in 5 bis 10 Jahren verbraucht sein wenn man dieses Geld
für den teuren Eigenanteil heranziehen muss.
Und dann auch mal überlegen ob es ausserhalb der Kapitalanlage auch andere Möglichkeiten gibt mit denen allen
geholfen ist. Z.B. gemeinsam genutzte Immobilie mit Einliegerwohnung, Pflegedienst. Kommt halt drauf an wie
ihr euch versteht und ob das in Frage kommt. Aber normalerweise ist das für die Alten auf der einen Seite eine
meist schönere Lösung als ins Pflegeheim abgeschoben zu werden. Und gleichzeitig bleibt das Geld dann bei
Dir in der gemeinsam genutzten Immobilie hängen anstatt bei irgendeinem Pflegeheim zum Umsatz und Gewinn
beizutragen.
Wenn es dann doch in Richtung Kapitalanlage geht würde ich einen Teil nicht anlegen um das jederzeit verfügbar
zu haben. Und um für den Fall der Fälle dann eine aktuell im Verlust laufende Anlage nicht liquidieren zu müssen die
kurz bis mittelfristig vielleicht auch wieder im Plus ist.
Wie gesagt - im Grunde lieferst Du zu wenig Infos um da wirklich laut darüber nachdenken zu können.
Aber irgendwie hört es sich für mich auch danach an als ob Du Dich eigentlich schon festgelegt hast.